Jeder vierte Australier hat HautkrebsVon Franz Alt (03.03.2004 - nach einer Vortragsreise durch Australien) In Australien geht jetzt der Sommer zu Ende. Wenn es in Europa Frühling wird, kommt in “Down under” der Herbst. In diesem Sommer hat die konservative Regierung John Howard eine neue Kampagne zur Bekämpfung der Volkskrankheit Nummer eins, des Hautkrebses, gestartet. “Slip, Slap, Slop” steht auf tausenden Plakaten im ganzen Land. Das bedeutet: Den Kopf bedecken, lange Hosen und lange Ärmel tragen und sich eincremen. Und schon im Kindergarten lernen die Kleinsten “Between eleven and three only under a tree” - zwischen 11 und drei Uhr also nur im Schatten aufhalten! Australische Eltern werden seit langem aufgefordert, ihre Kinder im Sommer nur noch 10 bis 15 Minuten am Tag ins Freie zu lassen. Wer ohne Kopfbedeckung in die Schule kommt, muss die Pausen im Klassenzimmer verbringen. Ursache dieser für Europäer noch unvorstellbaren Maßnahmen ist das wegen der FCKWs entstandene “Ozonloch” - die dünner gewordene Ozonschicht, die uns vor den UV-Strahlen der Sonne schützt. UV-Strahlen verursachen Hautkrebs bei Mensch und Tier und schädigen natürlich auch Pflanzen, Bäume und Blüten. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hat im Sommer 2004 jeder vierte Australier Hautkrebs. Kinder sind noch häufiger betroffen als Erwachsene. Es gibt in Melbourne und Sydney, in Perth und Adelaide Schulklassen, in denen jedes zweite Kind an Hautkrebs erkrankt ist. Über der südlichen Erdhälfte, vor allem in Australien, Neuseeland, Südchile und Südargentinien ist das “Ozonloch” bisher am größten. Aber es “wandert” nach Norden. Seit dem internationalen Abkommen von Montreal im Jahr 1987 ist die Produktion von FCKWs in Industriestaaten zwar verboten und seit dem Jahr 2000 praktisch auf der ganzen Welt eingestellt, aber jedes FCKW-Molekül, das in den letzten Jahrzehnten in die Luft geblasen wurde, zerstört die uns schützende Ozonschicht etwa 50 Jahre. Wir ernten jetzt, was wir in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angerichtet haben - und das noch etwa 50 Jahre lang. Das bedeutet viele Millionen Hautkrebserkrankungen noch bei unseren Kindern und Enkeln. Umweltpolitik heißt immer: An die nächste Generation denken. Dieser Text wird hier mit freundlicher Genehmigung von franz alt - www.sonnenseite.com veröffentlicht. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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