Pazifismus
15. November 2024
Eduard Bernstein, die SPD und die deutsche KriegspolitikDas Lebenshaus Schwäbische Alb ist Kooperationspartner beim Editionsprojekt "Pazifisten und Antimilitaristinnen aus jüdischen Familien". Soeben ist als neuer Band dieser Reihe eine Sammlung der Schriften des Sozialdemokraten Eduard Bernstein (1850-1932) zum Ersten Weltkrieg erschienen. Er war ein bedeutsamer Vertreter der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG). Die Publikation ("Das kostbarste Gut ist der Friede") liegt zunächst als Digitalausgabe vor und kann ebenfalls als illustrierte Buchausgabe erworben werden. Von Redaktion der Reihe "edition pace". (mehr...) 17. Oktober 2024 Christliche Religion und Soldatenberuf1905 veröffentlichte der protestantische Gelehrte Adolf von Harnack (1851-1930) seine jetzt als Neuedition vorgelegte Spezialstudie "Militia Christi" mit dem Untertitel: "Die christliche Religion und der Soldatenstand in den ersten drei Jahrhunderten". Darin, so Herbert Koch, "führte Harnack den Nachweis, dass es für die Christen bis zum Ende des 2. Jahrhunderts eine Selbstverständlichkeit war, keinen Dienst im römischen Heer zu leisten. Ein Problem entstand erst, als es mit fortschreitender Ausbreitung des Christentums auch Soldaten gab, die getauft werden wollten. Dies wurde dann zugestanden, aber nur unter Auflagen, etwa der, die Beteiligung an Hinrichtungen (d. h. an tötender Gewalt) zu verweigern. Eine Studie wie diese hatte es bis dahin nie gegeben." Von der Redaktion der Reihe "edition pace". (mehr...) 03. Oktober 2024 Zum Kampfe gegen Menschenmord: Der Krieg ist abzuschaffen!Der vierte Band im "Regal: Pazifisten & Antimilitaristen aus jüdischen Familien" (Reihe: edition pace) vereinigt Friedensschriften und autobiographische Erinnerungen von Dr. Eduard Loewenthal (1836-1917). Dieser stammte aus einer jüdischen Familie in Württemberg und musste aufgrund seiner schriftstellerischen Arbeit wiederholt staatliche Repressionen erleiden. Er ist im 19. Jahrhundert als scharfer Kritiker des Militarismus, Verfechter einer obligaten internationalen Friedensjustiz und Pionier der damals im deutschen Sprachraum noch kaum entwickelten Friedensbewegung hervorgetreten - all dies im Streit wider das "Ministerium des Kriegs- oder Mord-Kultus". Von Peter Bürger. (mehr...) 01. Oktober 2024 Zum Denkmal degradiert - Der Dokumentarfilm "Petra Kelly - Act now!"Ein gerade angelaufener Film rückt die Mitgründerin der GRÜNEN, Petra Kelly, wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und blendet ihren Antimilitarismus und Einsatz für Gewaltfreiheit weitestgehend aus. Von Leo Ensel. (mehr...) 28. September 2024 Yurii Sheliazhenko: "Wir müssen das Narrativ von der Unvermeidbarkeit des Kriegs ändern."Ein Freund schreibt mir: "Du bist wirklich mutig!" Aber die Wahrheit ist, dass ich große Angst habe. Ich stehe kurz davor, ein Treffen mit Yurii Sheliazhenko, einem ukrainischen Kriegsdienstverweigerer, zu bestätigen und im letzten Moment spiele ich mit dem Gedanken, es zu verschieben. Ergriffen von steigender Panik stelle ich mir vor, wie ich gestoppt werde – von der Polizei, dem Geheimdienst, dem Militär; wie ich ins Gefängnis gebracht oder, schlimmer noch, an der ersten Wand erschossen werde. Dann gewinnen Vernunft und Pflichtbewusstsein wieder die Oberhand und ich bestätige den Termin. Yurii kommt zu mir in das italienische Restaurant, welches sich in der Nähe seines Wohnsitzes befindet. Er sympathisiert sofort mit mir. Ich strecke die Hände aus: "Yurii, mein Englisch ist scheiße." "Gut, dann sprechen wir Ukrainisch", antwortet er lächelnd. Von Mauro Carlo Zanella. (mehr...) 18. September 2024 Hetze gegen "die jüdisch-internationale Weltfriedensidee" im Jahr 1894Ein zentraler Aspekt des vom Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. mitgetragenen Forschungsprojektes "Pazifisten und Antimilitaristen aus jüdischen Familien" wird die historische Beleuchtung des - bis heute zu beklagenden - Phänomens der antipazifistischen Judenfeindlichkeit sein. Unserer dritten diesbezüglichen Quellenlese seien einige einleitende Hinweise vorangestellt. Friedrich-Karl Scheer schreibt in seiner Dissertation über die Geschichte der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG): "Auffallend ist [...], daß zahlreiche Mitglieder jüdischer Herkunft an exponierter Stelle standen. Gewarnt durch einen Artikel in der ‚Täglichen Rundschau' [1892], der den international-jüdischen Charakter der Bewegung anprangerte, hatte Bertha von Suttner [1892] Fried noch vor Gründung der Gesellschaft nahegelegt, bei der Werbung jüdischer Persönlichkeiten Zurückhaltung zu üben. Von Peter Bürger. (mehr...) 14. September 2024 Ein Friedensministerium würde uns von der Kriegsertüchtigung erlösenDer dritte Band im Regal "Pazifisten & Antimilitaristen aus jüdischen Familien" erschließt die Schriften des Österreichers Moritz Adler (1831-1907), der im 19. Jahrhundert zu den wenigen Pionieren der Friedensbewegung im deutschsprachigen Raum zählte. Schon im Alter von 20 Jahren verschrieb sich dieser Kritiker des preußischen Schwertglaubens der Friedensidee und veröffentlichte dann 1868 eine der Zeit weit vorauseilende Europa-Vision unter dem Titel "Der Krieg, die Kongressidee und die allgemeine Wehrpflicht". In einem Sendschreiben an den Chirurgen Professor Theodor Billroth verglich er 1892 systematische Maßnahmen für eine verbesserte Medizinversorgung des Kriegsapparates mit der Bereitstellung neuer Kanonen für den institutionalisierten Massenmord. (mehr...) 03. September 2024 "Geifer ... der frech spöttelnden jüdischen Seite" gegen den MilitarismusBertha von Suttner veröffentlichte zusammen mit Alfred Hermann Fried 1892 bis 1899 die Zeitschrift "Die Waffen nieder", die den gleichen Titel trug wie ihr 1889 erschienener Roman gegen den Wahnsinn des Krieges. Die Monatsschrift enthielt u.a. diese Sparte mit einer Presseschau ganz besonderer Art: "Für den Krieg. Diese Stelle bleibt den Vertheidigern des Kriegsgedankens allzeit offen. Audiatur et altera pars." - Die nachfolgende Textdokumentation erschließt daraus eine bellizistische Hetze des Jahres 1892, die im letzten Drittel ihren judenfeindlichen Hintergrund deutlich zu erkennen gibt: Auf der Gegenseite, so wird dort ausgeführt, ständen gleichermaßen "jüdische Wucher- und Geldherrschaft" wie ein sich erhebendes Proletariat. Es sei namentlich der "Geifer ... der frech spöttelnden jüdischen Seite", welcher gegen das hohe Ideal des Militärischen zu Felde ziehe. Die "jüdischen Blätter" widmeten sich mit Vorliebe den "weiblichen Regungen" von friedensbewegten "Seifenblasen-Idealisten". Von Peter Bürger. (mehr...) 31. August 2024 "Pazifist, Waschlappen, mieser Jude ..."Bei der Quellenarbeit zum Editionsprojekt "Pazifisten und Antimilitaristen aus jüdischen Familien", das in Mitträgerschaft des Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. entsteht, sichten wir historische Texte zur Erhellung der antipazifistischen Judenfeindschaft. Einige "Funde" werden wir an dieser Stelle als fortlaufende "Quellenlese" darbieten. Die erste Folge erschließt einen Beitrag aus der "Weltbühne" des Jahres 1932: Joachim JOESTEN: Ich bin Pazifist. Ausgewählt von Peter Bürger (mehr...) 26. August 2024 Rudolf Goldscheid (1870-1931): Über Menschenökonomie, Weltkrieg und WeltfriedenDer zweite Band im Regal "Pazifisten & Antimilitaristen aus jüdischen Familien" enthält ausgewählte "Friedensschriften 1912 - 1926" des Österreichers Rudolf Goldscheid. Eine digitale Erstausgabe ist beim Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. erschienen, das dieses neue Editionsprojekt als Kooperationspartner mitträgt. Inzwischen liegt auch die preiswerte Buchfassung vor. Von Peter Bürger. (mehr...) |
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