Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Irak

25. Dezember 2003

Der lebende Saddam leistet dem Empire gute Dienste

Der gefangene Saddam Hussein funktioniert weiter wie über weite Strecken seiner tödlichen Karriere: als Werkzeug der US-Imperialstrategie. Nun, da der gefangene Ex-Diktator also in Haft ist, wird er den USA zusätzlich Gelegenheit geben, weiter an der Fiktion zu stricken, die USA seien der größte Freund von Freiheit und Demokratie in und außerhalb des Nahen/Mittleren Ostens. (mehr...)


24. Dezember 2003

Selektives Erinnerungsvermögen und falsche Doktrinen

Noam Chomsky spricht sich für eine faire Verhandlung gegen Saddam Hussein vor einem internationalen Tribunal aus. Eine Anklage von Saddams Gräueltaten würde nicht nur seine Abschlachtung und Vergasung von KurdInnen im Jahr 1988 betreffen, sondern auch sein Massaker an den schiitischen Rebellen, welche ihn 1991 umstürzen hätten können. Zu diesem Zeitpunkt waren Washington und dessen Verbündete der bemerkenswert einstimmigen Auffassung, dass der irakische Führer dem Westen und der Region eine bessere Hoffnung für die Stabilität seines Landes bietet als jene, welche unter seiner Unterdrückung leiden. (mehr...)


21. Dezember 2003

Saddam nach Den Haag!

Uri Avnery übt nachhaltige Kritik an der Inszenierung der Festnahme Saddams als großes Spektakel. Falls es überhaupt möglich sei, mit einem Mann wie Saddam, Mitleid zu wecken, dann hätten die Amerikaner dies erreicht. Die öffentliche Demütigung eines arabischen Führers wecke die tiefsten Gefühle der Beleidigung und des Zornes unter Zehn Millionen Arabern. Diese Gefühle würden eines Tages ihren Ausdruck in Gewalt finden. (mehr...)


19. Dezember 2003

Saddams Festnahme wird den Krieg nicht beenden

Robert Fisk macht deutlich, dass die von Downing Street und Weißem Haus verbreitete Hoffnung auf Kollaps des irakischen Widerstands nach Saddams Festnahme vergebens sein dürfte. Saddam war weder geistiger noch politischer Führer jenes Aufstands, der momentan im Irak soviele Menschenleben kostet. So glücklich die Herren Bush und Blair über die Gefangennahme Saddams auch sein mögen - der Krieg geht weiter. Es gibt massenhaft Gruppen im Irak, die Saddam zwar nie mochten, die Amerikaner aber dennoch mit Enthusiasmus angreifen. (mehr...)


19. Dezember 2003

Den Bruch mit den USA riskieren

Oberstleutnant Jürgen Rose führt aus, warum die Europäer an einem Scheitern der Amerikaner im Irak interessiert sein sollten. Aus Sicht der EU könne es nur darum gehen, dem Trend zu einer ökonomischen Kolonialisierung des Planeten mit militärischen Mitteln - und darum gehe es im Kern - unter allen Umständen entgegenzuwirken. Eine erfolgreiche Unterwerfung des Irak würde einer globalen Hegemonie der USA weiteren Vorschub leisten und den (Präventiv-)Krieg als völkerrechtskonformes Instrument der Außenpolitik legitimieren. Darüber hinaus berge jede Beihilfe zu diesem kolonialen Abenteuer, wie der Blutzoll unter den “willigen Koalitionären” bezeuge, auch andere, nicht unerhebliche Gefahren. (mehr...)


16. Dezember 2003

Wir haben endlich unseren Frankenstein und er befand sich in einem Erdloch

Michael Moore: Saddam befindet sich Gott sei Dank wieder in amerikanischen Händen! Er muss uns wirklich vermisst haben. Mann, der sah aber auch schlecht aus! Aber er hat heute wenigstens eine Zahnbehandlung umsonst bekommen. So etwas erhalten die meisten Amerikaner nicht. Einst liebte Amerika Saddam. Wir finanzierten ihn, Wir bewaffneten ihn. Wir halfen ihm bei der Vergasung iranischer Truppen. Aber dann baute er Mist. Er marschierte bei den Diktatoren in Kuwait ein und beging den schlimmsten vorstellbaren Fehler - er bedrohte einen unserer noch BESSEREN Freunde, die Diktatur Saudi Arabiens und seine riesigen Ölvorkommen. Die Familie Bush und die saudische Königsfamilie sind enge Handelspartner; und damals 1990 beging Saddam einen königlichen Fehler, als er sich ihren reichen Besitztümern ein wenig zu sehr näherte. Von diesem Zeitpunkt an ging es mit Saddam bergab. (mehr...)


16. Dezember 2003

Nach der Festnahme: Mythos Saddam

In seinem Kommentar nach der Ergreifung des Dikators zeigt Karl Grobe die verschiedenen Mythen, die Saddam Hussein angehängt werden. Und solche, die im Zusammenhang mit Saddam noch entstehen könnten. Er meint, die Ergreifung Saddams wird nichts Entscheidendes daran ändern, dass die ungewählten Mitglieder der Übergangsverwaltung verachtet und die Besatzungstruppen dort verhasst sind, wo sie die Überhebung des Siegers herausgekehrt haben. (mehr...)


16. Dezember 2003

Porträt von Saddam: Gewaltpolitiker

Karl Grobe zeichnet in diesem Artikel den Weg von Saddam Hussein nach, der aus der Dorfarmut von al-Auja nahe der Provinzstadt Tikrit stammte. Die Bagdader Militärakademie nahm Saddam nicht auf: Der Bewerber scheiterte, weil er auf dem Dorf zu wenig Bildung erworben hatte. Die Ablehnung wegen mangelnder Qualifikation ebnete den Weg zum Gewaltpolitiker, der es mit brutaler Gewalt an die Spitze des Staates schaffte. Er überzog - zur Freude der USA - den Nachbarstaat Iran mit Krieg. Donald Rumsfeld fädelte als Sonderboterschafter von US-Präsident Reagan allerlei ersprießliche Geschäfte mit Saddam ein. (mehr...)


12. Dezember 2003

Widerstand Ja - aber gewaltfrei! Reaktionen auf eine PANORAMA-Sendung

Die Friedensbewegung unterstütze den Terror, behauptet das Fernsehmagazin PANORAMA in seiner Sendung vom 11.12.2003. Als Beleg dafür dienten Personen, die in Deutschland Geld sammeln, um angeblich Waffenkäufe im Irak zu finanzieren und um den militärischen Widerstand dort zu stärken. In einer ersten Stellungnahme hat Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), geäußert: "Wer Geld für Waffen sammelt und das Abschießen von Soldaten gutheißt, ist weder Pazifist noch Humanist und stellt sich damit selbst außerhalb der Friedensbewegung." Inzwischen liegen auch weitere Stellungnahmen von Personen vor, die PANORAMA in seinem Bericht als angebliche Zeugen für die mutmaßliche Unterstützung des bewaffneten Widerstands im Irak durch die hiesige Friedensbewegung anführte. (mehr...)


03. Dezember 2003

Wenn Bush den "Krieg" umdefiniert

Von einem Konflikt zwischen Staaten oder Völkern kann bei den Anschlägen der Terroristen, die Bush einen “Krieg gegen die Zivilisation” nennt, offenbar nicht die Rede sein. Deshalb wurde auf Terror oder was man dafür hielt mit anderen Maßnahmen als mit Krieg reagiert. Thomas Rothschild meint, daß Bush sich eines semantischen Tricks bedient, indem er den Begriff “Krieg” neu definiert und Anschläge wie die vom 11. September oder von Istanbul als Krieg kategorisiert werden. Vor diesem Hintergrund erscheine ein Krieg im konventionellen Sinne als adäquate Reaktion. Mit der gleichen Berechtigung aber, mit der man die Massenmorde von terroristischen Vereinigungen oder Einzeltätern als Krieg definiere, könne man verkünden: Krieg herrsche, wo Staaten oder Völker den vermeidbaren Tod von Hunderttausenden Menschen zulassen. Nach dieser Definition hätten die reichen Völker schon lange einen Krieg begonnen, auf den der Terror weniger subtil, aber mit gleicher Wirkung antworte. (mehr...)