Naher und Mittlerer Osten
04. Januar 2009
Hamas, Ehud Barak und "Oasen des Friedens" - Widerspruch gegen die "Palästinenser-Alleinschuld-These" der BundesregierungAm 30.12.2008 berichtete die Süddeutsche Zeitung: "Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt der Hamas die alleinige Schuld an der aufflammenden Gewalt im Nahen Osten". Ähnlich äußerte sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der Verständnis für die israelischen Bombardierungen zeigte. Clemens Ronnefeldt möchte in seinem Beitrag nicht die palästinensische Seite von Schuld, Fehlern und Versagen freisprechen, sondern der skandalös einseitigen Bewertung der deutschen Bundesregierung Argumente und Fakten entgegen halten, um zu einer Beurteilung jenseits von "Schwarz-Weiß-Denken" zu kommen. (mehr...) 04. Januar 2009 IPPNW verurteilt israelische Angriffe auf medizinisches Personal und Infrastruktur aufs SchärfsteDie IPPNW-Ärzte unterstützen die friedlichen Proteste gegen den israelischen Militäreinsatz und fordern Israel erneut auf, ihre Militäroffensive im Gazastreifen sofort zu beenden. Zudem müsse die Hamas die Raketenangriffe auf Israel endlich stoppen. Laut Berichten der Physicians for Human Rights-Israel wurde bei den israelischen Luftangriffen auf Gaza medizinisches Personal, das verletzte Menschen evakuieren wollte, verletzt bzw. getötet. Zudem seien medizinische Einrichtungen massiv beschädigt worden. IPPNW verurteilt diese Angriffe auf medizinisches Personal und Infrastruktur, die internationales Recht verletzen, aufs Schärfste. (mehr...) 02. Januar 2009 Uri Avnery: "Geschmolzenes Blei"Kurz nach Mitternacht berichtete der arabisch sprechende Aljazeera-Sender über das, was gerade im Gazastreifen geschieht. Plötzlich wurde die Kamera zum dunklen Himmel gedreht. Er war pechschwarz. Man konnte nichts sehen, doch ein Geräusch hören: das Geräusch von Flugzeugen, ein erschreckendes, entsetzliches Dröhnen. Es war unmöglich, nicht an die zehntausende Kinder im Gazastreifen zu denken, die dieses Geräusch in diesem Augenblick auch hören und die vor Angst schaudern, vor Furcht gelähmt sind und auf das Fallen der Bomben warten. Von Uri Avnery. (mehr...) 02. Januar 2009 Uri Avnery: 85. GeburtstagEinige Leute fragen mich: Wie fühlt man sich mit 85? Nun, es ist seltsam. Schließlich war es erst gestern, als ich mit nur 42 Jahren das jüngste Mitglied in der Knesset war. Ich fühle mich nicht älter oder weiser als damals. 85 wird auf alte hebräische Weise mit den Buchstaben P und H ausgedrückt. PH kann poh - "hier" bedeuten, und es stimmt, ich bin hier und beabsichtige noch eine Weile hier zu bleiben - zunächst einmal, weil es mir Freude macht, und zweitens, weil ich hier noch einige Dinge zu Ende bringen möchte. Von Uri Avnery. (mehr...) 01. Januar 2009 Ziel der israelischen Angriffe ist der Sturz der HamasBei der derzeitigen Berichterstattung über die Eskalation im Nahen Osten stellen sich einige schwerwiegende Fragen. Die "Süddeutsche Zeitung" bezeichnet die derzeitigen Bombardierungen als "Vergeltungsangriffe" (SZ, 29.12.08). In der gleichen Ausgabe lautet die Überschrift auf Seite 2: "Operation 'Gegossenes Blei' - Schon vor sechs Monaten - mitten in der Waffenruhe - hat Israel den Armee-Einsatz vorbereitet". Es wird ausgeführt, dass Verteidigungsminister Ehud Barak bereits vor einem halben Jahr Generalstabschef Gabi Aschkenasi den Auftrag erteilt habe, die Planungen für einen umfangreichen Armee-Einsatz im Gazastreifen aufzunehmen. Sollte der Angriff als Faktum bereits schon länger beschlossen und lediglich der Zeitpunkt noch offen gewesen sein: Können die derzeitigen Bombardierungen dann als "Vergeltungsangriffe" bezeichnet werden? Von Clemens Ronnefeldt. (mehr...) 31. Dezember 2008 Deutsche Mitverantwortung auch für Lebensbedingungen des palästinensischen VolkesAm dritten Tag der Bombardierungen stieg die Zahl der Toten auf palästinensischer Seite auf mindestens 320, die Zahl der Verletzten auf mehr als 1.400. Nach israelischen Angaben wurden in den letzten Tagen drei israelische Staatsbürger durch aus dem Gazastreifen abgeschossene Raketen getötet. Die israelische Regierung droht mit dem Einmarsch von Bodentruppen. Angesichts dieser Konstellation ruft der deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes dazu auf, aus der Eskalation der Gewalt auszusteigen und weitere Opfer zu vermeiden. (mehr...) 30. Dezember 2008 Stoppt Krieg und Massaker in Gaza!Mehr als 340 Tote in und etwa 1.400 verwundete und verstümmelte Menschen, sowie zahlreiche zerstörte Gebäude und Infrastruktur, das ist die Bilanz von drei Tagen Luftkrieg der israelischen Armee gegen Ziele im dicht bevölkerten Gazastreifen. Eine politische Lösung ist nötig und möglich. Nötig sind ein sofortiges und bedingungsloses Ende aller Kampfhandlungen und Massaker der israelischen Armee, ein Ende der Blockade von Gaza, ein Ende der Kassam-Angriffe auf israelische Grenzstädte, umfassende humanitäre Hilfe, sowie ernsthafte und zügige politische Verhandlungen. Von Claudia Haydt. (mehr...) 30. Dezember 2008 Klein-Bagdad in Gaza - Bomben, Furcht und WutEs gibt viele Tote und Verwundete, die Liste der Todesopfer wird jeden Moment um einen neuen Name ergänzt und in der Leichenhalle ist kein Platz mehr. Verwandte suchen zwischen Toten und Verwundeten um die Leichen schnell zum Begräbnis zu bringen. Eine Mutter deren drei Kinder im schulpflichtigen Alter getötet wurden und im Leichenhaus übereinander gestapelt liegen, schreit und schreit und ist dann still. Von Amira Hass. (mehr...) 29. Dezember 2008 Terror in Gaza - Die Waffen nieder, für Versöhnung arbeiten!Krieg ist Terror. Von 10 Toten sind 9 Zivilisten. Gerechte oder gar "legitime"(Steinmeier) Kriege gibt es nicht. Die israelische Politik wie auch die der Hamas verstellen durch ihre terroristische Gewalt ihre je eigene Zukunft und verletzen auf das Schwerste die Menschenrechte, die für alle gelten. Kriegsterror für die Verbesserung von Wahlchancen einzusetzen, ist ein schamloses Verbrechen. Das Komitee für Grundrechte und Demokratie fordert u.a. die Kämpfe einzustellen, sofort und bedingungslos die Zugänge zu Gaza zu öffnen, um medizinische und Lebensmittelhilfe zu ermöglichen, eine gerechte Friedenslösung im israelisch-palästinensischen Konflikt. Von Andreas Buro. (mehr...) 28. Dezember 2008 Massaker in Gaza erfordert von uns schnelles Handeln"Ich werde musizieren und feiern über das, was die israelische Luftwaffe tut". Dies sagte gestern Ofer Shmerling, ein israelischer Offizieller des zivilen Katastrophenschutzes von Sderot - während rund um den Globus die Bilder des jüngsten israelischen Massakers gesendet wurden. Die Region von Sderot grenzt an den Gazastreifen. Kurze Zeit zuvor hatten israelische F-16 Kampfflugzeuge und Apache-Helikopter - geliefert von den USA - 100 Bomben auf mehrere Dutzend Ziele im israelisch besetzten Gazastreifen abgeworfen. Dabei starben mindestens 195 Personen, Hunderte wurden verletzt. Von Ali Abunimah. (mehr...) |
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