Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

12. Oktober 2008

Mit verbundenen Augen

Wir sahen, wie dieser Mann am Havara-Kontrollpunkt verhaftet wurde. Bingo - es ist das Spiel der Soldaten am Checkpoint. Wir kannten seinen Namen nicht, auch nicht, warum er verhaftet wurde und wann er entlassen wurde - wie üblich. Aber wir bemerkten seine stolze Haltung - allein und aufrecht. Seine Augen waren schon mit einem IDF-Flanelltuch verbunden, ein Tuch, womit man sonst die Gewehrläufe reinigt. Man war dabei, ihm Plastikhandschellen umzulegen. Wir schienen uns, über seine plötzliche Verhaftung mehr aufzuregen als er. Nach 41 Jahren waren die Palästinenser daran gewöhnt, dass an einem gewöhnlichen Tag, auf dem Weg zur oder von der Arbeit, alles plötzlich auf den Kopf gestellt werden kann. Von Gideon Levy. (mehr...)


09. Oktober 2008

Uri Avnery: Ein Märchen

10. September 2015. Es ist geschehen. Bei einer feierlichen Zeremonie war auf einer mit israelischen und palästinensischen Flaggen geschmückte Bühne ein Friedensvertrag zwischen Israel und Palästina unterzeichnet worden. Die Verhandlungen haben nicht lange gedauert. Die wesentlichen Elemente des Vertrags waren schon lange bekannt gewesen. Das Dokument enthielt keine wirklichen Überraschungen. Von Uri Avnery. (mehr...)


07. Oktober 2008

Schacher und Scherben

Auslaufmodell: Die Anti-Iran-Front ist so marode wie die Bush-Administration. Von Lutz Herden. (mehr...)


05. Oktober 2008

Uri Avnery: Schlussbilanz

Im umgangssprachlichen israelischen Hebräisch sagen wir, wenn jemand etwas entdeckt, was schon alle kennen: "Guten Morgen, Elijahu!" Warum Elijahu? Das weiß ich nicht. Jetzt könnte man sagen: "Guten Morgen, Ehud!" Das sagte ich mir, als ich das sensationelle Interview las, das Ehud Olmert in dieser Woche, am Vorabend zum jüdischen Neujahrsfest, der Tageszeitung "Yediot Aharanot" gab. Am Ende seiner politischen Karriere sagte er erstaunliche Dinge, erstaunlich, weil sie aus seinem Munde kamen. Von Uri Avnery. (mehr...)


05. Oktober 2008

Gewaltfreier Widerstand gegen den Barrierebau

Um Salamuna, Al-Khader, Sarra, Qussin, Wadi Qana, Al-Ma'sara, Bil'in. Das sind einige der Namen von Gemeinden im Westjordanland, die gewaltfreien Widerstand gegen die israelische Annexionsbarriere (Mauer) und die Besatzung leisten. Das Dorf Ni'lin, im Ramallah-Distrikt, ist seit mehreren Monaten eines der neuen Zentren des gewaltfreien Widerstands in Palästina. Von Sebastian U. Kalicha. (mehr...)


28. September 2008

Uri Avnery: Es kann hier geschehen!

Es gibt Namen, die einfach zu ihrem Besitzer passen. Professor Ze'ev Sternhells Position hebt sich tatsächlich scharf gegen den dunklen Himmel ab. Er warnt vor israelischem Faschismus. In dieser Woche legten israelische Faschisten eine Rohrbombe an den Eingang seiner Wohnung, und er wurde bei der Explosion leicht verletzt. Die Wahl des Opfers scheint zunächst überraschend. Aber die Täter wussten, was sie taten. Von Uri Avnery. (mehr...)


23. September 2008

Flieg, Zipora, flieg!

Die Umfragen haben sich geirrt, wie gewöhnlich, und zwar gründlich, wie gewöhnlich. Anstelle mit großer Mehrheit, wie alle Meinungsforscher es Zipi Livni bis zum letzten Moment versprochen hatten, gewann sie gerade mal eben mit knapper Not. Von circa 72.000 Mitgliedern der "Kadima"-Partei gingen nur 39.331 zur Wahlurne, und sie siegte mit nur 431 Stimmen über Shaul Mofaz. Aber Mehrheit ist Mehrheit. Zipi Livni hat gewonnen. Von Uri Avnery.
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16. September 2008

Zipis Wahl

Als Israeli schäme ich mich. Ein amtierender Ministerpräsident ist wegen persönlicher Korruption gezwungen worden, sein Amt niederzulegen. Das ist wirklich schlimm. Als Israeli bin ich stolz. Ein amtierender Ministerpräsident ist wegen persönlicher Korruption gezwungen worden, sein Amt niederzulegen. Das ist wirklich wunderbar. Gezwungen worden durch normale Prozesse der Rechtsvollstreckungsinstitutionen, die freien Medien und die öffentliche Meinung. Bei dieser schmutzigen Affäre hat die Demokratie triumphiert. Von Uri Avnery. (mehr...)


12. September 2008

Ende einer Odyssee

Der Versuch der Bewegung Free Gaza, die israelische Belagerung zu durchbrechen, wurde durch unerwartet guten Erfolg gekrönt. Dass wir Gaza erreicht und wieder verlassen haben, hat einen richtig freien Kanal zwischen Gaza und der Außenwelt geschaffen. Das ist passiert, weil es die israelische Regierung dazu zwang, eine klare politische Erklärung abzugeben: Sie besetze Gaza nicht und werde deshalb die Bewegungsfreiheit von Palästinensern in und aus Gaza nicht beschränken. Von Jeff Halper. (mehr...)


08. September 2008

Der einsame Reiter

Bei der Beerdigung von Abi Nathan sagte ich zu mir: das Israel wie es ist, nimmt Abschied vom Israel, wie es hätte sein können. Abschied von dem Idealbild eines Staates, von dem wir träumten, als er gegründet wurde; von einem Staat, in dem moralische Überlegungen die Innen- wie Außenpolitik beherrschen; von einem Staat, dessen Bürger für ihre Taten und die Taten des Landes die Verantwortung übernehmen. Abi Nathan symbolisierte diese Hoffnungen, nicht theoretisch, sondern praktisch – durch seine eigenen Taten. Von Uri Avnery. (mehr...)