Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

08. August 2008

Obama ist ein neuer Akteur auf derselben alten Bühne

Als Obama seine theatralische Reise durch den Nahen/Mittleren Osten unternahm, war ich im Studio von Al Dschasiera. Als wir auf Sendung waren, sprach ich von einem "Theater". Der Redakteur versuchte verzweifelt, aus dem ganzen lächerlichen Tanz eine gewisse Hoffnung für die Araber zu filtern. Keine Chance, sagte ich. Für die Araber wird es nicht den geringsten Unterschied machen, ob McCain gewählt wird oder Obama. Falls Obama gewählt wird, muss er sich in der Nahost-Tragödie auf eine Seite stellen - auf die israelische natürlich. Von Robert Fisk. (mehr...)


06. August 2008

Weder Offizier noch Gentleman

Brigadegeneral General Moshe "Chiko" Tamir ist ein hingebungsvoller und liebender Vater, der seinen 14-jährigen Sohn ein militärisches Geländefahrzeug (ATV) fahren lässt. Da die IDF eine gesetzestreue Organisation ist, untersuchte sie den Vorfall und nannte ihn schwerwiegend. Die Folge davon: Tamirs Beförderung kann sich verzögern und er kann unter Anklage gestellt werden. Ein Brigadekommandeur, der versucht, den Unfall seines Sohnes durch Lügen zu vertuschen, verdient bestraft zu werden. Aber der Kommandeur der Gaza-Brigade verdient viel mehr für Taten, die viel schwerwiegender sind und die die Welt Kriegsverbrechen nennt - und für die bis jetzt noch niemand verantwortlich gemacht wurde. Von Gideon Levy. (mehr...)


03. August 2008

Uri Avnery: Die hohle Zeit

Ehud Olmerts Rücktrittsrede hörten wir auf dem Heimweg von einer Demonstration.Wir hatten wegen des Todes von Ahmad Moussa, eines zehnjährigen Jungen, protestiert. Er wurde auf einer Demonstration gegen den Trennungszaun im Dorf Na'ilin getötet. Kurz darauf sprach Olmert von seinen außerordentlichen Anstrengungen, Frieden zu erreichen, und versprach, sie bis seinem letzten Moment im Amt fortzusetzen. Beide Ereignisse - die Demonstration und die Rücktrittsrede - sind miteinander verbunden. Zusammen ergeben sie ein getreues Bild dieser Zeit: Friedensreden schweben durch den Äther und auf dem Boden der Tatsachen geschehen Abscheulichkeiten. Von Uri Avnery.
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26. Juli 2008

"Vergesse ich dich, UmmTuba..."

Das ist eine Tatsache, an die bei jeder Diskussion über Jerusalem gedacht werden sollte: es gibt keine Ähnlichkeit zwischen dem Jerusalem der Bibel und dem "Jerusalem" der augenblicklichen israelischen Landkarte. Das Sehnsuchtsziel der Vertriebenen, "die an den Wassern Babylons weinten", war das wirkliche Jerusalem - mehr oder weniger das innerhalb der Mauern der Altstadt, deren Zentrum der Tempelberg ist. Nach der Annektierung 1967 umfasst das Stadtgebiet Jerusalems ein riesiges Gebiet, von Bethlehem im Süden bis Ramallah im Norden. Dieses ganze Gebiet erhielt den Namen "Jerusalem", um diesem Akt von Landraub einen religiös-national-historischen Nimbus zu verleihen. Von Uri Avnery.
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25. Juli 2008

Der General der Zwiebeln und des Knoblauchs

Hier ist also das "nächste Ding" im Krieg gegen den Terror: der Krieg gegen die Friseure. Nachdem die Hamas die Hälfte des palästinensischen Volkes übernahm - vor allem auf Grund von Israels Maßnahmen (mit Waffen, Belagerung, Zerstörung und Töten, Massenarresten und Deportationen) haben die IDF und der Shin Bet-Sicherheitsdienst etwas Neues erfunden: einen Krieg gegen Einkaufszentren, Bäckereien, Schulen und Waisenhäuser. Von Gideon Levy. (mehr...)


21. Juli 2008

Atomstreit mit Blickkontakt

Ein Iraner und ein Amerikaner haben sich in Genf gesehen. Kein Durchbruch im Atomstreit. Aber die Mauer zeigt Risse und man erkennt sogar die Konturen von Türen. Von Karl Grobe. (mehr...)


20. Juli 2008

Uri Avnery: Verschiedene Planeten

Den ganzen Tag verbrachte ich damit, ständig zwischen israelischen Fernsehkanälen und Al-Jazeera zu schalten. Es war eine unheimliche Erfahrung: im Bruchteil einer Sekunde konnte ich zwischen zwei Welten wechseln, aber alle Kanäle berichteten genau über dasselbe Ereignis. In einem Abschnitt der bewegenden Nachrichten ereignete sich das Geschehen im Abstand von ein paar dutzend Metern voneinander - doch hätte dies genau so gut auf zwei verschiedenen Planeten sein können. Niemals erlebte ich den tragischen Konflikt in solch atemberaubender Unmittelbarkeit wie am vergangenen Mittwoch, am Tag des Gefangenenaustauschs zwischen dem Staat Israel und der Hisbollah-Organisation. Von Uri Avnery.
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17. Juli 2008

Immer mit Bombardements leben

Wie die Dinge jetzt aussehen, ist dies der Weg, den Israel für seine Zukunft wählt: jedes Mal, wenn ein nahöstliches Land versucht, eine Nuklearwaffe zu bekommen, wird Israel bombardieren. Bombe - bombardieren. Abgesehen von der problematischen Annahme, dass es uns erlaubt sei, was anderen nicht erlaubt ist und was in unseren Händen sicher sei, aber gefährlich in den Händen der anderen - diese Art der Einstellung wird in die Katastrophe führen. Wir haben schon zwei Mal versucht - im Irak und in Syrien - und es funktionierte. Es ist allerdings fraglich, ob es erforderlich war. Nun sieht es so aus, als ob wir es ein drittes Mal versuchen, diesmal gegen den Iran. Von Gideon Levy.
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13. Juli 2008

Warum nicht?

Wenn du die Politik eines Landes verstehen willst, schau dir die Landkarte an, empfahl Napoleon. Jeder, der wissen möchte, ob Israel und/oder die USA im Begriff sind, den Iran anzugreifen, sollte sich auf der Karte die Straße von Hormus ansehen, die den Iran von der arabischen Halbinsel trennt. Durch diese enge Wasserstraße - nur 34 Kilometer breit - fahren die Schiffe, die 1/5 bis 1/3 der Menge des Weltöls transportieren, einschließlich des Öls aus dem Iran, dem Irak, aus Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und Bahrein. Von Uri Avnery. (mehr...)


13. Juli 2008

Palästina: "Wir haben keine Alternative als den friedlichen Protest

In dem palästinensischen Dorf Nilin gibt es eine gewaltlose Protestbewegung gegen die Barriere/Mauer in der Westbank. "Wir glauben, es gibt für uns keine Alternative außer dem friedlichen Protest", so Salah Khawaja, 40, einer der Organisatoren des Dorfprotestes in Nilin. "Wir glauben an den Volkswiderstand als nationale Strategie. Aber es ist nicht einfach, andere davon zu überzeugen. Es ist viel härter, als man denkt, Menschen davon zu überzeugen, auf eine friedliche Prozession zu kommen. Zivile Aktion - das braucht Zeit und eine Menge Bildung". Von Rory McCarthy.
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