Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

16. März 2008

"Ich kam, ich sah, ich zerstörte"

Was in dieser Woche geschah, ist so über alle Maßen empörend und unverschämt, dass es sogar für eine so unverantwortliche Regierung wie die unsere außergewöhnlich war. Am Horizont nahm eine de facto Einstellung der Feindseligkeiten schon Gestalt an. Die Ägypter bemühten sich sehr, dies in eine offizielle Waffenruhe umzuwandeln. Die Flammen waren schon sichtbar kleiner geworden. Der Abschuss von Qassam- und Gradraketen aus dem Gazastreifen nach Israel war von Dutzenden pro Tag auf zwei oder drei gesunken. Und dann geschah etwas, das die Flammen wieder höher schlagen ließ. Von Uri Avnery. (mehr...)


14. März 2008

Atomstreit mit Iran

Im November letzten Jahres warteten die amerikanischen Geheimdienste mit einer handfesten Überraschung auf. In einer gemeinsamen Bewertung hielten sie öffentlich fest: Der Iran hat kein aktives militärisches Nuklearprogramm. Das schien deutlich. Eine heftige Ohrfeige für Präsident Bush und seine konfrontative Iran-Politik. Der ständig wiederholten Behauptung, der Iran baue mit Hochdruck an der Bombe, schien der Boden entzogen zu sein. Und damit auch militärischen Drohungen sowie den US-Forderungen nach verschärften Sanktionen gegen Teheran. Doch dieser Eindruck täuschte gewaltig. Von Otfried Nassauer.
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13. März 2008

Das Mega-Gefängnis Palästina

In verschiedenen Artikeln behauptete ich, dass Israel gegenüber den Palästinensern im Gazastreifen eine genozidale Politik durchführt, während auf der Westbank die ethnische Säuberung weiter geht. Ich behauptete, dass die genozidale Politik eine Folge des Fehlens von Strategie sei. Das Endergebnis ist bis jetzt die Eskalation von willkürlichem Töten von Palästinensern - mehr als hundert in den ersten Tagen des März 2008, was leider das Adjektiv "genozidal" bestätigt, das ich und andere dieser Politik zuschreiben. Aber es war noch keine Strategie. Von Illan Pappe.
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10. März 2008

"Töte hundert Türken und dann ruh dich aus!....."

In dieser Woche wurde ich an eine alte Geschichte über eine jüdische Mutter erinnert, die sich von ihrem Sohn verabschiedet, der zum Militärdienst in die Zarenarmee gegen die Türken einberufen wurde. "Streng dich nicht zu sehr an", ermahnte sie ihn, "töte einen Türken und ruh dich aus. Töte noch einen Türken und ruh dich wieder aus...". "Aber Mutter", fragte er, "und wenn der Türke mich tötet?" "Dich töten?", rief sie aus "Warum? Was hast du ihm denn getan?" Dies ist kein Witz. Ich wurde daran erinnert, als ich Ehud Olmerts Bemerkung las, dass nichts ihn so in Rage gebracht habe, wie der Freudenausbruch in Gaza nach dem Angriff in Jerusalem, bei dem acht Studenten einer religiösen Schule (Yeshiva) getötet worden waren. Von Uri Avnery.
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04. März 2008

Pass zum Fortschritt

Ich habe oft gesagt, dass die Schicksale der Israelis und der Palästinenser unentwirrbar verknotet sind, und dass eine militärische Lösung des Konflikts nicht möglich ist. Meine kürzlich erfolgte Annahme der palästinensischen Staatsbürgerschaft hat mir die Gelegenheit gegeben, dies deutlicher zu machen. Von Daniel Barenboim. (mehr...)


03. März 2008

Guten Morgen, Hamas

Wir leben in einer Welt von Gespenstern und Dämonen. Wir führen nicht Krieg gegen lebendige Menschen und wirkliche Organisationen, sondern gegen Dämonen und Teufel, die nur unsere Vernichtung im Sinne haben. Es ist der Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Dunkelheit, der absoluten Gerechtigkeit gegen das absolute Böse. So sieht es bei uns aus, so sieht es auch auf der anderen Seite aus. Lasst uns versuchen, diesen Krieg aus den Gefilden der Halluzinationen auf den Boden der Tatsachen zu holen. Von Uri Avnery.
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27. Februar 2008

Israel sagt "Nein"

Ein deutliches Anzeichen dafür, dass sich ein Empire auf dem Abstieg befindet, ist die Tendenz zur Realität "Nein" zu sagen. Die Sowjetunion fügte der englischen Sprache ihr "Njet" hinzu. Vor langer Zeit waren es die Araber, die "nein" sagten - nein zu den Verhandlungen, nein zur Normalisierung, nein zur Anerkennung, nein zum Frieden. Dies hat sich verändert - mindestens mit der arabischen Friedensinitiative von 2002. Nun ist es Israel, das zum Neinsager wurde. Von Ran HaCohen. (mehr...)


24. Februar 2008

Ein dreifaches Hoch auf Kosova!

So sehr die Serben sich auch von den Israelis unterscheiden, so haben wir anscheinend vieles gemeinsam. Beide Völker glauben, "die ganze Welt sei gegen sie". Beide sind vollkommen davon überzeugt, dass sie absolut recht haben, auch wenn andere das Gegenteil behaupten. Wie die Israelis so sind auch die Serben stets mit ihrer Vergangenheit beschäftigt. Für sie wie für uns ist die Geschichte wichtiger als die Gegenwart. Die Zukunft ist eine Geisel der Vergangenheit. Von Uri Avnery.
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21. Februar 2008

Erinnerungen an Stadtteile in Gaza

Als ich den israelischen Vorschlag hörte, ganze Stadtteile Gazas zu vernichten, dachte ich an Yafna, eine Fünfzehnjährige in ihrem Stadtteil in Gaza. Ich kannte sie seit ihrem ersten Lebensjahr. Ihre immer sehr neugierigen Augen sind nun hinter einer schmalrandigen Brille. Sie hat eine etwas raue Stimme, sie ist quietsch vergnügt und doch ruhig, beharrlich, in Englisch und Mathe gut, hilft im Haushalt und versucht, ihre beiden jüngeren Geschwister zu beruhigen, die Energiebündel sind. Sie surft gerne im Internet und hat viel Kontakt mit ihren Freunden übers Internet. Im Abstand von ca. hundert Meter von ihrem Haus, im Stadtteil Gazas Tel al-Hawwa sind auch schon einige Häuser von israelischen Bomben zerstört worden. "Einen Stadtteil vernichten". Von Amira Hass. (mehr...)


17. Februar 2008

Blut und Champagner

Jedes Volk rühmt das Gewerbe, in dem es sich besonders auszeichnet. Wenn irgendjemand auf der Straße gefragt werden würde, den Bereich zu nennen, in dem wir, die Israelis, uns besonders auszeichnen, so würde die Antwort höchstwahrscheinlich lauten: Hi-Tech. Und tatsächlich haben wir auf diesem Gebiet Eindrucksvolles geleistet. Es sieht so aus, als ob jeden zweiten Tag eine Gesellschaft, die in einer Garage gegründet wurde, für hundert Millionen verkauft wird. Das kleine Israel ist eine der großen Hi-Tech-Mächte in der Welt. Aber das Gewerbe, in dem Israel nicht nur eine der Großen, sondern die unangefochtene Nummer Eins ist, ist das der Liquidationen. Von Uri Avnery.
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