Naher und Mittlerer Osten
19. Juni 2007
Kleine AhmadinejadsEs gibt nicht nur in Teheran einen Satan. Er lebt hier mitten unter uns. Israel wird überflutet von einem schmutzigen Strom blau-weißer Ahmadinejads: wenn der Präsident des Iran vorschlägt, Israel zu zerstören, schlagen sie, die ja kleiner als er sind, nur vor, die Dörfer auszuradieren, dem Boden gleich zu machen, die ganze Bevölkerung auszuhungern und eben nur sie umzubringen. Von Gideon Levy. (mehr...) 17. Juni 2007 KrokodilstränenWas geschieht, wenn anderthalb Millionen Menschen auf einem winzigen, unfruchtbaren Streifen Land eingesperrt sind, abgeschnitten von ihren Landsleuten und jedem Kontakt zur Außenwelt, Opfer einer wirtschaftlichen Blockade und nicht mehr in der Lage, ihre Familien zu ernähren? Vor einigen Monaten beschrieb ich diese Situation als ein soziologisches Experiment Israels, der USA und der EU. Die Bevölkerung des Gazastreifens diente als Versuchskaninchen. In dieser Woche zeigte das Experiment Ergebnisse. Von Uri Avnery. 10. Juni 2007 Vierzig schlimme JahreDie Besatzung schafft Fäulnis, die durch alle Poren des nationalen Organismus dringt. Nach 40 Jahren gibt es wenig Ähnlichkeit zwischen dem Staat Israel, wie er heute ist und dem, wie ihn sich die Gründer in ihrer Phantasie vorgestellt haben: ein Modell sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Frieden. Die Gründer träumten von einer modernen, aufgeklärten, säkularen, liberalen, sozial fortschrittlichen Gesellschaft mit blühender Wirtschaft, die allen zugute kommt. Die Realität, wie wir sie kennen, sieht sehr anders aus. Von Uri Avnery. 09. Juni 2007 Yassir Arafats größter FehlerMissachtete Volkssouveränität: Der Alleinvertretungsanspruch der PLO während des Oslo-Prozesses in den neunziger Jahren ist eine entscheidende Ursache für die derzeitigen innerpalästinensischen Konflikte. Von Mohssen Massarrat. (mehr...) 05. Juni 2007 16 Jahre Planung für entscheidende 80 MinutenIsrael im Sechs-Tage-Krieg: Tatsächlich haben ihn die Sieger bis heute nicht beenden können. Von Ludwig Watzal. (mehr...) 03. Juni 2007 Über Generäle und Admirale"Nichts ist so sehr erfolgreich wie ein Erfolg", sagt ein typisch amerikanisches Sprichwort. Die israelische - auch typische - Version heißt: "Nichts ist so erfolgreich wie ein Desaster." Es scheint, niemand habe irgendwelche Chancen, hier eine Wahl zu gewinnen, bis er nicht zweifellos bewiesen hat, ein totaler Versager zu sein. Deshalb ist es glatt möglich, dass es bei den nächsten allgemeinen Wahlen nur zwei Kandidaten für den Job des Ministerpräsidenten gibt: Benjamin Netanyahu und Ehud Barak. Von Uri Avnery. 30. Mai 2007 Schrei geliebtes LandPretoria, Südafrika - Es war wie in einem Film. Nur dass da auf einmal ein stummes Bild plötzlich lebendig wurde. Wir standen im Gedenkmuseum in Soweto neben einem Foto eines toten Jungen und anderen Kindern um ihn herum. Das Foto ist am Eingang des Museums, das zum Gedächtnis des Kampfes der Schwarzen gegen die Apartheid hier gebaut wurde, wo der Kampf begonnen hatte. Das Bild kam uns so bekannt vor. Wir hatten alle dieselben Assoziationen: Hector ist Mohammed al-Dura; die weißen Soldaten, die auf Kinder schießen, sind wir. Von Gideon Levy. 28. Mai 2007 Dudu im HimmelAls Anfang Juni 1967 mein Bruder schließlich einberufen wurde, arbeitete ich gerade in der Bananenplantage. An einem Abend war er noch da, und am nächsten Morgen war er weg. Ich konnte ihm nicht einmal "Auf Wiedersehen" sagen. Von Debora Reich. (mehr...) 27. Mai 2007 Von Tripoli bis SderotDie blutigen Schlachten, die rund um das Flüchtlingslager Nahr-al-Bared in der Nähe von Tripoli im Libanon ausgebrochen sind, erinnern uns daran, dass das Flüchtlingsproblem nicht verschwunden ist. Im Gegenteil: 60 Jahre nach der "Nakba", der palästinensischen Katastrophe von 1948, liegt es wieder weltweit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Es ist eine offene Wunde. Jeder, der glaubt, dass eine Lösung des israelisch-arabischen Konfliktes möglich ist, ohne diese Wunde zu heilen, betrügt sich selbst. Von Uri Avnery. 26. Mai 2007 Tragödie Libanon: Ein Platz in der ersten ReiheIn gewisser Weise ist es obszön, die Belagerung von Nahr el-Bared zu beobachten. Das alte Palästinenserlager beherbergt 30.000 verlorene Seelen, die nie mehr in die "Heimat" zurückkehren werden. Die Soldaten der Libanesischen Armee haben ihre Stellungen auf der Hauptstraße Richtung Norden wieder eingenommen. Müßig verbringen sie ihre Zeit in ihren alten Truppentransportern. Und wir - die Repräsentanten der Weltpresse - warten nicht weniger passiv auf dem Dach eines halbfertigen Wohnblocks. Plötzlich Gewehrfeuer - krack-krack - Kugelhagel aus dem Camp. Als Reaktion feuert ein libanesischer Armeepanzer eine Granate ab. Wie viele Tote gibt es im Lager? Von Robert Fisk. |
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