Naher und Mittlerer Osten
25. Dezember 2006
Bethlehem 2006Das Friedenslicht für Europa wird am Lagerfeuer einer palästinensischen Familie entzündet, verlöscht aber an der Grenze der "Festung Europa". Die Palästinenser werden von ihrem Bauernhof bei Bethlehem vertrieben, weil auch die Stadt von der israelischen Apartheidmauer eingekesselt wird. Auch die Beduinen als "Hirten vom Felde" dürfen nicht mehr die Stadt betreten. Von Matthias Reichl. (mehr...) 25. Dezember 2006 Pardon, das ist der falsche KontinentIn letzter Zeit wurde es für Politiker und Kommentatoren in Israel Mode, über die Gefahr einer Vernichtung zu sprechen, die - wie sie behaupten - Israel bedrohe. Es ist kaum zu glauben. Der Staat Israel ist eine regionale Großmacht, seine Wirtschaft ist robust und entwickelt, sein technologischer Standard ist einer der höchsten in der Welt, seine Armee ist stärker als alle arabischen Armeen zusammen, es hat ein großes Arsenal von Nuklearwaffen. Selbst wenn die Iraner eine eigene Bombe hätten, wären sie wahnsinnig, sie einzusetzen - aus Angst vor der israelischen Rache. Woher kommt also die Angst im 59. Jahr des Staates? Von Uri Avnery. 24. Dezember 2006 Olmerts OutingAtompoker: Der Premierminister leitet den Wandel der israelischen Nuklearstrategie ein. Von Jürgen Rose. (mehr...) 22. Dezember 2006 Gefangen in der Irak-FalleDie politisch wichtigen Kernpunkte des Baker-Hamilton-Reports zum Ausstieg aus dem Irak werden wohl kaum Einfluss auf die Politik der USA bekommen. Ernsthafte Initiativen zu einer konstruktiven Einbeziehung des Irans und Syriens in die Stabilisierung des Iraks wird es eher nicht geben. Chancen auf Umsetzung haben lediglich zweitrangige Empfehlungen, die Dritte realisieren müssten: Die Forderung nach mehr Eigeninitiative seitens der neuen irakischen Regierung zum Beispiel. Oder der Appell nach einer stärkeren Einbindung Europas. Von Otfried Nassauer. (mehr...) 21. Dezember 2006 Wahnsinn - oder Frieden, Zukunft und Sicherheit sind Fremdwörter in PalästinaSeit bald vierzig Jahren weiß niemand in Palästina wie Frieden aussieht. Man kennt nur das Leben unter Besatzung mit hunderten von Militärgesetzen und Straßensperren, die das tägliche Leben einschränken. Meine Kinder sind in der ersten und zweiten Intifada groß geworden. Wenn sie von Ihrer Kindheit erzählen würden, sie hätten nicht viele schöne Ereignisse zu berichten. Ihre Kindheit ist überschattet von Angst vor Soldaten, Panzern, Schüssen und Raketenangriffen. Angst um das eigene Leben hat ihr Leben geprägt. Weihnachtsbrief von Faten Mukarker aus Beit Jala/Palästina. (mehr...) 19. Dezember 2006 Höchste Zeit, Verrat zu begehenDie US-Regierung hegt die Absicht, den Iran mit Atomwaffen anzugreifen. In einer eindrucksvollen Rede fordert Daniel Ellsberg Beamte und Militärs auf, ihr Schweigen endlich zu brechen und ihr Wissen offen zu legen, um Menschenleben zu retten. (mehr...) 18. Dezember 2006 Keine Angeln für PalästinenserDie Welt applaudierte dem Friedensnobelpreisträger dieses Jahres Muhammad Yunus dafür, dass er die Volksweisheit in die Tat umgesetzt hat: Einem armen Mann gebe man nicht einen Fisch, sondern eine Angel, damit er sich selbst die Fische fangen kann. Das heißt, wenn man die Armut bekämpfen will, ist es nicht nötig die Armen zu füttern, sondern ihnen zu helfen, sich selbst zu ernähren. Gleichzeitig wird die Welt aber aufgerufen, die Palästinenser weiterhin mit Fischen zu versorgen, weil sie genau weiß, dass Israel jede Schiffsladung mit Angeln blockieren würde. Von Amira Hass. 17. Dezember 2006 Zurück an den Ort des VerbrechensAls die israelische Regierung innerhalb weniger Stunden entschied, den zweiten Libanonkrieg zu beginnen, hatte sie keinen Plan. Als der Generalstabschef die Regierung drängte, den Krieg zu beginnen, legte er keinen Plan vor. Dies wurde in dieser Woche durch ein militärisches Untersuchungskomitee aufgedeckt. Das ist schockierend. Von Uri Avnery. 13. Dezember 2006 Von der Mehrdeutigkeit zur EindeutigkeitErst Robert Gates, der neue US-Verteidigungsminister, nun Ehud Olmert, der israelische Regierungschef: Die Bemerkungen zweier Politiker, die es wissen müssen, verschieben die israelische Nuklear(waffen)politik von der gewollten Mehrdeutigkeit in Richtung Eindeutigkeit. Dass Israel über Kernwaffen verfügt, wird seit etwa 1967 angenommen. Wenn Gates' und Olmerts Worte als Bestätigung verstanden werden können, dann ist die Mitgliedschaft Israels im Kernwaffenclub anerkannte Tatsache. Mit Israel sind neun Staaten im Besitz von Atomwaffen. Von Karl Grobe. 12. Dezember 2006 Ich möchte mit meiner Frau zusammenbleiben!Israel hat bestimmt, dass meine Frau und ich nicht mehr zusammen leben können. Ich bin Palästinenser und sie ist Schweizerin. Wir haben vor 28 Jahren geheiratet. Man hat ihr jetzt noch zwei Wochen Zeit gegeben, um das besetzte palästinensische Gebiet zu verlassen. Das israelische Ministerium schrieb auf ihren Schweizer Pass: "Letzter Passierschein". Wir haben seit 12 Jahren gemeinsam in Ramallah gelebt. Wir kamen 1994 nach dem Oslo-Abkommen, als wir von der Aussicht auf Frieden und Entwicklung ermutigt wurden. Von Ghassam Abdullah. (mehr...) |
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