Naher und Mittlerer Osten
24. November 2006
Schwedische Menschenrechtsaktivistin in Hebron angegriffenAm 18. November brach ein jüdischer Extremist in Hebron einer 19-jährigen schwedischen Friedensaktivistin Tove Johansson den Wangenknochen. Zuvor am selben Tag wurden mindestens fünf Palästinenser, darunter ein 3-jähriges Kind, verletzt. Die Täter waren Extremisten, die jüdische Siedler unterstützen wollen. Mehrere palästinensische Schulkinder waren auf dem Nachhauseweg angegriffen worden. Tove Johansson stand am Checkpoint von Tel Rumeida - in einer kleinen Gruppe von so genannten "Menschenrechtsarbeitern" (HRWs), die palästinensische Schulkinder nach Hause begleiten. Plötzlich sah sich die Gruppe mit rund 100 jüdischen Extremisten konfrontiert, die in kleinen Gruppen unterwegs waren. (mehr...) 21. November 2006 Nicht in meinem NamenDer Gaza-Streifen war schon ein Gefängnis, in dem es kaum Luft zum Atmen gab, als Israels Armee vor einem Jahr abzog. Jetzt aber durchsieben große und kleine Stahlsplitter die Luft, brennt den Menschen der Boden unter den Füßen, schreien die Verwundeten und Verschütteten um Hilfe - und es gibt kein Entrinnen, schon gar nicht aus Beit Hanoun, dieser Stadt der Überflüssigen und Verdammten, die es am schwersten trifft. Von Felicia Langer. (mehr...) 21. November 2006 Vorbereitung für die nächste InvasionDas Management des Beit Hanoun-Krankenhauses entschied sich, einen Brunnen im Garten des Krankenhauses zu graben. Am Samstag waren Arbeiter und Bulldozers schon an der Arbeit. So bereitet sich das Krankenhaus für die nächste Invasion der israelischen Armee vor. Das Krankenhaus steht, wie ganz Beit Hanun, nach den wochenlangen militärischen Angriffen auf die Stadt mit ihren 43.000 Einwohnern vor großen Problemen bei der Wasserversorgung. Von Amira Hass. 20. November 2006 Keine deutschen Waffen an KriegsparteienEinen Stopp von Waffenlieferungen an Israel und andere Staaten in Nahost fordert eine Petition, die am 20.11.2006 von verschiedenen Friedensorganisationen an den Deutschen Bundestag übergeben wird. Gefordert wird, dass die gewährten Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter nach Nahost zurückgenommen werden, und das gelieferte Testexemplar des "Dingo 2", falls bereits geliefert, unverzüglich in die Bundesrepublik Deutschland zurück verbracht werden. In den kommenden sechs Wochen wird die Petition auf der Homepage des Deutschen Bundestages veröffentlicht. Dort kann jeder interessierte Bürger seine Stimme für diese Petition einbringen. (mehr...) 19. November 2006 Die Berichterstattung über den Nahen Osten oberflächlich und verzerrtJournalisten im "Westen" sollten sich großer Schuld bewusst sein, weil vieles, was sich im Nahen Osten abspielt, mit ihrer Leichtgläubigkeit zu tun hat, die als fiktive Version der Ereignisse verkauft wird. Ihren ständigen Hinweis auf einen "Zaun" anstelle eine Mauer, auf Siedlungen oder Wohngegenden anstelle von (jüdischen) Kolonien, ihre Beschreibung der Westbank als "umstrittenes" statt besetztes Gebiet, hat eine oberflächliche Art des Berichtes über den israelisch.-palästinensischen Konflikt hervorgebracht. Von Robert Fisk. (mehr...) 17. November 2006 Grossmans DilemmaDer Schriftsteller David Grossmann schlug vor, mit den "Moderaten" unter den Palästinensern zu reden "über die Köpfe" ihrer gewählten Regierung hinweg, um einen Friedenprozess noch einmal zu beginnen. Das ist nicht sehr originell. Das wurde auch schon von anderen gesagt (und nicht getan). Grossmans Vorschlag lenkt die Diskussion in die Richtung "mit wem reden" und "mit wem nicht reden", anstelle klar und deutlich festzustellen worüber geredet werden muss: über die Beendigung der Besatzung, über die Errichtung des Staates Palästina mit Ost-Jerusalem als seiner Hauptstadt, über den Rückzug zu den Grenzen von vor 1967 und über die Lösung des Flüchtlingsproblems. Von Uri Avnery. 16. November 2006 Freundschaft und Kritik25 deutsche Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler wollen die nicht ganz einfachen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vom Kopf auf die Füße stellen. Sie lehnen falsch verstandene Rücksichtnahme ab und plädieren für eine "belastungsfähige Freundschaft". Das "Manifest der 25". (mehr...) 12. November 2006 In einem Wort: MassakerJeder Gedanke einer Gleichsetzung von Qassams und Artilleriegranaten, der sogar von einigen Peacenics gemacht wurde, ist vollkommen falsch. Und nicht nur deshalb, weil es keine Symmetrie zwischen Besatzern und Besetzten gibt. Hunderte von abgefeuerten Qassams, die seit mehr als einem Jahr abgefeuert wurden, haben einen einzigen Israeli getötet. Die israelischen Granaten, Raketen und Bomben haben Hunderte von Palästinensern getötet. Von Uri Avnery. (mehr...) 10. November 2006 Jüdische Friedensorganisation fordert von EU energische und eindeutige Maßnahmen angesichts der humanitären Katastrophe in GazaNach dem Massaker der israelischen Armee in Beit Hanoun im nördlichen Gaza-Streifen erklärt die Friedensorganisation Europäische Juden für einen gerechten Frieden (EJJP), als Jüdinnen und Juden nicht denselben Fehler begehen zu wollen, den sie häufig jenen vorgehalten haben, die sich angesichts von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Schweigen hüllten. Am Vorabend des 9. November, dem Jahrestag des ungeheuren Novemberpogroms von 1938, erklären die in EJJP zusammengeschlossenen Jüdinnen und Juden: Der Staat Israel fügt mit seinen Taten den Namen und Ruf von Juden überall auf der Welt schweren Schaden zu. (mehr...)04. November 2006 Flotteneinsatz im Libanon ist FriedensverhinderungspolitikDas Komitee für Grundrechte und Demokratie würde einen deutschen Militäreinsatz auch dann ablehnen, wenn Deutschland in dem israelisch-libanesischen Konflikt neutral wäre, den Waffenschmuggel für die Hisbollah effektiv unterbinden könnte, wenn nicht die Gefahr bestünde, in einen möglichen Iran-Krieg der USA und Israels verwickelt zu werden, und ein Zusammenstoß zwischen deutschen und israelischen Streitkräften sicher ausgeschlossen wäre. Von Andreas Buro. (mehr...) |
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