Naher und Mittlerer Osten
23. April 2006
Wer ist der Hund? Wer ist der Schwanz?Fast alle amerikanischen Medien wollen nichts von palästinensischen und israelischen Friedensaktivisten wissen. Was die amerikanischen Professoren betrifft, so wissen fast alle, welche Seite ihres Brotes mit Butter bestrichen ist. Wenn trotz allem einer von ihnen den Mund zu öffnen wagt und etwas gegen die israelische Politik sagt - was alle paar Jahre einmal vorkommt - wird er unter einem Hagel von Verwünschungen begraben: ein Antisemit, ein Holocaustleugner, ein Neo-Nazi. Von Uri Averny. (mehr...) 21. April 2006 Noch ein endloser Blitzkrieg?Iran: Bush will den Krieg - und Ahmadinedschad scheut ihn nicht. Dabei dient die Atlantische Geschlossenheit nur dazu, die EU in eine US-Intervention zu verwickeln - Russlands Kompromiss wäre ein Ausweg. Von Mohssen Massarrat. (mehr...) 20. April 2006 Im Streit mit Iran geht es um die Macht am Persischen GolfDer Iran-Konflikt hat den Ölpreis hochgetrieben. In Nahost, der Region mit den größten Ölvorräten, spielt Teheran eine Schlüsselrolle. Es ist der einzige Staat der Region, wo die USA keinen Einfluss haben. Analyse von Karl Grobe. (mehr...) 18. April 2006 In Gaza ist keine HungersnotDie wirkliche humanitäre Katastrophe begann für die Palästinenser schon vor langer Zeit. Derjenige, der das benachbarte Volk als menschliche Wesen sieht, weiß das sehr wohl. Das Aufhören des Geldflusses der Geberstaaten, nachdem die Hamas an die Macht kam, wird die wirtschaftliche Situation noch weiter belasten - doch allein der Gedanke, wenn sie nur genug Lebensmittel haben, dann seien ihre Bedürfnisse befriedigt, und wir können ein reines Gewissen haben, ist ungeheuerlich. Von Gideon Levy. (mehr...) 17. April 2006 "Die Bäume gingen hin..."Ehud Olmert wurde jetzt der Ministerpräsident von Israel. Man kann sich kaum einen größeren Unterschied zwischen zwei Personen vorstellen wie den zwischen Sharon und Olmert. Es ist wie der Unterschied zwischen einem Löwen und einem Fuchs, zwischen dem König der Tiere und dem Listigsten unter ihnen. Sharon ist eine ungewöhnliche Person, ein Abenteurer, ein Führer von Armeen, ein Mann des Krieges, der Schöpfer großartiger Entwürfe (im Allgemeinen mit schwacher Begründung), ein kreativer, starker, gefährlicher, charismatischer Führer. Olmert ist ein Politiker, ist ein Politiker, ist ein Politiker. Von Uri Avnery. 13. April 2006 Iran-Konflikt: Die Drohkulissen bewirken das Gegenteil der propagierten AbsichtenDie Erklärung des UN-Sicherheitsrates zu Iran mit der Setzung einer 30-Tage-Frist zum Stop der Uranaufbereitung erweist sich schon jetzt als schwerwiegender Fehler, droht politisches Management in eine Sackgasse zu führen und letztlich zu einer Rechtfertigung für etwaige militärische Aktionen der US-Regierung mit dem Ziel eines Regimewechsels im Iran zu werden. Von Mani Stenner. 13. April 2006 Teherans PrahlenAhmadinedschad hat geprahlt. Offenkundig ist ein Motiv: Dem Sicherheitsrat wurde die Stirn geboten. Die Wirkung ist verheerend. Die Teheraner Mullah-Diktatur hat sich über einen Sicherheitsratsbeschluss hinweggesetzt, den sie zwar nicht gebilligt hat, der aber einen Ausweg in das Terrain diplomatischer Lösung wies. Ahmadinedschad liefert der kriegswilligen Partei Argumente frei Haus. Jene bellizistischen Zivilisten in Washington, Jerusalem und möglicherweise London, die aus einer Vielzahl anderer Gründe das Regime von außen her durch militärische Aktionen stürzen wollen, reiben sich die Hände. Von Karl Grobe. 12. April 2006 Aufruf an EuropaDie israelische Friedensorganisation Gush Shalom ruft aus Sorge um die Zukunft ihres Landes die Führer der Europäischen Union auf, dass diese die Blockade der palästinensischen Regierung beendet und nicht ein ganzes Volk in Hungersnot bringt, um seine gewählte Regierung zu stürzen. Stattdessen soll mit der palästinensischen Regierung geredet und ein Dialog mit der Hamas begonnen werden. 11. April 2006 Gefahr zieht aufMilitärs werden unter anderem dafür bezahlt, Pläne für alle denkbaren Waffeneinsätze auszuarbeiten. Ob sie verwirklicht werden, entscheidet die politische Führung, jedenfalls in zivil geführten Staaten. Nun deuten glaubwürdige Nachrichten darauf hin, dass die Berufssoldaten in der Spitze des Pentagon vor den extremen Plänen für einen möglichen militärischen Einsatz gegen Iran warnen, Plänen, in denen auch Atomwaffen eine Rolle spielen. Die erkennbare Entschlossenheit des Präsidenten George W. Bush, das Ahmadinedschad-Regime zu stürzen, lässt Zweifel an der begütigenden Relativierung der Pläne zu. Es gibt unkontrollierbare Selbstläufer-Mechanismen. Von Karl Grobe. 11. April 2006 Washingtons DrohungenIrans Regierung hält die jüngsten Berichte über Kriegspläne der USA und den möglichen Einsatz von Atomwaffen für rhetorischen Theaterdonner. Der Teheraner Außenamtssprecher Hamid-Reza Asefi sagte am Montag, die jüngsten Berichte über Kriegsvorbereitungen gingen auf die "Wut und Hilflosigkeit" der Washingtoner Regierung zurück. Im New Yorker berichtete der Journalist Seymour Hersh, die Bush-Regierung habe Geheimoperationen in Iran verstärkt und Planungen für einen möglichen Großangriff aus der Luft intensiviert. Diese Berichte legen den Schluss nahe, dass die zivile Führung bis zu Präsident George W. Bush, der die letzte Entscheidung zu treffen hat, im Gegensatz zu den Militärs auf einen Kriegseinsatz dringt. Von Karl Grobe. (mehr...) |
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