Naher und Mittlerer Osten
27. März 2006
Anstiftung zum MordBei einer Wahlversammlung rief der Führer der "Jüdisch- Nationalen-Front"-Liste, Baruch Marzal, die israelische Armee dazu auf, Uri Avnery zu töten - dies wurde vom Haaretz-Reporter Nadav Shragai (rechter Flügel) am 21. März in Haaretz berichtet. Natürlich wurde die israelische Armee nur deshalb erwähnt, um die Anstiftung zum Mord - ein kriminelles Vergehen - als einen Vorschlag für das Militär zu vertuschen. Von Gush Shalom. 25. März 2006 Frau Merkel kann einen Iran-Krieg verhindernIm Gespräch: Der Politikwissenschaftler, Nah- und Mittelost-Experte Mohssen Massarrat über Zugeständnisse in Teheran, die rote Linie und den Charme eines russischen Kompromisses. (mehr...) 24. März 2006 Keine Sehnsucht nach dem Schrein der MärtyrerEindämmung statt Zerstörung: Auch wenn der Streit um Irans Atomprogramm eskaliert, verläuft der Diskurs unter Strategen im Hintergrund viel rationaler. Von Jürgen Rose. (mehr...) 20. März 2006 Das Interesse hinter den InteressenJohn Bolton hat eine Mission: Der Iran soll das schärfste Vorgehen des UN-Sicherheitsrats erfahren, das sich unter den gegebenen Umständen durchsetzen lässt. Sanktionen sollen so früh wie möglich auf die Tagesordnung kommen. Doch was will die Bush-Administration letztlich? Hofft sie, so schnell wie möglich eine Erlaubnis zum Krieg zu erhalten? Von Otfried Nassauer. 19. März 2006 Eine widerliche AffäreDas zentrale Thema dieses Artikels ist Widerlichkeit. Im Wörterbuch finde ich noch eine Reihe von Synonymen: abscheulich, ekelhaft, übel, unangenehm, unsympathisch, gräulich, scheußlich, abstoßend, abschreckend, widerwärtig, hassenswert, verabscheuenswürdig und einige mehr. All diese Wörter beschreiben meine Gefühle über diese Aktion, die am Dienstag in Jericho stattfand. Es war zunächst verabscheuungswürdig, weil es ein Wahlpropagandatrick war. Wenn ein Politiker eine Armee hinausschickt, um Stimmen zu sammeln, ist es ein widerwärtiger Akt. Bei dieser Aktion sind drei Menschen ums Leben gekommen. Viel mehr Leben, Israelis und Palästinenser, hätten dabei ihr Leben verlieren können. Von Uri Avnery. 16. März 2006 Iranische Atomkrise - Teheraner Spaltungsversuche oder Interesse an echtem Kompromiss?Die USA schließen ein militärisches Vorgehen gegen den Iran nicht aus. Die Option, so betonen sie immer wieder, liegt auf dem Tisch. Die Planungen sind fortgeschritten. Gebe der Iran nicht vollständig nach, so sei man zum Handeln bereit. Aber Washington steht in dieser Frage auch unter Druck. Israel fordert ein baldiges Handeln und droht mit einem militärischen Alleingang. Würde Israel losschlagen, so trüge Washington auf jeden Fall in den Augen der islamischen Welt die Mitverantwortung. Abhalten kann Washington Israel aber nur, indem es glaubwürdig mit der eigenen Bereitschaft zum militärischen Vorgehen droht. Von Otfried Nassauer. (mehr...) 16. März 2006 Wo ist der palästinensische Gandhi?Auf die Frage: “Warum gibt es keinen palästinensischen Gandhi?” müssen wir folgendes antworten: “Letztlich müssen wir den westlichen Medien die Schuld geben, weil sie die Ereignisse vor Ort verzerrt darstellen und nicht den richtigen Kontext für geschriebene Berichte liefern und damit die Öffentlichkeit unverantwortlich in die Irre leiten. Dies sind ernsthafte Fragen über Leben und Tod. Deshalb muss das Versäumnis der Medien, die Situation richtig darzustellen, als kriminell angesehen werden. Und statt zu fragen: “Warum gibt es keinen palästinensischen Gandhi?” sollte man über die Frage nachdenken, die von einem palästinensischen Menschenrechtler, Arjan El Fassed, gestellt wurde: “Warum gibt es keinen israelischen De Klerk?” Von John Petrovato. (mehr...) 13. März 2006 Ein "Vier-Buchstaben Wort"Der bemerkenswerte Vorfall der gegenwärtigen Wahlkampagne in Israel ist das Wort, das in ihr nicht vorkommt: das Wort “Frieden”. Ein Fremder wird das nicht verstehen. Immerhin ist Israel in einem ständigen Kriegszustand. Die Sendungen sind voll von angsterregenden Hamas-Paraden. Die Angst vor Selbstmordattentätern ist in Israel größer als jede andere Angst. Die Logik sagt, dass eine Partei, die den Frieden verspricht, allerhöchste Popularität erreichen wird. Dennoch, Wunder über Wunder, keine der wichtigen Parteien beansprucht diese Krone für sich. Mehr als das, keine der wichtigen Parteien lässt in den Sendungen auch nur das Wort “Frieden” über die Lippen kommen. Von Uri Avnery. (mehr...) 10. März 2006 Der Countdown läuftVor über einem Jahr enthüllte Seymour Hersh die Taktik der US-Neokonservativen im Atomkonflikt mit dem Iran, sie würden zur Tat schreiten, “sobald die EU-Diplomatie scheitert”. Nun ist es soweit. Jetzt kann und will George Bush handeln: Zunächst ein befristetes Ultimatum, dann Sanktionen mit dem Ziel, Iran in eine Eskalationsdynamik zu treiben, die schließlich in einen Luftkrieg münden könnte. Es muss allen Ernstes damit gerechnet werden, dass sich Bush, Rumsfeld und Cheney den Zenit der Eskalation, auf den sie seit zwei Jahren akribisch hinarbeiten, nicht werden entgehen lassen und mit oder ohne Sicherheitsratsbeschluss spätestens im April losschlagen. Von Mohssen Massarrat. (mehr...) 09. März 2006 Iran: "Nägel und Steine" behindern friedliche LösungDie Überweisung des Falles Iran and den UN-Sicherheitsrat wird stündlich wahrscheinlicher. Heute fordert der US-Botschafter bei den UN John Bolton die sofortige Überweisung an den Sicherheitsrat. Bereits am 27. Februar 2006 klang in dem Bericht des IAEO Generaldirektors El-Baradei eine argwöhnischere Bewertung der Frage des iranischen Nuklearprogramms an. Dazu sind weitere Hindernisse für eine friedliche Lösung hinzugekommen. Deswegen erneuert die IPPNW ihre Forderungen für ein umfassendes diplomatisches und politisches Programm zur Lösung dieser dringlichen Krise!” (mehr...) |
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