Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

10. Januar 2006

Dubiose Stiftung - Bayerns iranischer Gegner

Der FC Bayern spielt am Freitag in Teheran, und Ali Karimi freut sich. Der 27 Jahre alte iranische Mittelfeldspieler darf gegen seinen ehemaligen Verein antreten - Persepolis - und rechnet mit 100.000 Zuschauern. Er weiß: fußballverrückt sind seine Landsleute. Er meint auch, man solle den Sport von der Politik “hundertprozentig trennen”. Die ist aber im Spiel, seit die unsäglichen Ausfälle des iranischen Präsidenten Mahmud Achmadinedschad die Forderung mancher Politiker zur Folge hatten, Iran von der WM 2006 in Deutschland auszuschließen. Auch Manager Uli Hoeneß meint ja, mit Boykott habe man “Probleme noch nie gelöst”. Wenn es so einfach wäre. Von Karl Grobe. (mehr...)


09. Januar 2006

Die Wahrheit, die man nicht hört

Wie sieht die Situation vor Ort in Palästina aus? Die israelische Darstellungsform, die weiter die internationalen Medien beherrscht, präsentiert ein Bild, das nichts mit der Realität zu tun hat. Der Gazarückzug wurde als der Beginn eines Friedensprozesses propagiert; ein großer Rückzug durch General Sharon, der nun als Friedensmann porträtiert wurde. Doch wo ist hier der Friedensprozess: Gewöhnliche Palästinenser können nicht zur Arbeit gehen; hoch schwangere Frauen können zur Geburt nicht ins Krankenhaus gelangen; Patienten, die notwendig zur Dialyse müssen oder Herzanfälle haben, können zu Hause sterben, weil sie nicht in der Lage sind, ins nächste Krankenhaus zu kommen. Und die palästinensische Wirtschaft ist vollkommen gelähmt. Von Mustafa Barghouti. (mehr...)


08. Januar 2006

Napoleon, "Made in Israel"

Er war ein israelischer Napoleon. Von früher Jugend an war er davon überzeugt, die einzige Person in der Welt zu sein, die den Staat Israel retten könnte. Das war absolut sicher - ohne jeden Zweifel. Er wusste, er müsse äußerste Macht erlangen, um die Mission zu erfüllen, die das Schicksal ihm auferlegt habe. Dieser Glaube führte zu einer kompletten Integration der persönlichen Egozentrik und der nationalen Egozentrik. Für eine Person, die an solch eine Mission glaubt, gibt es keinen Unterschied zwischen persönlichem und nationalem Interesse. Was für ihn gut ist, wird automatisch gut für die Nation und umgekehrt. Von Uri Averny. (mehr...)


03. Januar 2006

Verhaftet am "humanitären Tor" oder eine verabscheuungswürdige Lüge

Hunderte von Leuten versammeln sich jeden Morgen am Qalandiya-Kontrollpunkt vor drei Stahl-Drehtüren und diese Türen drehen sich nicht, weil eine unsichtbare Person sie mit einem Knopf blockiert. Die Zahl der dahinter zusammengepferchten Leute wächst und wächst. Sie warten eine Stunde lang. Die Wut, wieder einen Tag zu spät zur Arbeit oder zur Schule zu kommen, steigert sich und fügt sich den früheren Spannungen hinzu, die durch Zorn, Bitterkeit und Hilflosigkeit zustande kamen. Von Amira Hass. (mehr...)


02. Januar 2006

Wer braucht ein Kamel?

Die Wahlkampagne der israelischen Laborpartei muss die Öffentlichkeit überzeugen, dass Amir Peretz ein Führer ist, der konsequent und selbstsicher ist und der vor allem anderen sich nicht fürchtet; es muss ein Ministerpräsident sein, der nicht klein beigibt, der genau weiß, was er will, der klare Lösungen für alle Probleme hat. Ein Programm, das oberflächlich, kraftlos und zusammengeflickt ist, wird keinen überzeugen, dass Peretz der richtige Mann ist. Von Uri Avnery. (mehr...)


30. Dezember 2005

"Präventivmaßnahme" - oder die Geschichte eines potentiellen "Terroristen"

Nun ist endlich klar, warum Abu-Daoud zu den “Präventiv”-Fällen gehört: eine Siedlerin hat seinen Vater überfahren und getötet, ein israelischer Tränengaskanister tötete seine Mutter, ein israelischer Soldat durchschoss den Kopf seines Sohnes … Sollte man ihm nach all dem - unter diesen Umständen - Bewegungsfreiheit geben? Und tatsächlich tat der israelische Geheimdienst Shabak das Richtige und erklärte ihn zu einem “Präventiv”-Fall, um ihn nicht zu einer “tickenden Bombe” werden zu lassen. Aber nun, nachdem Abu-Daoud von jeder Art von Lebensunterhalt abgeschnitten ist - wird er zweifellos ein tadelloser, loyaler, friedensliebender Zivilist werden. - Oder? Von B. Michael. (mehr...)


26. Dezember 2005

Ahmadinedschads präventiver Krieg

Was will Mahmud Ahmadinedschad mit seinem Israel feindlichen Populismus eigentlich? Ist er ein verwirrter Irrer oder ausgerasteter Fundamentalist, will er von seinem innenpolitischen Versagen ablenken, wie von vielen behauptet wird? Warum hat er seine Attacken wiederholt und jedes Mal verschärft? Warum hält sich sein ernstzunehmender Rivale Rafsandjani mit Kritik zurück, warum pflichtet ihm der Revolutionsführer Khamenei indirekt sogar bei, warum distanzieren sich die Führer in der arabisch-islamischen Welt nicht vom iranischen Präsidenten? Der Nobody im Präsidentenamt ist in der arabischen Welt ein populärer Politiker, bei den Radikalen gar ein Held. Von Mohssen Massarrat. (mehr...)


25. Dezember 2005

Was für Menschen sind es, die so etwas ersinnen können?

Die Lärmbomben, mit denen Israel seit dem Rückzug die Bevölkerung von Gaza terrorisiert, traumatisieren nicht nur die Kinder, Alte und Kranke, sie haben inzwischen etliche Todesfälle verursacht. Offenbar lösen diese Bomben einen derart lauten Knall aus, dass er zu Gehirnblutungen und -schädigungen führen kann, außerdem gibt es bereits fünf Fälle von Fehlgeburten. Normalerweise werden solche Todesfälle, wie auch Schädigung von nichtmilitärischen Objekten, im unmenschlichen modernen Kriegsjargon als bedauerliche, aber unvermeidliche “Kollateralschäden” abgetan. Nun ist offenbar die Tötung und Schädigung von Unschuldigen - und nur von diesen - das Ziel der Maßnahmen. Von Anka Schneider. (mehr...)


25. Dezember 2005

"Hauptsache ist, keine Angst zu haben"

Peretz wird keine Chance haben, wenn er den Eindruck erweckt, es gäbe keinen wirklichen Unterschied zwischen ihm und Sharon. Er muss die “Flüchtlinge” der Laborpartei, die von Sharon angezogen werden, davon überzeugen, dass es einen Riesenunterschied zwischen seinem Programm (Verhandlungen und Abkommen) und dem von Sharon gibt (einseitiges Diktat). Sharon ist daran interessiert, diesen Unterschied herunterzuspielen, und aus derselben Logik heraus muss Peretz daran interessiert sein, ihn zu betonen. Von Uri Avnery. (mehr...)


22. Dezember 2005

Nicht mehr auf dem Weg nach Efrata

In ein paar Tagen wird Bethlehem - für eine Nacht - wieder die Aufmerksamkeit der Welt auf sich ziehen. Nur ein paar der hundert Millionen, die Weihnachten feiern, werden die Nacht in der Geburtsstadt des Nazareners verbringen - aber sie wird ein Symbol für den Friedenswunsch sein, der in den Herzen aller Menschen aus allen Religionen schlägt. Die Wenigen, die den Krippenplatz erreichen und an der Mitternachtsmesse teilnehmen, werden sich über ihre Erfahrungen an zwei sehr gegensätzlichen Orten, die Bethlehem 2005 symbolisieren, wundern: die Geburtskirche und Rachels Grenzübergang. Der erste symbolisiert die Hoffnung, die mit der Geburt des Kindes aufkommt - und der zweite Ort steht für Abneigung, Feindseligkeit und Aggression. Von Meron Benvenisti. (mehr...)