Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

01. Dezember 2005

Gedanken zum Advent oder das Licht von Bethlehem

Ich habe die ersten zwanzig Jahre in Deutschland verbracht. Werte von Menschenrechten und Menschenachtung waren in meiner Erziehung und Bildung etwas Selbstverständliches. Die Würde des Menschen ist unantastbar, lernte ich an deutschen Schulen über das Grundgesetz. Heute lebe ich seit dreißig Jahren in einem Land, wo die Würde eines Menschen antastbar ist, und ein Menschenleben keinen Wert hat. In einem Land, wo Kinder nicht wissen, ob sie erwachsen und Erwachsene nicht wissen, ob sie alt werden. Von Faten Mukarker. (mehr...)


01. Dezember 2005

Mofaz' Mitleid

Selbst wenn es so aussieht, als seien schon alle Rekorde von Zynismus und Unverschämtheit gebrochen worden, dann taucht ein neuer Politiker mit einem neuen Rekord auf: der Verteidigungsminister Shaul Mofaz spricht über Mitleid. Man kann es kaum glauben, aber nachdem er seine neue sozial orientierte Ministerkleidung übergezogen hatte, griff Mofaz Benyamin Netanyahu an und behauptete, “von Mitleid sei er weit entfernt”. Hat Mofaz denn etwas mit Mitleid zu tun? Da gibt es keine Eigenschaft, die ihm mehr mangelt. Von Gideon Levy. (mehr...)


28. November 2005

Zwei Erdbeben

Ein politische Erdbeben ist immer ein seltenes Ereignis. Wenn zwei große politische Erdbeben schnell auf einander folgen, so ist es beinahe einzigartig. Ein solches Erdbeben war die Wahl von Amir Peretz als Führer der Laborpartei. Das andere ist die Tatsache, dass Sharon den Likud verlassen hat, um eine neue Partei zu gründen. Plötzlich hat sich die politische Landschaft so verändert, dass sie nicht wieder zu erkennen ist. Bis vor kurzem gab es zwei Berge. Nun sind es drei - und keiner von ihnen steht dort, wo die beiden anderen vorher standen. Von Uri Avnery. (mehr...)


26. November 2005

Likud mit Schlagseite

Ariel Sharon hat in Israel ein politisches Erdbeben ausgelöst: Mit seiner Entscheidung, die national-konservative Likudpartei zu verlassen und mit der neu gegründeten “Nationalen Verantwortungspartei” in vorgezogene Parlamentswahlen zu ziehen, wirbelt er das Parteiensystem durcheinander. Zweifellos hängt Sharons schnelle Entscheidung auch mit der Wahl von Amir Peretz zum Vorsitzenden der Arbeitspartei zusammen. Peretz’ Ziele sind ambitioniert: er will sowohl Frieden mit den Palästinensern schließen, als auch die soziale Schieflage der israelischen Gesellschaft bekämpfen. Von Ludwig Watzal. (mehr...)


21. November 2005

Rot-Grün fördert zum Abschied Atommacht Israel mit U-Booten

Kurz vor ihrem Abtritt hat Rot-Grün Israel zwei neue Dolphin-U-Boote zugesichert. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass Israel gerne Nuklearwaffen auf U-Booten stationieren würde oder sogar schon stationiert hat. Für Deutschland ruft das ernste Probleme hervor: Wer auch nur den Anschein erweckt, Israel (oder anderen Nuklearmächten) bei der Modernisierung seines nuklearen Potenzials zu helfen, macht keine glaubwürdige Nichtverbreitungspolitik, sondern leistet eher Beihilfe zur Proliferation. Als Vermittler im Streit um das iranische Atomprogramm hat sich Berlin einen Bärendienst erwiesen. Kommentare von Otfried Nassauer und Wolfgang Kuhlmann. (mehr...)


20. November 2005

Das Gänseblümchen zerpflücken

Es ist eine traurige Sache, dass fast alle Israelis keine Ahnung haben, was sich tatsächlich in der Westbank abspielt, während das “Abkommen” über den Rafah-Grenzkontrollpunkt, das Sharon im Gazastreifen von der verärgerten Condoleeza Rice auferlegt wurde, hier einigen Optimismus bewirkt hat. Letzte Woche war ich wieder in Bil’in, dem heroischen palästinensischen Dorf, das zum Symbol des Kampfes gegen die Mauer wurde, die dort das Dorf von zwei Dritteln seines Landes abschneidet. Nachdem wir als friedliche Demonstranten mit Postern von Gandhi, Mandela, Arafat und Rabin mit einem Schauer von Tränengaskanistern und Lärmgranaten empfangen wurden, kann man schwer den wohlwollenden Geist eines “neuen” Sharon entdecken. Von Uri Avnery. (mehr...)


19. November 2005

Der erschöpfte Frosch

Der israelische Angriff auf die Chancen des palästinensischen Volkes, ein normales Leben zu führen, wird millionenfach auf verschiedene Weise offensichtlich. Hier wird eine Familie verletzt, dort ein ganzes Dorf. Hier durch Munition, dort durch Siedler, hier ist es eine neue Militärorder. Eine Menge von diesen Dingen wird auf dieser Seite berichtet und verbreitet. Der Angriff wird gradweise intensiviert. Aber die Gesamtheit des Schadens wird nicht empfunden, weil er nur allmählich geschieht und auf weitem Gebiet verteilt ist. Von Amira Hass. (mehr...)


15. November 2005

Sechs Israelis erhalten die Organe des erschossenen Jungen Ahmed aus Jenin

Die noch funktionierenden Organe eines palästinensischen Jungen, der von israelischen Soldaten - irrtümlicherweise - erschossen wurde, sind in die Körper von sechs Israelis transplantiert worden, nachdem die Familie seine Organe gespendet hat, “um des Friedens zwischen beiden Völkern willen”, berichtete Radio Israel. Von Amos Harel und Arnon Regular. (mehr...)


14. November 2005

Beruhige dich, es wird Krieg sein!

Wie lange und für welches Ziel können wir mit einem ewigen Argwohn und der Arroganz der Macht leben, mit blindem Glauben an die nackte Gewalt und die Selbstgerechtigkeit, die jede Untat rechtfertigt? Wie lange können wir uns noch etwas vormachen, dass es angeblich keine Partner für Frieden gibt und jemals geben wird und uns nur mit der Sicherheit des Krieges beruhigen? Von Ofer Shelach. (mehr...)


13. November 2005

Ein großes Wunder

Nordafrikanische Immigranten an der Peripherie französischer Städte setzen diese in Brand. Nordafrikanische Immigranten an der Peripherie Israels führten in dieser Woche eine demokratische Revolution in unserem Land durch. In den Vorwahlen der Laborpartei stimmten die Mitglieder “östlicher” Herkunft massiv für Amir Peretz und brachten Shimon Peres eine Niederlage bei. In Frankreich gehen die nordafrikanischen Vorstädte in Flammen auf. In unserm Land ist ein Mitglied der diskriminierten nordafrikanischen Gemeinde ein Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten geworden. Von Uri Avnery. (mehr...)