Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

17. Juli 2005

"Denn Ruhe ist Dreck!"

Diese Waffenruhe war kein Akt in gegenseitiger Abstimmung, der offiziell von beiden Parteien akzeptiert wurde. Das ist für eine Waffenruhe eine schwache Grundlage. Die stillschweigende Übereinkunft definiert nicht genau, was jede Seite für die “Ruhe” tun würde. Da jede Seite sich das Recht vorbehält, zu reagieren, wenn die andere Seite etwas tut, das ihrer Meinung nach kontrovers zur Waffenruhe ist, und es keinen Schiedsrichter oder einen Mechanismus der Schlichtung gibt, kann die Situation jeden Augenblick außer Kontrolle geraten. Von Uri Avnery. (mehr...)


17. Juli 2005

Die Ölspur von Bush zu Sharon

Die gesamte Weltförderung an Öl dürfte irgendwann zwischen 2010 und 2020 anfangen zu sinken. Die Golfstaaten Saudi-Arabien, Irak, Vereinigte Arabische Emirate und Kuwait besitzen 65 Prozent der Weltreserven. Wer über diese Reserven verfügt, hat die Weltwirtschaft praktisch in der Hand. Israel hat zwar kein Öl, aber es ist der stärkste Spieler im Nahen Osten. Auf dem großen Schachbrett der Ölpolitik stehen den US-Plänen zur Beherrschung der Ölreserven im Nahen Osten nur noch zwei Steine im Wege: Syrien und Iran. Sharons Regierungskoalition brennt auf einen Kampf mit Syrien und dem Iran. Von Conn Hallinan. (mehr...)


15. Juli 2005

"Helft uns Israels Mauer friedlich zu stoppen!"

Nachdem israelische Gerichte unsere Forderungen, die Mauer zu verhindern, zurückwiesen, begannen wir, zusammen mit Israelis und Menschen aus der ganzen Welt, friedlich gegen die Beschlagnahme unseres Bodens zu protestieren. Seit Februar haben wir mehr als 50 gewaltfreie Demonstrationen durchgeführt. Wir haben unsere Häuser für die Israelis geöffnet, die uns begleiten. Sie sind unsere Partner im Kampf geworden. Zusammen senden wir eine starke Botschaft aus: dass wir in Frieden und Sicherheit gemeinsam leben können. Von Mohammed Khatib. (mehr...)


14. Juli 2005

Gewalt gebiert Gewalt

So viele entsetzliche Dinge passieren in den letzten Tagen, dass es schwierig ist, Schritt zu halten. Immer wenn ich denke, “dies sind die schlimmsten Zeiten”, irre ich mich. Die Zeiten werden für die PalästinenserInnen immer schlimmer. Es wird bestimmt eine Reaktion geben. Wann? Wie? Ich weiß es nicht. Heute Abend haben wir gegenüber dem Büro des Verteidigungsministers gegen die Tötung eines palästinensischen Jugendlichen gestern in Beit Lekiya protestiert. Der zweite Sohn der Familie, der von Israelis getötet wurde. Brief aus Israel. (mehr...)


11. Juli 2005

Ein Abschiedsbrief, oder: Auf welcher Seite?

Tief beeindruckt und betroffen waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tagesseminars “Chancen für den Frieden im Nah-Ost-Konflikt?” mit Faten Mukarker, Beit Jala bei Bethlehem. Die christliche Palästinenserin Faten Mukarker zog mit ihren Berichten über den Alltag unter Besatzungsbedingungen alle Anwesenden in ihren Bann. Sie machte deutlich, dass es auf das Engagement der vielen einzelnen Menschen in Israel und Palästina ebenso wie hierzulande ankomme, wenn der Frieden in Nahost eine Chance haben soll. Wir veröffentlichen einen Brief von Faten Mukarker vom 11.07.2005, den sie anlässlich ihres bevorstehenden Abschieds aus Deutschland schrieb. (mehr...)


10. Juli 2005

Der Krieg der Farben

Ein Ausländer, der zum augenblicklichen Zeitpunkt Israel besucht, hat den Eindruck, dass sich das Land mitten im Wettkampf zweier Fußballteams befindet: orange gegen blau. An Tausenden von Autos fliegen Bänder mit diesen Farben, meistens an den Antennen. Oberflächlich betrachtet, ist es der Kampf um den Rückzug aus dem Gazastreifen und die Evakuierung von ein paar Siedlungen dort. In Wirklichkeit hat dieser Kampf eine viel tiefere Dimension: Es geht um das eigentliche Wesen und die Zukunft Israels. Von Uri Avnery. (mehr...)


09. Juli 2005

Der Rückzug ist (nur) ein Vorspiel zur Annexion

Die zwei wichtigsten Punkte auf Amerikas augenblicklicher Agenda für die Nahost-Region sind die Einführung der Demokratie für die Araber und eine Beilegung des israelisch-palästinensischen Konfliktes. Amerika indes besteht auf Demokratie nur bei den arabischen Opponenten, nicht bei seinen (arabischen) Freunden. Was den Friedensprozess betrifft, ist dieser wesentlich ein Mechanismus, durch den Israel und Amerika versuchen, den Palästinensern eine Lösung aufzulegen. Die amerikanische Heuchelei ist nichts Neues. Aber mit Frau Dr. Rice ist dies mehr als eine Frechheit. Von Avi Shlaim. (mehr...)


07. Juli 2005

In jedem Israeli ein Siedler

Auch jene Israelis, die nicht beabsichtigen, in die Siedlungen umzuziehen, profitieren von deren Existenz. Die Siedlungen sichern Israels dauernde Kontrolle über die Westbank und seine Wasserressourcen ab und sichern so auch die ungerechte Verteilung des Wassers in einem Verhältnis von 7: 1 zu ungunsten der Palästinenser ab. Die größeren Schnellstraßen werden auf gestohlenem palästinensischen Land gebaut - nur für Israelis. Sie dienen nicht nur den Siedlern, sondern vielen anderen. Von Amira Hass. (mehr...)


05. Juli 2005

Todesurteil für das Refaim-Tal

Die Umweltorganisationen kämpften seit Jahren darum, dieses Tal, das sich vom Süden nach Jerusalem schlängelt, zu retten. Sie überzeugten die Straßenplaner, eine größere Straße durch Tunnels unterhalb des Tales entlang zu führen. Es gelang ihnen auch, den Bau eines neuen Jerusalemer Stadtteils zu verhindern. Doch jetzt sind sie wirklich machtlos, den Bau des Trennungszaunes zu verhindern, der die südlichen Teile des Tales zerstören und für das Leben der Palästinenser in seiner Nähe großen Schaden anrichten wird. Von Zafrir Rinat. (mehr...)


04. Juli 2005

Die neuen palästinensischen Gandhi-Anhänger - erfolgreiche gewaltfreie Erfahrungen

Die Leute des kleinen palästinensischen Dorfes Bil’in bei Ramallah mit 1500 Einwohnern haben unglaubliche Kreativität gezeigt, indem sie sich gewaltfreie Methoden des Protestes ausgedacht haben. Die Nachrichten darüber wurden in der ganzen israelischen Gesellschaft vernommen. Das hat eine bemerkenswerte Wirkung auf die Soldaten, die ihr Gewaltpotential angesichts der gewaltfreien Demonstrationen, an denen immer mehr ihrer Landsleute teilnehmen, reduziert haben. Von Mohammed Daragmeh. (mehr...)