Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

19. April 2005

Die hundert Tage von Abu Mazen

Bush will ihm wirklich helfen. Er lobt ihn öffentlich, weist Sharons Bemühungen, ihn herabzusetzen zurück, schickt ihm geachtete Botschafter. Aber nichts hat sich tatsächlich verändert: die israelische Besatzung ist nicht erträglicher geworden, die täglichen Demütigungen an den Kontrollpunkten gehen weiter und der Mauerbau auch. Kein einziger “Außenposten” ist abgebaut worden, die Siedlungen werden erweitert. Die israelische Armee benimmt sich in der Westbank, als wäre nichts geschehen; hier wird getötet, dort verhaftet. Von Uri Avnery. (mehr...)


18. April 2005

Stellt euch das vor und versucht zu verstehen!

Ich bitte euch dringend: kommt her und seht selbst, was hier in Palästina in der Vergangenheit geschah, hört die Geschichten, die ihr nie gehört habt und seht, was jetzt geschieht. Dann macht euch selbst ein Urteil. Ihr werdet Menschenrechtsverletzungen sehen, Landraub, eine schmutzige große Betonmauer, institutionalisierten Rassismus und Apartheid, dehumanisierende Kontrollpunkte, Gewalttätigkeit, die nicht bestraft wird, den Bruch von UN-Resolutionen, Missachtung des Internationalen Rechts …. all dies in einer “Demokratie” nach westlichem Stil …. und die Welt lässt es geschehen. Von Donna, Mitglied von International Solidarity Movement. (mehr...)


17. April 2005

"Ich bin es leid, über Trauer und Elend zu berichten." Ein Brief aus Palästina

Es schmerzt, wenn so viele Menschen in der Welt sich für uns freuen und wir diese Freude nicht voll teilen können. Sie denken, es sei schon Frieden bei uns, denn Israel habe mehr Ruhe. Fragt jemand, ob die Palästinenser auch Ruhe haben? Die Gewalt der Besatzung entscheidet über unser Leben, bestimmt unsere Zukunft und diktiert das Geschehen. Das Schöne, worüber ich heute berichten möchte: Es ist meine Liebe und Verbundenheit mit der Natur und mit den Menschen, es ist die Friedens- und Erziehungsarbeit mit den Jugendlichen in Palästina. Von Sumaya Farhat-Naser. (mehr...)


15. April 2005

Kann Kriegsdienstverweigerung die Besetzung beenden?

Die Bewegung der Kriegsdienstverweigerer in Israel ist in den letzten Jahren schnell gewachsen. In der israelischen Gesellschaft hat die Entscheidung, den Militärdienst in den besetzten Gebieten zu verweigern und ein so genannter “Refusenik” zu werden, an Akzeptanz gewonnen. Nach Meinung des optimistischen Direktors von Courage to Refuse (Mut zur Verweigerung), Arik Diamant, kann die Bewegung etwas erreichen, was für viele noch undenkbar ist. “Wir stoßen auf sehr gute Resonanz”, erklärt Diamant. “Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden wir die Besetzung beenden.” Von Martin Smedjeback. (mehr...)


13. April 2005

Fragiler Frieden

TV-Nachrichtenprogramme und Zeitungen in aller Welt berichteten gestern erstaunlich einmütig über die Bedrohung des “fragilen Friedens”, den Israelis und Palästinenser angeblich in den letzten Monaten genossen. Wodurch bedroht? Durch die Tötung dreier palästinensischer Jugendlicher im Gazastreifen. Die Teenager waren erschossen worden. In Wahrheit ist der Frieden fragil und Tag für Tag bedroht. Täglich kommt es zu Dutzenden, wenn nicht Hunderten Zwischenfällen - Demütigungen, Landraub, Gewalt - begangen durch das brutale israelische Militär bzw. (jüdische) Siedler. Von John Petrovato. (mehr...)


11. April 2005

Erschießt nicht den Croupier!

Als einer anständigen Person erwartet man von mir, dass ich mit den Siedlern von Gush Kativ Mitleid empfinde, dass ich sie umarme und eine Träne wegen ihres Leidens vergieße. Und es gibt tatsächlich Gründe für Mitleid. Wenn Menschen aus ihrem Umfeld, in dem sie Jahrzehnte gelebt haben, gerissen werden. Wenn Leute mittleren Alters gezwungen werden, ihr Leben völlig neu zu beginnen. Wenn Kinder, die dort geboren wurden, gezwungen werden, in Schulen anderer Orte zu wechseln. Aber - so sehr ich es auch versuche - ich kann wirklich nicht viel Mitleid für sie aufbringen. Von Uri Avnery. (mehr...)


10. April 2005

Warum sind sie Kollaborateure?

Die Tricks von Sharon sind einfach: macht das Leben der Palästinenser so verzweifelt und so hoffnungslos wie möglich, dann wird es ununterbrochen Terrorakte geben. Sage jedem israelischen Soldaten, dass jeder Palästinenser ein Terrorverdächtiger sei - so kommt es zu Entmenschlichung. Deshalb ist es nicht überraschend, dass ein Soldat sich verpflichtet fühlt, die Siedler zu schützen egal wie gewalttätig sie sind - und einen Palästinenser zu schikanieren, egal wie friedfertig er ist. Von Victoria Buch. (mehr...)


09. April 2005

"Scharon hat seine Ziele nicht geändert"

1950 wanderte Felicia Langer mit ihrem Mann Mieciu nach Israel aus. Als israelische Rechtsanwältin vertrat sie nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 Palästinenser vor israelischen Militärgerichten, kämpfte gegen Enteignung, Häuserzerstörung, Deportation und Folter. 1990 schloß Langer ihre Kanzlei und siedelte nach Deutschland über. Sie erhielt u. a. den Alternativen Nobelpreis und im März den Erich-Mühsam-Preis. Andreas Grünwald im Gespräch mit Felicia Langer über das Oslo-Abkommen zwischen Israel und Palästina, den Friedensprozeß in Nahost nach der Konferenz von Sharm el Sheikh und die Strategie der israelischen Regierung. (mehr...)


05. April 2005

Schlafwandelnd in die Iran-Katastrophe

Ende letzten Jahres nahm eine der Bush-Regierung nahestehende Person Kontakt zu mir auf. Es ging um die Situation im Irak. Innerhalb der Bush-Administration, so die Quelle, mache sich wachsende Besorgnis breit über die Art, wie sich die Besatzung entwickle. Es sei der Regierung Bush sehr daran gelegen, im Irak vor Juni 2005 den Anschein von Stabilität zu erwecken. Warum gerade Juni 2005, fragte ich. Meine Quelle ließ die Bombe platzen: Bis dahin habe das Pentagon Zeit, sich auf einen massiven Luftangriff gegen den Iran - zur Vernichtung des iranischen Atomprogramms - vorzubereiten. Von Scott Ritter. (mehr...)


30. März 2005

Ist es Apartheid?

Was Sharon & Co planen, ist kein Apartheidregime. Sie sind nicht daran interessiert, die Palästinenser auf Dauer als unterworfene Bevölkerung am Ort zu halten. Sie planen die ethnische Säuberung von so viel als möglich Palästinensern. Dies mit Apartheid gleich zu setzen, geht am wesentlichen vorbei. Wer von israelischer Apartheid redet, hilft mit, die Aufmerksamkeit von größeren Gefahren abzulenken. Denn so weit es die meisten Palästinenser betrifft, ist die zionistische Politik viel schlimmer als Apartheid. Apartheid kann rückgängig gemacht werden. Ethnische Säuberung ist viel komplizierter rückgängig zu machen. Von Moshe Machover. (mehr...)