Naher und Mittlerer Osten
07. November 2004
Eine andere Art von Heiligland-KreuzfahrernJüdische Siedler haben die Amerikanerin Kim Lamberty brutal zusammengeschlagen haben, als sie und eine andere Aktivistin palästinensische Kinder aus Tuba im Gebiet der Hebroner Hügeln zu ihrer Elementar-Schule in einem nahen Dorf begleiteten. “Ich kannte die Risiken meines Hier-seins” sagte sie nur. Als Mitglied des Christian Peacemakers Team (CPT) glaubt sie fest daran, wie wichtig internationale Präsenz in der Westbank ist. “Wenn die Gewalt eskaliert, werden wir mit mehr Gewaltlosigkeit reagieren”. CPT ist eine internationale pazifistische Organisation mit 200 aktiven Mitgliedern, die rund um die Welt stationiert sind. (mehr...) 04. November 2004 Muslimische Gedanken zur gewaltfreien KonfliktlösungEs scheint, dass die Gewalt im Nahen Osten kein Ende nimmt und alle Ansätze einer gewaltfreien Lösung in weite Ferne gerückt sind - so weit, dass selbst Überlegungen in diese Richtung wie aus dem Reich der Träume zu kommen scheinen. Dabei wäre es höchste Zeit, aufzuwachen und eine gewaltfreie Konfliktlösung Realität werden zu lassen. Lise J. Abid schreibt zu islamischen Traumata, Selbstmordattentaten sowie Gewaltfreiheit und deren Verankerung im Koran. (mehr...) 02. November 2004 Die Bedeutung, "irrelevant" zu seinDie Medien in Israel sind voll mit Meldungen wie: “Ende der Arafat- Ära! Arafat ist politisch am Ende. Gott sei Dank! Wir sind ihn los, ein für alle mal!” Der Mann, den die israelische Regierung vor Jahren offiziell als “irrelevant” erklärte, stand in dieser Woche weltweit in den Schlagzeilen der Printmedien. Es gibt nur wenige Führer, deren Gesundheitszustand ähnliche Aufmerksamkeit erhält. Uri Avnery meint, er wisse nicht, wie ernst sein Gesundheitszustand sei. Er hoffe nur, dass er sich wieder ganz erhole. Er wisse, wenn Arafat sterbe, würden die Israelis erfahren, was seine Abwesenheit bedeute. (mehr...) 02. November 2004 Das Risiko vorbeugender Militärschläge wächstIm Gefühl andauernden Bedrohtseins werden in Israel strategische Erwägungen angestellt, wie feindlichen Allianzen oder Staaten, die wie Selbstmörder agieren könnten, abgeschreckt werden sollen. Israel möge mit präemptiven Schlägen, Raketen und Atomwaffen drohen, empfehlen international renommierte Rüstungsexperten vom “Projekt Daniel” Premier Scharon. Dabei geraten aber arabische oder moslemische Staaten, die sich Atomtechnik aneignen, unter den Generalverdacht, die Bombe bauen zu wollen, warnt Otfried Nassauer. (mehr...) 01. November 2004 Iran: Das Spiel mit dem FeuerWenn der Streit um das Teheraner Atomprogramm eskaliert, sind Militärschläge der USA und Israels nicht mehr auszuschließen - die EU trägt dafür eine Mitverantwortung. Von Mohssen Massarrat. (mehr...) 29. Oktober 2004 Iman al-Hams - und wieder wird in Rafah ein Kind exekutiertIman al-Hams ist der Name eines 13jährigen Schulmädchens aus einem der Flüchtlingslager, das von einem israelischen Platoon-Führer zunächst verwundet und dann exekutiert wurde; es starb im traurigen Sand Rafahs. Israelische Soldaten der Kompanie des Täters sagten dem israelischen Massenblatt Yedioth Ahronoth: Der Soldat auf dem Wachturm habe Iman identifiziert und dem Kommandeur beschwichtigend zugerufen: “Nicht schießen. Es ist ein kleines Mädchen”. Aber der Kommandeur, so die Soldaten, “ging auf sie zu und schoss zwei Kugeln in (ihren Kopf), schaltete seine Waffe auf Automatik und leerte das ganze Magazin in sie hinein”. Von Omar Barghouti. (mehr...) 28. Oktober 2004 Offener Brief: Kein U-Boot-Export nach IsraelDer Bundessicherheitsrat berät zur Zeit den erneuten Export von atomwaffentragfähigen U-Booten nach Israel. Da sich Israel und der Iran vor kurzem gegenseitig Angriffe auf ihre Atomreaktoren angedroht haben, fürchten Experten die deutsche Lieferung würde den Konfliktes vorrantreiben. UN-Generalsekretär Kofi Anan warnte vor einer Eskalation des Konfliktes im Nahen Osten. In einem offenen Brief forderten am 26.10.2004 die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) von den Mitgliedern des Bundessicherheitsrates den Verzicht auf die U-Bootlieferung. (mehr...) 26. Oktober 2004 Nennt es nicht Mauer!Ran HaCohen aus Israel forderte bereits vor einem Jahr dazu auf, Präsident Bush’s “Wegeplan zum Frieden” zu vergessen. Er habe sich durch den Bau von Israels Apartheidmauer längst radikal verändert. Ein Jahr später sei nun das Schweigen dank einiger Journalisten mit Gewissen gebrochen, dank auch Tausenden von Palästinensern, Israelis und internationalen Aktivisten von Ta’ayush, Gush Shalom und vielen anderen Gruppen, deren tägliche gewaltfreie Demonstrationen mit unbarmherziger Brutalität der israelischen Armee aus einander getrieben wurden. Aber ist sie überhaupt eine Mauer? (mehr...) 25. Oktober 2004 Auf dem Weg zum BürgerkriegDie Saat für einen Bürgerkrieg wurde gesät, als die erste Siedlung in den besetzten Gebieten errichtet wurde. Damals sagte ich zum Ministerpräsidenten in der Knesset: “Sie legen eine Landmine. Eines Tages werden Sie sie demontieren müssen. Als früherer Soldat möchte ich Sie davor warnen, denn das Demontieren von Landminen ist ein sehr unangenehmer Job.” Seitdem sind Hunderte von Minen gelegt worden. Und noch immer werden die Minenfelder ausgeweitet. Von Uri Avnery. (mehr...) 24. Oktober 2004 Tage der BusseDer Gestank ist einfach bestialisch. Gehst du irgendeine Straße entlang - falls du dich traust -, bist du gezwungen, den Blutlachen auszuweichen, manchmal musst du auch mittendurch. Überall hängen Fetzen von Menschenfleisch - oft kaum noch als menschliche Überreste erkennbar -, auf den Dächern, auf der Straße, oder das Fleisch klebt an kaputten Fensterscheiben. Der Geruch von faulendem Blut mischt sich mit dem beißenden Gestank schwarzverkohlten Menschenfleischs - verbrannt durch eine Rakete, die aus einem in Amerika fabrizierten Apache-Hubschrauber der israelischen Armee abgefeuert wurde. Von Mohammad Omer. (mehr...) |
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