Kriegsdienstverweigerung
28. Februar 2004
Israel: Verweigerung liegt in der LuftMomentan stehen in Israel vier separate Ereignisse an, bei denen es um Verweigerer geht. Die fünf Antibesatzungs-Gewissensverweigerer sollen in zivile Gefängnisse verlegt werden. Die berüchtigte ‘IDF Gewissens-Kommission’ hat schon zum vierten Mal Yoni Ben Artzis Antrag abschlägig behandelt. Amid Zahad wurde als erster Drusen-Refusenik bezeichnet. Laura Milo wird am 22. Februar 2004 verhaftet, weil sie sich weigert, “bei den Verbrechen, die Israel durch die IDF verübt, mitzumachen.” (mehr...) 20. Februar 2004 Protesterklärung gegen Inhaftierung junger israelischer Verweigerer des MilitärdienstesIn einer Erklärung protestieren gegen die Inhaftierung von fünf jungen israelischen Verweigerern des Militärdienstes u.a. die “Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Deutschland” und “amnesty international”. Das “Refusers? Parents Forum”, ein Forum von Eltern der Verweigerer, berichtet nun, dass seitens des Militärs die Absicht bestehe, die fünf Inhaftierten in den Zivilstrafvollzug zu überführen, da “ihre Widerständigkeit eine Gefahr für den Militärstrafvollzug” darstelle. Die protestierenden Organisationen fordern die unverzügliche Freilassung der Verweigerer. (mehr...) 08. Februar 2004 "Ideale von Frieden und Freiheit sind eine Bedrohung für Generäle"Fünf israelische Kriegsdienstverweigerer wurden Anfang Januar 2004 zu einjährigen Haftstrafen verurteilt. Bis zu ihrem Urteil waren sie bereits 300 bis 400 Tage inhaftiert. Sie gehörten zu den Initiatoren eines Briefes von inzwischen über 300 Oberstufenschülern, die ihre Verweigerung bereits im Vorfeld ankündigten. Teil einer Armee zu sein, die nicht der Verteidigung des Staates Israel, sondern der Unterdrückung eines anderen Volkes dient, konnten alle Fünf mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren. Um dieses Anliegen auch in die Öffentlichkeit zu tragen, nahmen sie auch eine Bestrafung in Kauf. (mehr...) 02. Februar 2004 Im Gespräch mit einem israelischen Wehrdienstverweigerer: Jenseits der "unbestreitbaren" WahrheitVor zwei Jahren hatte eine Gruppe von israelischen High-School-Absolventen in einem Offenen Brief erklärt, den Wehrdienst ablehnen zu wollen, solange die israelische Besatzung über die Palästinenser anhalte. Nach über einem Jahr in Haft sind fünf dieser einstigen Schüler Anfang Januar von einem Militärgericht zu einem weiteren Jahr Gefängnis verurteilt worden. Der Prozess gegen einen sechsten Verweigerer, den 21-jährigen Yoni Ben-Artzi, ist dagegen noch nicht beendet. Der Neffe des ehemaligen Premiers Benjamin Netanyahu ist im November 2003 vom Militärgericht als Pazifist anerkannt worden. (mehr...) 23. Januar 2004 Person des Jahres 2003 entfernt sich unerlaubt von der Truppe...Früher wählte das US-Magazin “Time” den “Mann des Jahres”, heute politisch korrekt die “Person des Jahres”. Ende 2003 fiel die Wahl auf “The American Soldier”, den “amerikanischen Soldaten”. Wolfgang Krauß berichtet von beeindruckenden Männern und Frauen des Jahres 2003, welche er in der Arbeit des “Military Counseling Network” kennengelernt hat. Stellvertretend nennt er drei von ihnen. Person des Jahres 2003 Nr. 1 entfernt sich unerlaubt von der Truppe, Nr. 2 wehrt sich gegen sexuelle Gewalt, Nr. 3 verweigert den Kriegsdienst. (mehr...) 15. Januar 2004 "Ich gebe Ihnen meinen Rang zurück" - Brief an den israelischen ArmeestabschefIn einem eindrucksvollen Schreiben teilt der ehemalige Oberstleutnant Eitan Ronel dem Stabschef der israelischen Armee, Generalleutnant Moshe Ya'alon, mit, dass er seinen Rang zugibt. Ein Staat, dessen Armee zivile Demonstrationen mit scharfen Schüssen auflöse, sei kein demokratischer Staat. Eine Armee, die ihre Soldaten lehre, Verbrechen dieser Art in Erwägung zu ziehen, habe ihre Grenzen aus den Augen verloren. Er wolle nicht mehr Teil dieser Armee sein. (mehr...) 19. Dezember 2003 "Ich war ziemlich verrückt, denn ich habe ihnen gesagt, ich sei Kriegsdienstverweigerer" - KDV in IsraelWolfgang Krauß, der im Oktober/November 2003 zu einer Israel/Palästinareise unterwegs war, berichtet von der Begegnung mit einem jungen israelischen Kriegsdienstverweigerer. Die Auseinandersetzung mit der Armee begann bei dem heute 19jährigen Uri mit 17, als er in der 11. Klasse zur medizinischen Untersuchung (Musterung) aufgefordert wurde. Ein Gespräch über die Situation von KDVern in Israel, die unter anderem mit längeren Gefängnisaufenthalten als Konsequenz für ihre Gewissensentscheidung rechnen müssen. (mehr...) 07. Dezember 2003 "Wir sind Luftwaffenpiloten und nicht die Mafia" - Israels F-16- und Black-Hawk-RefuseniksEine Gruppe rebellierender israelischer Black-Hawk-Helikopter-Piloten und F-16-Kampfflieger wird als Verräter denunziert, weil sie erklärt hat, nicht länger palästinensische Städte bombardieren zu wollen. Sie hatten ihre Kritik an Ariel Scharons Krieg auf einen Brief beschränkt, der von 27 aktiven Piloten bzw. Reservisten-Piloten unterzeichnet wurde. Inzwischen aus der Luftwaffe rausgeworfen, reden sie öffentlich darüber, welche Motive Mitglieder der angesehendsten Gattung des israelischen Militärs dazu bewegen, die Art der Handhabung des Palästinenserkonflikts in nie da gewesener Form infrage zu stellen. (mehr...) 06. Dezember 2003 Piloten der israelischen Luftwaffe: Wir weigern unsAm 24. September haben 27 israelische Piloten in einem Schreiben öffentlich erklärt, keinen Dienst mehr über den besetzten Gebieten, das heisst über dem Westjordanland und dem Gazastreifen, zu leisten. Mit dieser Aktion wandten sie sich gegen die gezielte Tötung von radikalen Palästinensern, die nach Auffassung dieser Piloten immer auch unschuldige Opfer fordert. (mehr...) 10. November 2003 Gute Nachrichten aus Israel - Ziviler Ungehorsam gegen Krieg und TerrorFast täglich berichten die Massenmedien über Terroranschläge durch palästinensische SelbstmordattentäterInnen in Israel einerseits und über die staatsterroristischen Aktionen der israelischen Armee in den besetzten palästinensischen Gebieten andererseits. Nur selten wird dagegen über den Zivilen Ungehorsam gegen den Krieg berichtet, der aber stärker ist als es in Europa wahrgenommen wird. Von Bernd Dücke. (mehr...) |
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