Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Bürger, Peter

29. Mai 2024

"Krieg ist mit der Religion Jesu Christi unvereinbar"

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr Leo N. Tolstoi durch Zuschriften, dass ein tieferes Verständnis der Weisung zum Nicht-Widerstehen gemäß der ‚Lehre Christi' schon unabhängig von seinen eigenen Überlegungen in Nordamerika Verbreitung gefunden hatte - keineswegs nur durch Quäker und klassische ‚Friedenskirchen'. So konnte er 1894 in seinem Werk "Das Reich Gottes ist in Euch" über ‚Christi Lehre und die Allgemeine Wehrpflicht' die entsprechenden Ausführungen von William Lloyd Garrison (1805-1879) in einer Bostoner Proklamation des Jahres 1838 sowie den Non-Resistance-Katechismus von Adin Ballou (1803-1890) berücksichtigen (www.tolstoi-friedensbibliothek.de). Unbekannt blieb dem russischen Botschafter des Friedens - jedenfalls zu diesem Zeitpunkt - der eigentliche Pionier des organisierten Pazifismus in den Vereinigten Staaten von Amerika: der New Yorker Kaufmann, Presbyterianer und religiöse Schriftsteller David Low Dodge (1774-1852). (mehr...)


16. Mai 2024

Glückssüchtig: "Ich werde kein Soldat!"

Leo Tolstois Weg als Propagandist der Kriegsdienstverweigerung - die Anfänge während der eigenen Militärzeit des russischen Dichters. Von Peter Bürger. (mehr...)


24. April 2024

"Befreit zum Widerstehen"

Die friedensbewegte Reihe "edition pace" legt ab diesem Frühjahr Neuausgaben von Darstellungen zur Geschichte des Pazifismus vor. Die deutschen Großkirchen tragen - wie in zwei Weltkriegen - im Grundlegenden stets die Militär-Agenda des Staates mit. Die beiden nachfolgend angezeigten Bände lenken den Blick auf Wege des christlichen Friedensengagements und erinnern daran, dass es Alternativen zum militärnahen Kirchentum des konstantinischen Formats gibt. (mehr...)


31. März 2024

Peter Bürger: Pazifismus ist Liebe zum Leben: Fundamentalopposition gegen das Programm Krieg

Schalom-Salaam - diesen Gruß wider den Hass habt vor allem ihr Kölner seit letztem Oktober ins Land NRW geschickt. Als Düsseldorfer rede ich heute auch deshalb gerne im geliebten Köln, weil hier ein Sozialdemokrat lebt, der zwar kein Pazifist ist, aber uns Pazifisten mit Respekt begegnet und vor allem einen klaren Verstand behalten hat. Rolf Mützenich ist vermutlich nicht religiös, aber ich bete manchmal für ihn und die ihm Nahestehenden, dass sie bei der öffentlichen Hetze der Kriegsgläubigen trotz alledem den Kölner Humor ins Spiel bringen können. An meinem Wohnort Düsseldorf haben wir hingegen die mächtige Zentrale der Totmach-Industrie, den Rheinmetall-Konzern, und passend zu den in die Höhe schnellenden Rheinmetall-Todesaktien die oberste Großmutter der deutsch-katholischen Kriegspredigt, Frau Agnes Strack-Zimmermann. Sie malt sich ihre Welt, wie es der Waffenindustrie gefällt ... und dergleichen hat noch nie in der Geschichte etwas Gutes bedeutet. Redebeitrag von Peter Bürger zum Kölner Ostermarsch am 30. März 2024. (mehr...)


22. März 2024

Nie wieder Friede

Ernst Tollers bittere, hochaktuelle Komödie über Militarismus und Antipazifismus aus dem Jahr 1936 - jetzt als friedensbewegte Edition in Kooperation mit dem Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. erschienen. Von Peter Bürger.

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19. März 2024

Die Wahrheit der Gewaltfreiheit in allen Religionen

Jede wahre Religion, so erkannte der russische Friedensbotschafter Leo N. Tolstoi (1828-1910), führt zur Erkenntnis der Einheit der ganzen Menschheit und erlöst uns aus dem Abgrund der Gewalt. "Christi Lehre", Böses nicht mit Bösem zu beantworten, betrachtete er als den einzigen Ausweg aus den Abgründen der Kriegsapparatur, die sonst am Ende zur Zerstörung allen Lebens führen muss. Im letzten Lebensjahrzehnt war ihm die dialogische Verbundenheit aller Religionen und Kulturen ein drängendes Anliegen. Die universale Wegweisung der Gewaltfreiheit reicht ja bis ins erste Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurück und steht z.B. schon im Zentrum des chinesischen Tao-Buches. Eine vor kurzem von Ingrid von Heiseler und Peter Bürger vorgelegte Neuedition der Sammlung "Tolstoi und der Orient" (1923/25) eröffnet Einblicke in die interreligiösen Studien und Dialoge Tolstois. (mehr...)


26. Februar 2024

Leo Tolstoi: Bei den Armen

Der neue Band des pazifistischen Editionsprojekts "Tolstoi-Friedensbibliothek" mit dem Titel "Bei den Armen", erarbeitet in Kooperation u.a. mit dem Lebenshaus Schwäbische Alb, enthält u.a. die Erzählung "Der Morgen eines Grundbesitzers" (1852-1856); eine Skizze zur pädagogischen Arbeit des Dichters mit den Kindern der Armen ("Sollen die Bauernkinder bei uns schreiben lernen, oder wir bei ihnen?", 1862); Zeugnisse zur Organisation von Nahrungsmittelhilfe und Selbsthilfe 1891-1893 (Die Hungersnot in Russland, Bei den Hungernden, Forderungen der Liebe); den Aufsatz "Muss es denn so sein?" (1900) über ein verdrehtes Christentum im Dienste der Herrschenden als Hauptstütze ungerechter Verhältnisse; Texte aus den Überlieferungen aller Kulturen und Religionen wider die freche Anmaßung der Reichen (Lesezyklus für alle Tage, 1904-1906); drei Sozialprotokolle des Jahres 1909 ("Der Fremde und der Bauer", "Lieder im Dorf", "Drei Tage auf dem Lande"). - Die Sammlung schließt mit einem Essay von Rosa Luxemburg über den russischen Aristokraten. (mehr...)


08. Januar 2024

"Nicht Frieden zu bringen, sondern Streit ..."

Als ‚vorkonstantinischer' Christ, Pazifist und Linker bin ich daran gewöhnt, in Begegnungen und Diskursen eine Minderheitenrolle einzunehmen. Viele Dissonanzen, Herausforderungen und Zumutungen unter dem Vorzeichen des russischen Einmarschs in die Ukraine gehören gleichwohl zu einer neuen Erfahrung. Die Entfremdung von gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Milieus, die ich ehedem als Herbergen auf einem offenen Lebensweg für unverzichtbar hielt, fällt mir schwer. Noch schmerzlicher ist es, wenn die Risse sich - infolge von Medienfront und Pazifistenhetze - bis in das nahe persönliche Umfeld fortsetzen. - Beitrag von Peter Bürger für das Buch "Bedrohter Diskurs - Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg" (Donat-Verlag 2024). (mehr...)


02. Juli 2023

"Der Konsequenteste aller Kriegshasser"

Der Russe Leo N. Tolstoi (1828-1910) warnte vor einem Zug in den Abgrund - und teilte nicht die Illusionen der bürgerlichen Friedensbewegung. Von Peter Bürger. (mehr...)


02. Juni 2023

Leo Tolstoi: Das Gesetz der Gewalt und die Vernunft der Liebe

Der in der Tolstoi-Friedensbibliothek erschienene Sammelband "Das Gesetz der Gewalt und die Vernunft der Liebe" erschließt Texte Leo Tolstois (1828-1910) über die Weisung "Bekämpft nicht Böses mit Bösem", die er neben dem grundlegenden Werk "Das Reich Gottes ist in euch" und im Anschluss an dieses verfasst hat - darunter auch den "Brief an einen Hindu" (1908) sowie seinen Austausch mit Mahatma Gandhi (1909/10). Den ethischen Traktaten (Sprache der Moral) ist die "Sprache der Weisheit" zur Seite gestellt: "Jede Gewalt widerstrebt der Vernunft und der Liebe. Nehme keinen Anteil an ihr." (mehr...)