Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Pazifismus

20. August 2024

Der Friedensmahner Johann von Bloch (1836-1902)

Unter Mitträgerschaft des Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. entsteht ab diesem Sommer das fortlaufende Editionsprojekt "Pazifisten & Antimilitaristen aus jüdischen Familien" - im Rahmen der friedensbewegten Publikationsreihe "edition pace". An dieser Stelle wird mit "Die wahrscheinlichen politischen und wirtschaftlichen Folgen eines Krieges zwischen Großmächten" von Johann von Bloch der erste, bereits im Juni 2024 erschienene Band, vorgestellt. Von Peter Bürger. (mehr...)


29. Mai 2024

"Krieg ist mit der Religion Jesu Christi unvereinbar"

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr Leo N. Tolstoi durch Zuschriften, dass ein tieferes Verständnis der Weisung zum Nicht-Widerstehen gemäß der ‚Lehre Christi' schon unabhängig von seinen eigenen Überlegungen in Nordamerika Verbreitung gefunden hatte - keineswegs nur durch Quäker und klassische ‚Friedenskirchen'. So konnte er 1894 in seinem Werk "Das Reich Gottes ist in Euch" über ‚Christi Lehre und die Allgemeine Wehrpflicht' die entsprechenden Ausführungen von William Lloyd Garrison (1805-1879) in einer Bostoner Proklamation des Jahres 1838 sowie den Non-Resistance-Katechismus von Adin Ballou (1803-1890) berücksichtigen (www.tolstoi-friedensbibliothek.de). Unbekannt blieb dem russischen Botschafter des Friedens - jedenfalls zu diesem Zeitpunkt - der eigentliche Pionier des organisierten Pazifismus in den Vereinigten Staaten von Amerika: der New Yorker Kaufmann, Presbyterianer und religiöse Schriftsteller David Low Dodge (1774-1852). (mehr...)


03. Mai 2024

"Regal zur Geschichte der Friedensbewegung"

Im Vorfeld des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurden Pazifisten in deutschen Landen verlästert, ausgegrenzt oder verfolgt. Wer sich auf eine Zeitreise begibt, wird das beklemmende Gefühl nicht los, dass die gegenwärtigen Kampagnen zur Kriegsertüchtigung der Gesellschaft und die Hetze gegen Friedensarbeiter*innen nach altbekannten Mustern ablaufen. Drei Neueditionen im Online-Regal zur Geschichte der Friedensbewegung bei der DFG-VK Nordrhein-Westfalen laden zur Erkundigung historischer Kontexte ein. Inzwischen sind diese in Kooperation mit dem Alois Stoff Bildungswerk herausgegebenen Publikationen auch als preiswerte Taschenbücher erhältlich. (mehr...)


24. April 2024

"Befreit zum Widerstehen"

Die friedensbewegte Reihe "edition pace" legt ab diesem Frühjahr Neuausgaben von Darstellungen zur Geschichte des Pazifismus vor. Die deutschen Großkirchen tragen - wie in zwei Weltkriegen - im Grundlegenden stets die Militär-Agenda des Staates mit. Die beiden nachfolgend angezeigten Bände lenken den Blick auf Wege des christlichen Friedensengagements und erinnern daran, dass es Alternativen zum militärnahen Kirchentum des konstantinischen Formats gibt. (mehr...)


31. März 2024

Peter Bürger: Pazifismus ist Liebe zum Leben: Fundamentalopposition gegen das Programm Krieg

Schalom-Salaam - diesen Gruß wider den Hass habt vor allem ihr Kölner seit letztem Oktober ins Land NRW geschickt. Als Düsseldorfer rede ich heute auch deshalb gerne im geliebten Köln, weil hier ein Sozialdemokrat lebt, der zwar kein Pazifist ist, aber uns Pazifisten mit Respekt begegnet und vor allem einen klaren Verstand behalten hat. Rolf Mützenich ist vermutlich nicht religiös, aber ich bete manchmal für ihn und die ihm Nahestehenden, dass sie bei der öffentlichen Hetze der Kriegsgläubigen trotz alledem den Kölner Humor ins Spiel bringen können. An meinem Wohnort Düsseldorf haben wir hingegen die mächtige Zentrale der Totmach-Industrie, den Rheinmetall-Konzern, und passend zu den in die Höhe schnellenden Rheinmetall-Todesaktien die oberste Großmutter der deutsch-katholischen Kriegspredigt, Frau Agnes Strack-Zimmermann. Sie malt sich ihre Welt, wie es der Waffenindustrie gefällt ... und dergleichen hat noch nie in der Geschichte etwas Gutes bedeutet. Redebeitrag von Peter Bürger zum Kölner Ostermarsch am 30. März 2024. (mehr...)


10. Januar 2024

Hass und Krieg verlernen

Wegen meines Wehrdienstes vor fünfzig Jahren bin ich Kriegsdienstverweigerer und Pazifist geworden. Bei meinem ersten und einzigen Scharfschießen sollte ich "dem bösen Russen mitten ins Gesicht schießen" schießen. Das hat mir nachdrücklich vor Augen geführt, für was ich da trainiert werden sollte. Auf wildfremde Menschen schießen, das wollte ich nicht. Ich bin Mitglied von pazifistischen Organisationen geworden und habe die Grundsatzerklärung der "War Resisters' International" unterzeichnet: "Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten." Diese Selbstverpflichtung gilt für mich bis heute. Den russischen Angriff auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 verurteile ich daher als ein Verbrechen - wie jeden anderen Krieg. Allerdings ist nach meinem Verständnis von Politik - und das nicht nur aus pazifistischer Sicht - darauf zu bestehen, die Vorgeschichte einzubeziehen. - Beitrag von Michael Schmid für das Buch "Bedrohter Diskurs - Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg" (Donat-Verlag 2024). (mehr...)


08. Januar 2024

"Nicht Frieden zu bringen, sondern Streit ..."

Als ‚vorkonstantinischer' Christ, Pazifist und Linker bin ich daran gewöhnt, in Begegnungen und Diskursen eine Minderheitenrolle einzunehmen. Viele Dissonanzen, Herausforderungen und Zumutungen unter dem Vorzeichen des russischen Einmarschs in die Ukraine gehören gleichwohl zu einer neuen Erfahrung. Die Entfremdung von gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Milieus, die ich ehedem als Herbergen auf einem offenen Lebensweg für unverzichtbar hielt, fällt mir schwer. Noch schmerzlicher ist es, wenn die Risse sich - infolge von Medienfront und Pazifistenhetze - bis in das nahe persönliche Umfeld fortsetzen. - Beitrag von Peter Bürger für das Buch "Bedrohter Diskurs - Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg" (Donat-Verlag 2024). (mehr...)


30. Dezember 2023

Ukraine: Eklatante Verletzung der Menschenrechte von Kriegsdienstverweigerern und Friedensaktivisten

Das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO), War Resisters' International (WRI), der Internationale Versöhnungsbund (IFOR) und Connection e.V. sind sehr besorgt über die anhaltenden Schikanen gegen Friedensaktivisten und Kriegsdienstverweigerer, einschließlich willkürlicher Verfolgungen und ungerechter Urteile, sowie über die unangemessenen Bestimmungen des neuen Mobilisierungsgesetzes Nr. 10378 vom 25.12.2023, das von der ukrainischen Armee vorgelegt wurde. Alle Anklagen gegen Friedensaktivisten und Kriegsdienstverweigerer müssen zurückgenommen werden. Die Inhaftierten sind sofort und bedingungslos freizulassen, da es sich eindeutig um Gewissensgefangene handelt. Darüber hinaus sollte das neue Gesetz über die Militärdienstpflicht Bestimmungen zur vollen Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung enthalten. (mehr...)


27. Dezember 2023

Utopia 2.0 - Wir werden weiter träumen

Im Oktober 2023 trafen sich Sevgi Kosan-Drücke und Bernd Drücke in einem Dortmunder Hotel mit dem am 1. Juni 1947 in München geborenen Liedermacher, Autor, Schauspieler und Anarchopazifisten Konstantin Wecker zum Interview. Wir veröffentlichen Auszüge aus dem Gespräch in zwei Teilen. (mehr...)


13. Dezember 2023

Gedanken zum Pazifismus - Ullrich Hahn begründet seine pazifistische Überzeugung

Ich habe vor nunmehr 50 Jahren als Reservist den Kriegsdienst verweigert. Dies geschah, nachdem ich in der Kaserne erstmals das Neue Testament gelesen habe und insbesondere Leben und Lehre Jesu als richtig im Sinne von vernünftig erkannt habe, unabhängig von einer damit verbundenen Religion. Die Bergpredigt hat mich sozusagen zur Vernunft gebracht. Für die Begründung meiner pazifistischen Überzeugung kann ich mich deshalb auch auf die Sprache der Vernunft beschränken und muss nicht auf die Autorität theologischer Texte zurückgreifen. Von Ullrich Hahn. (mehr...)