Zeitgeschichte
19. Mai 2022
Der Mann, der die Welt vor einem Atomkrieg retteteIm Herbst 1983 stand die Welt infolge eines Raketenalarms im sowjetischen Raketenabwehrzentrum unmittelbar vor einem Atomkrieg. Der diensthabende Offizier Stanislaw Petrow behielt die Nerven. Nach jener dramatischen Nacht dauerte es fast zehn Jahre, bis die Nachricht von seiner Millionen Menschenleben rettenden Nicht-Tat allmählich in die Welt sickerte. Am 19.05.2017 starb er einsam in seiner Plattenbauwohnung bei Moskau. Von Leo Ensel. (mehr...) 14. Mai 2022 Geschichtsfälscher Scholz - unser Bundeskanzler, ein Meister der ManipulationVorweg eine persönliche Bemerkung: Ich frage mich, ob es noch Sinn macht, aufzuklären. Ich frage dies, weil in der Reaktion der meisten Medien auf die gestrige Ansprache des Bundeskanzlers klar wurde: Man kann hierzulande geballt die Unwahrheit sagen und als Bundeskanzler die eigenen Mitbürger manipulieren, und wird dafür belobigt. Eigentlich hoffnungslos. Und dennoch, wir haben keine Alternative. Im konkreten Fall kann ich die Kurzanalyse der Manipulationen, die die Fernsehansprache des Bundeskanzlers zum 8. Mai prägen, mit der Vorstellung einer erweiterten Fassung meines Buches zu den Methoden der Manipulation, zu "Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst" verbinden. Die Ansprache des Bundeskanzlers finden Sie als Video hier und als verschriftete Fassung am Ende dieses Beitrags. Von Albrecht Müller. (mehr...) 04. Mai 2022 Niemand kann neutral bleiben in Fragen von Krieg und Frieden15:45 am 26. April 2022: Sirenen heulen über den Platz von der nahen ehemaligen Metall-und Rüstungsfabrik in Gernika - wie vor 85 Jahren, als sie vor dem Angriff der deutschen Flugzeuge der Legion Condor warnten. Es ist ein schöner sonniger Tag und trotzdem läuft einem ein Schauer über den Rücken. Krieg - so fern - und so nah. Wir stehen zusammen in dieser betriebsamen, wiederaufgebauten baskischen Kleinstadt. Gleichzeitig verbinden sich vor dem inneren Auge mit diesen Sirenen die Bilder von Mariupol und Charkiw: Menschen rennen zu Schutzräumen, erreichen sie nicht alle, denn fünf Minuten später kommen die Flieger mit ihrer tonnenschweren Bombenlast und hinterlassen eine Spur der Zerstörung und Verwüstung - Mütter suchen verzweifelt ihre Kinder, retten aus den Trümmern was noch zu retten ist, ein Foto, einen Kochtopf, Schreien, Weinen, Tote und Verletzte... der Wahnsinn des Krieges. Von Heidi Meinzolt. (mehr...) 03. Mai 2022 Der lange Schatten des KriegesWollen wir gegenwärtige Gewalthandlungen richtig einordnen, müssen wir uns mit ihren furchtbaren Folgen auseinandersetzen, die auch spätere Generationen betreffen. Schwere Waffen für Selinskyj oder gar eine Flugverbotszone über der Ukraine: Die friedensmüden Deutschen wollen es mal wieder wissen und scharren schon mit den Hufen. Da wird auch eben mal ein Dritter Weltkrieg herbeigeredet. Und wehe, ein Politiker wirft sich - wie Olaf Scholz - nicht mit der notwendigen Inbrunst ins Getümmel. Dann gilt er als Zauderer, der unser früher doch so robust agierendes Vaterland zum Gespött einer kriegslüsternen Weltöffentlichkeit macht. Anderswo schaut man dagegen über Kriegsverbrechen der russischen Armee großzügig hinweg, als handele es sich um lässliche, aus dem historischen Kontext heraus sehr gut verständliche Sünden guter Kumpels. Beide Extrempositionen sind Folgen ein und desselben Fehlers: Im Frieden aufgewachsene Menschen können sich häufig nicht mehr vorstellen, was es eigentlich bedeutet, wenn Krieg herrscht. Von Roland Rottenfußer. (mehr...) 01. Mai 2022 Krieg und OhnmachtDieser Beitrag ehrt nicht nur Rosa Luxemburgs Analyse und Weitsicht. Damit sei auch daran erinnert, dass die "Kriegswirren" heute nicht den Bedingungen des 2. Weltkrieges, sondern denen des 1. Weltkrieges nahekommen. In diesem ging es nicht darum, sich auf die Seite einer der beiden Kriegsparteien zu stellen, sondern den Krieg gegen die Kriegsherren (im eigenen Land) zu wenden. Dabei müssen wir auch über unsere eigene Ohnmacht reden. Von Wolf Wetzel. (mehr...) 12. April 2022 65 Jahre Göttinger Manifest gegen Atomwaffen: Ostermärsche fordern Ende der nuklearen TeilhabeDie Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" erinnert an den 65. Jahrestag des "Göttinger Manifests". Am 12. April 1957 hatten sich 18 Atomwissenschaftler gegen die geplante atomare Bewaffnung der Bundeswehr ausgesprochen. Adenauer hatte vorab die taktischen Atomwaffen als "besondere normale Waffen" verharmlost. Die Erklärung wurde u.a. von Werner Heisenberg, Otto Hahn und Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker verfasst. Die "Göttinger 18" widersprachen ausdrücklich der Verharmlosung taktischer Atomwaffen und forderten die Bundesrepublik zum Atomwaffenverzicht auf. (mehr...) 22. März 2022 Nicht gehorchen, nicht anerkennen, nicht zusammenarbeiten. "Passiver Widerstand" in Finnland Anfang des 20.Jh.Die sog. "Unterdrückungsjahre" 1899-1905 führten in Finnland, zu der Zeit eine autonome Region Russlands, zu verschiedenen Formen eines "passiven" Widerstands. Der Widerstand war gewaltfrei und seine Grundsätze waren: "nicht gehorchen, nicht anerkennen, nicht zusammenarbeiten". Aus Protest gegen die Russifizierungspolitik des Zaren Nikolaus II. führten viele Beamte die Befehle des russischen Generalgouverneurs nicht aus. Junge Männer boykottierten die Musterungen, russische Post wurde nicht zugestellt und die Polizei duldete Demonstrationen gegen die neuen Gesetze des Zaren. Frauen trugen schwarz, die Schüler*innen blau-weiß. Es schien, dass alle gegen die russischen Machthaber waren. Der passive Widerstand trug seinen Teil dazu bei, dass in den Jahren 1905-1907 nach einer umfassenden Wahlrechtsreform, alle Bürgerinnen und Bürger Finnlands wählen durften und alle Russifizierungsmaßnahmen zurückgenommen wurden. (mehr...) 19. März 2022 Schon die Russische Sowjetrepublik hatte stets das letzte WortZeitgeschichte: Wer den Ukraine-Konflikt verstehen will, sollte die Geschichte des 20. Jahrhunderts kennen. Von Rudolf Walther. (mehr...) 26. Februar 2022 Putins Krieg: Vorgeschichte, Mitverantwortungen, Sanktionen, Strategien, Krieg und Klima, Ausblick. Andreas Zumach im InterviewRadio "LORA München" hat am 24.02.22 ein interessantes Interview mit Andreas Zumach geführt. Im Ankündigungstext des Senders heißt es: "Es gibt einen neuen Krieg in Europa, den Überfall von Putins Russland auf die Ukraine. Wen könnten wir Besseres finden um ein halbwegs objektives Bild jenseits irgendwelcher Ideologien zu gewinnen als den langjährigen UN-Korrespondenten Andreas Zumach? Würde auch er, was den Russischen Angriff auf ukrainische Militärstützpunkte und Grenzorte betrifft, von einem historischen Einschnitt in die Geschichte Europas sprechen, wie die meisten hiesigen BeobachterInnen?" (mehr...) 26. Januar 2022 Andreas Zumach: NATO-Osterweiterung. Wer wem wann was in den 1990er Jahren versprach, und warum diese Frage bis heute relevant ist.Am 6. Dezember 2021, dem Tag vor der Videokonferenz zwischen den Präsidenten Russlands und der USA, Wladimir Putin und Joe Biden, hatte ich in einem Kommentar in der "tageszeitung" (taz) unter der Überschrift "Beide Seiten müssen deeskalieren" geschrieben: "Entgegen dem im Westen weitverbreiten Narrativ begann die Verschlechterung der Beziehungen nicht erst mit Russlands völkerrechtswidrige Annexion der Krim im März 2014, sondern bereits mit der NATO-Osterweiterung, die ab 1996 vollzogen wurde. Es wurde das Versprechen gebrochen, das US-Außenminister James Baker, Bundeskanzler Helmut Kohl und Außenminister Hans-Dietrich Genscher dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow Anfang Februar 1990 nachweislich gegeben hatten. Die Osterweiterung war ein schwerer historischer Fehler der Nato." Dieser Kommentar, insbesondere mein Satz über das nachweislich gegebene und gebrochene Versprechen, löste eine große Zahl von Kommentaren auf taz-online und anderswo aus, in denen das gegebene Versprechen bestritten und abgetan wurde als "Hirngespinst" oder als "irgendein angebliches Geschwätz von Genscher". Von Andreas Zumach. (mehr...) |
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