USA - Nordamerika
27. Oktober 2004
Rumsfelds Krieg“Nestbeschmutzer” hätte ihn vor einem halben Jahrhundert Adenauer-Deutschland geschimpft. Richard Perle, der erzkonservative Strippenzieher Bush’scher Außenpolitik, mag es drastischer. Seymour Hersh ist für ihn “das Element im amerikanischen Journalismus, das einem Terroristen am nächsten kommt”. Hersh hatte in der Intellektuellenzeitschrift The New Yorker aufgedeckt, dass Perle mit Firmen verbunden war, die an jenem Irak-Krieg gut verdienen konnten, den Perle wollte und den die Bush-Regierung seit anderthalb Jahren führt. Von Karl Grobe. (mehr...) 24. Oktober 2004 Minister Strucks Irak-Prognose: HimmelfahrtskommandoZuhause kein Geld im Steuersäckel, Millionen Arbeitlose zu Sozialhilfeempfängern degradieren und Bundeswehrsoldaten abkommandieren, um die letzten Regionen, die sich den Verwertungsinteressen eines um den Globus nomadisierenden transnationalen Kapitals widersetzen, gewaltsam zu unterwerfen - da stehen, scheint es, nicht nur im Berliner Bendler-Block kaum mehr alle Tassen im Spind. Wenn von Neo-Wilhelminismus durchdrungene Politiker und vom Bellizismus faszinierte Kolumnisten nach einem Platz an der Sonne rufen, dann sollten sie genau dorthin geschickt werden - in die Wüste nämlich. Von Jürgen Rose. (mehr...) 22. Oktober 2004 Gewalt in HaitiBewaffnete Einheiten der haitianischen Polizei drangen in das Slumviertel Bel Air ein als tausende Bewohner auf die Straße gingen und die Rückkehr des Präsidenten Jean-Bertrand Aristide forderten. Damit trotzten die Demonstranten einem von der Geschäftswelt über die Hauptstadt verhängten Ruhetag und den Drohungen der Ex-Militärs. Massives Gewehrfeuer brach aus, als die Polizei die Menge mit Schüssen auseinandertrieb. Die Gewalt geht nun schon in die zweite Woche. In der Leichenhalle des General Hospital schlug man Alarm. Es gebe keinen Platz mehr für weitere Leichen, die Kapazitäten seien erschöpft. (mehr...) 20. Oktober 2004 Rumsfelds PirouettenSaddam und Al Qauida: Die Kriegslügen der US-Regierung haben Tradition. Dass der Vietnamkrieg mit einer Lüge begann, ist vielen vielleicht noch in Erinnerung. Für den Vergleich mit heutigen Kriegslügen ist eine andere US-Intervention noch aussagekräftiger: Die Besetzung des souveränen Inselstaats Grenada durch US-Militär im Herbst 1983 hatte einen sehr ähnlichen Grund wie jüngst der Irak-Krieg: Der Premierminister der Insel sollte gestürzt werden. Man behauptete, er habe die Stationierung kubanischer, gegen die USA gerichteter Waffen zugelassen. Von Michael Jäger. (mehr...) 15. Oktober 2004 Afghanische Wahlen im Florida-StilPräsident Bush hatte für Aghanistan Frieden und die Entwicklung einer funktionierenden Wirtschaft durch einen Marshallplan versprochen. Was ist aus jenem großen Bush-Marshallplan geworden? Ein verkommener Staat, in dem es keine Sicherheit gibt und der für sein mageres Überleben auf den illegalen Drogenhandel angewiesen ist. In Afghanistan hat kein “Nationbuilding” stattgefunden, sondern nur ein Facelifting Marke “Karl Rove”, das dieser alle vier Jahre vor den Wahlen veranstaltet. Und im Hinterland fallen hin und wieder ein paar Bomben. Von Mike Whitney. (mehr...) 14. Oktober 2004 Erster US-Kriegsdienstverweigerer anerkanntLetzten Monat erhielt Sergei Chaparin einen Brief vom Hauptquartier der US-Armee aus Washington. Die Armee hatte seinen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gebilligt und würde ihn bald entlassen. Neun Monate hatte es gedauert, seit seine Einheit in Vilseck, Bayern, seinen Antrag zu den Akten genommen hatte. Das Verfahren lief gut für ihn. Nicht jeder, der einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellt, hat solches Glück. (mehr...) 13. Oktober 2004 Nichts ist gewonnen im IrakMit Kriegsgeschrei über Massenvernichtungswaffen zogen Bush und Blair gegen Irak ins Feld. Die Wahrheit ist: Der Krieg selbst und desorientierte Besatzer haben Irak zu einer echten Gefahr gemacht. Von Karl Grobe. (mehr...) 12. Oktober 2004 Die Schuld der Medien bezüglich IrakVor allem von der tödlichen Komplizenschaft des Schweigens durch Medien ist selten die Rede. Ihr Stillschweigen machte Journalisten zu Accessoires. Und Stillschweigen ist auch mit schuld an jenem illegalen, unprovozierten Einmarsch in ein wehrloses Land. Natürlich lärmten die Medien im Vorfeld des Spektakels. Aber Blairs Spin-Version dominierte. Wer auf der Strecke blieb, waren die Verkünder der Wahrheit. Von John Pilger. (mehr...) 12. Oktober 2004 Der Kreuzzug der Southern Baptist Convention“Wir werden Tod und Gewalt tragen in alle Himmelsrichtungen, um dieses wunderbare Land zu schützen und die Welt vom Bösen zu befreien” (George W. Bush). Einige nehmen ihn sehr ernst, den “Kreuzzug gegen das Böse”. Protestantisch-fundamentalistische Missionare operieren mit Billigung der US-Militärbehörden im Irak. Von Joseph Steinbeiß. (mehr...) 03. Oktober 2004 "... bis das Recht strömt wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein mächtiger Strom"Michael Schmid hat auf Einladung des Gesprächsforum Ökumenische FriedensDekade eine Meditation zu einem Bild eines Denkmals für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung in Montgomery, Alabama, geschrieben. Der Autor geht auf Kings gewaltfreien Kampf gegen Rassismus, Armut und Krieg ein. Ebenso, dass wir von der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung lernen können, wie sich durch gemeinsames Engagement, mit Protesten und gewaltfreien Aktionen, viel bewegen und verändern lässt. (mehr...) |
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