Kriege
14. August 2005
Ihre Seelen müssen endlich Ruhe findenAbrupt ändert sich Chung Ki-Youngs Leben, als ihn am 20. Januar 1944 die Kolonialmacht in Gestalt der Kaiserlichen Japanischen Armee zwangsweise rekrutiert. Über Nacht wird aus ihm ein “Studentensoldat”. Drei Monate und eine Woche später als in Europa endet mit der Kapitulation des japanischen Kaiserreiches am 14. August 1945 der Zweite Weltkrieg im Pazifik. Von den mindestens 1,6 Millionen koreanischen Zwangsarbeitern, die es seit Ende der dreißiger Jahre gab, haben die Japaner mindestens 360.000 in ihre Armee gepresst, darunter etwa 7.000 Studentensoldaten. Von Rainer Werning. (mehr...) 14. August 2005 Wehre dichWas passierte diese Woche in Crawford, vor der Bannmeile jenes Weißen Hauses im Rancho-Stil? Nichts anderes, als dass gefordert wurde, das öffentliche Leben wieder realitätsbezogener zu machen. Cindy Sheehan ist die Frau, die das Drehbuch zum falschen Schattenspiel der Medien durcheinander brachte. Auch andere Angehörige der ultimativ Geopferten (Soldaten) sind nach Texas gepilgert, um an einem heißen, ausgedörrten Straßenrain Mahnwache zu halten. Jetzt sind sie Objekte eines enormen Medieninteresses, denn nur wenige Meilen entfernt genießt Präsident Bush seine Ferien. Von Norman Solomon. (mehr...) 09. August 2005 Japan im Zweiten Weltkrieg: Licht, Beschützer - Führer AsiensNach zwei siegreichen Kriegen gegen China und Russland 1894/95 beziehungsweise 1904/05 steigt Japan über die Jahrhundertwende zur regionalen Großmacht auf. In beiden Waffengängen geht es um die Vormacht auf der koreanischen Halbinsel und in der Mandschurei. 1910 wird Korea offiziell als Kolonie Japans annektiert. Im Juli 1937 lässt ein inszenierter Angriff auf eine japanische Militäreinheit bei Peking den Krieg gegen China an allen Fronten eskalieren. Von Rainer Werning. (mehr...) 30. Juli 2005 Es war mehr als eine LügeBisher steht die Außenpolitik im Schatten anderer Wahlthemen. Vermutlich wird sich daran bis zum Wahltermin nur wenig ändern. Aber allein die Frage, welche Irak-Politik eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung verfolgen wird, ist von mehr als nur theoretischem Interesse. Sie berührt eine tiefe Zäsur, die sich unter Rot-Grün im außenpolitischen Denken seit 1998 vollzogen hat: Krieg ist als Mittel der Politik wieder grundsätzlich anerkannt. Der NATO-Krieg gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999 überlagert die außenpolitische Bilanz von Rot-Grün. Von Lutz Herden. (mehr...) 26. Juli 2005 Die Stille nach dem Schuss - zum Tod von Jean Charles de MenezesDer Nichtselbstmordattentäter Menezes stolperte und stürzte ins Abteil. Drei Antiterrorspezialisten warfen sich auf den 27jährigen jungen Mann mit dem “Blick eines in die Enge getriebenen Kaninchens”, so eine Augenzeugin. Sie fixierten ihn am Boden, während ein Vierter ihm mit einer halbautomatischen Waffe fünfmal in den Kopf schoss - so die Aussage entsetzter Zeugen. Völlig alogisch, weshalb ein Verdächtiger, der bereits wehrlos und im Klammergriff am Boden liegt, mit Waffengewalt “ausgeschaltet” werden muss, geschweige denn mittels “Fangschuss” getötet. Dem sogenannten islamistischen Terror ist mit Staatsterror aber nicht beizukommen. Von Andrea Noll. (mehr...) 23. Juli 2005 General Westmorelands letzter Wunsch und der Krieg im IrakAm Montag starb General William Westmoreland. Die Titelseiten der Medien betonen vor allem sein Scheitern als US-Kommandeur in Vietnam. Im Allgemeinen wird von der Presse der Vorwurf erhoben, er sei ein großer Verlierer, ein ‘big loser’, gewesen - und nicht etwa, dass Westmoreland ein Massenmörder war. Von 1964 bis 1968 befehligte General William Westmoreland eine US-Militärmaschinerie, die systematisch vietnamesische Menschen ermordete. Von Norman Solomon. (mehr...) 16. Juli 2005 Mission Accomplished: Der Irak wurde gebrochenEinige US-Senatoren rufen dazu auf, im Irak “Kurs zu halten” und Verantwortung zu beweisen, indem noch mehr US-Soldaten, mit noch mehr Feuerkraft über den Teich geschickt werden. Es wäre ein moralischer, verantwortungsvoller Akt der Schadensbegrenzung, wenn die Präsenz des US-Militärs im Irak beseitigt würde. Von Saul Landau. (mehr...) 16. Juli 2005 Truman und der Urknall des Atomwaffen-Zeitalters16. Juli: Jahrestag des ersten Atombomben-Tests. Seit genau sechzig Jahren ist die Atombombe in der Welt. Dem ersten Test und der Zerstörung der beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki folgte ein nukleares Wettrüsten. Von Karl Grobe. (mehr...) 08. Juli 2005 Die Wunde ist noch offen - Das Massaker von Srebrenica ist eine Mahnung für die VölkergemeinschaftAm 10. Juli jährt sich zum zehnten Mal das Massaker serbischer Soldaten in der bosnischen Stadt Srebrenica. Über 7.000 bosniakische Jungen und Männer, die in der damaligen UN-Schutzzone Zuflucht gefunden hatten, wurden unter Befehl der Serbenführer Ratko Mladic und Radovan Karadzic kaltblütig ermordet. Dieser Massenmord an Zivilisten ist seither ein Appell für die Notwendigkeit eines wirksamen Schutzes der Zivilbevölkerung in Krisen und Kriegen. Srebrenica hat gezeigt, wie gewaltträchtig Zerfallsprozesse von Staaten sein können und wie notwendig die Entwicklung von Instrumenten der Deeskalation und des Schutzes von bedrohten Menschen durch glaubwürdige Akteure ist. (mehr...) 12. Juni 2005 Minenfeld AngolaNach 27 Jahren Bürgerkrieg ist Angola mehr denn je einem mörderischen Erbe ausgesetzt - Hunderttausende von Minen, die in nahezu allen Regionen von den ehemaligen Kombattanten verlegt worden sind. Neben Afghanistan und Kambodscha gilt Angola seit Jahren als eines der Länder, das von diesen heimtückischen Waffen teilweise flächendeckend verseucht ist. Das Survey Action Centers (SAC), eine amerikanische Nichtregierungsorganisation (NGO), zu deren Sponsoren die EU und die US-Regierung gehören, bildet zusammen mit sechs weiteren NGO das Rückgrat des nationalen Minenaktionsprogramms. Von Gaby Gottwald. (mehr...) |
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