Keine Bundeswehr für den Krieg. Den Krieg gegen Afghanistan sofort einstellen!An die Bundestagsabgeordneten von SPD + Bündnis 90 / Die GrünenSehr geehrte Frau Abgeordnete, sehr geehrter Herr Abgeordneter, Sie stehen vor einer schwerwiegenden Entscheidung: am kommenden Donnerstag sollen Sie im Deutschen Bundestag zustimmen, dass die Bundeswehr in “uneingeschränkter Solidarität” mit den USA in einen Krieg gesandt werden kann. Selbstverständlich gibt es allen Grund, um die Opfer der brutalen Terrorakte in den USA zu trauern und deren Angehörigen Mitgefühl entgegenzubringen. Terrorismus kann weder entschuldigt noch gerechtfertigt werden. Das gilt unabhängig davon, ob er von religiösen Fanatikern, von Milizen, von Widerstandsbewegungen durchgeführt wird. Aber dasselbe gilt auch, wenn eine anerkannte Regierung Terror im Namen von Vergeltung begeht. Der Krieg gegen Afghanistan kann New York und Washington nicht ungeschehen machen. Er ist nur ein zusätzlicher terroristischer Akt gegen Menschen auf dieser Welt. Kein getöteter Mensch kann mit der entsetzlichen Zahl der Toten in den USA verrechnet, sondern muss diesen hinzugezählt werden. Terrorismus gehört bekämpft. Aber Krieg ist ein völlig untaugliches Mittel dafür. Wir haben dies bereits in unserer Erklärung “Gewalteskalation und Terror überwinden - Gerechtigkeit und Frieden herstellen” vom 13. September 2001 zum Ausdruck gebracht. Diese an die Bundesregierung gerichtete Erklärung haben inzwischen über 2.500 Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet. Inzwischen bestätigen sich unsere Befürchtungen. Mit diesem Krieg kann kein einziges Problem gelöst, nicht mehr Sicherheit und schon gleich gar kein Frieden geschaffen werden. Es zeigt sich, dass die “Kollateralschäden” riesig sind: Wir fordern Sie auf - auch im Namen der über 2.500 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unserer Erklärung “Gewalteskalation und Terror überwinden - Gerechtigkeit und Frieden herstellen” - einer Beteiligung der Bundeswehr am Krieg der Anti-Terror-Koalition ihre Zustimmung zu verweigern. Der Krieg gegen Afghanistan muss sofort beendet werden, bevor damit noch weit größere Schäden angerichtet werden als bisher. Es gibt einen US-Amerikaner, 1968 wegen seines vehementen gewaltfreien Engagements gegen Krieg, Armut und Rassismus ermordet, der uns auch heute noch viel zu sagen hat: Martin Luther King. Seine Haltung war eindeutig: Es wird keinen Frieden in der Welt geben, solange eigene Ziele mit gewalttätigen Mitteln verfolgt werden. Wer Gewalt anwendet, darf sich nicht wundern, wenn Gewalt auf ihn zurückfällt. Der konsequente, einseitige und bedingungslose Ausstieg aus dem Reaktionsschema mit Gewalt, das führt zu einer Unterbrechung der Gewaltspirale. Unabhängig vom Handeln der anderen Seite eine gewaltfreie Strategie wählen und dabei bleiben, dies war die Strategie eines Gandhi im indischen Befreiungskampf gegen den britischen Kolonialismus und das war die Strategie eines King im Kampf gegen rassistische Gewalt in den USA. Wir bitten Sie nochmals eindringlich bei dieser für die Menschen im Nahen Osten und in Zentralasien wie hierzulande einschneidenden Entscheidung mit Ihrem Nein zur Entsendung der Bundeswehr in den Krieg massiven Schaden abzuwenden. Über Ihre Antwort auf unseren Brief würden wir uns freuen. Mit freundlichen Grüßen i.A. Michael Schmid Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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