Zur Zukunft der Friedensbewegung nach dem NATO-Krieg gegen JugoslawienThesen von Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim Versöhnungsbund 1. Wir leben in Orwell’schen Zeiten Wer die beiden Bücher von Heinz Loquai (Der Kosovo-Konflikt - Wege in einen vermeidbaren Krieg, Baden-Baden 2000) und Jürgen Elsässer (Kriegsverbrechen. Die tödlichen Lügen der Bundesregierung und ihre Opfer im Kosovo-Konflikt, Hamburg 2000) gelesen hat, braucht sehr viel guten Willen, um noch Reste von funktionierender Demokratie in Deutschland entdecken zu können: Den Scharping’schen Hufeisenplan gab es nicht, das sog. Massaker von Racak war nach Kämpfen inszeniert, ein Völkermord fand - laut OSZE-Bericht (As seen/As told, http://www.osce.org) - nicht statt. (Anmerkung: Als Clemens Ronnefeldt 22 Jahre später, im Okt. 2022, erneut auf seine 17 Thesen hinweist, schreibt er: “In der ersten These hatte ich damals u.a. auf ein Buch von J. Elsässer hingewiesen, der damals m.W. noch keine rechten bzw. rechtsextremen Positionen vertreten hatte.” Bald nach dem Jahr 2000 hätte er aber nicht mehr auf dieses Buch verwiesen.) Das Orwell’sche an dem Buch von Brigadegeneral a.D. Heinz Loquai ist, daß Enthüllungsjournalismus vielleicht kurz beachtet und von einigen SpezialistInnen zur Kenntnis genommen wird, aber offenbar keine politischen Konsequenzen mehr hat - außer dem Verlust des Arbeitsplatzes für diejenigen, die die Lügen aufdecken, wie z.B. Heinz Loquai. Ähnliches gilt für die USA, wo z.B. die jüngst enthüllten Massaker des US-Generals Barry McCaffrey während des 2. Golfkrieges 1991 in Irak (Vgl. Darmstädter Echo, 20.5.2000), der für die US-Regierung jetzt in Kolumbien als »Drogenbeauftragter« tätig ist, folgenlos bleiben. 2. Die OSZE wurde von der NAT0 im Jugoslawienkrieg offensiv bekämpft Die OSZE-Mission wurde von der NATO massiv »gemobbt«. Hätte sie ihre zivile Konfliktbearbeitung ungestört zu Ende (und möglicherweise zu einem Erfolg) bringen können, wäre sie aufgewertet worden und hätte künftig mehr Geld erhalten. Umgekehrt wäre die NATO in Legitimationsschwierigkeiten für ihre nationalen Budgets geraten. Diese »Gefahr« wurde von der NATO rechtzeitig erkannt und daher die OSZE konsequenterweise ausgeschaltet. Das Risiko, das Herr Walker, Leiter der OSZE-Mission, und einige andere eingingen, als sie Teile der OSZE-Mission als trojanisches Pferd für die spätere Bombardierung instrumentalisierten, war für alle anderen zivilen OSZE-MitarbeiterInnen lebensgefährlich hoch (1). Die Inszenierung von Racak, wo Herr Walker die Toten »mediengerecht positionieren« (2) ließ, dürfte der bis dato schwärzeste Tag in der Geschichte der OSZE gewesen sein. Die Empörung sitzt bei denjenigen tief, die eine zivile Lösung anstrebten. Das Kernproblem einer künftig zivileren OSZE besteht darin, daß die NATO-Staaten innerhalb der OSZE das Sagen haben. 3. Die USA setzen auf Dominanz und Faust- statt Völkerrecht Von US-Präsident Theodor Roosevelts Aussage im Jahre 1901: »Am Ende wird der zivilisierte Mensch begreifen, daß er Frieden nur bewahren kann, indem er seine barbarischen Nachbarn unterdrückt« (3), spannt sich ein Bogen bis US-Präsident Bill Clinton, 1995: »Wenn Interessen unserer nationalen Sicherheit bedroht sind, werden wir, wie es Amerika immer getan hat, uns diplomatischer Mittel bedienen, wenn wir können, jedoch auf militärische Gewaltanwendung zurückgreifen, wenn wir müssen« (4). Der Korrektur der US-Regierung, die nun statt von »Schurkenstaaten« von »States of Concern« (Risikostaaten) spricht, ist zu wünschen, daß »States of Concern« in Zukunft nicht länger wie »Schurkenstaaten« behandelt werden. Das Raketenabwehrprogramm NMD könnte noch zur euroatlantischen Zerreißprobe werden. 4. Deutschland sucht als stärkste europäische Macht seinen Platz an der Sonne »Die Zeiten, wo der Deutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überließ, den anderen das Meer und sich selber den Himmel reservierte, diese Zeiten sind vorüber. Wir betrachten es als eine unserer vornehmsten Aufgaben, gerade in Ostasien die Interessen unserer Schiffart, unseres Handels und unserer Industrie zu fördern und zu pflegen. … Wir sind gerne bereit den Interessen anderer Großmächte Rechnung zu tragen, in der sicheren Voraussicht, daß unsere eigenen Interessen gleichfalls die gebührende Würdigung finden. Mit einem Wort: Wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber verlangen auch unseren Platz an der Sonne«, meinte der damalige Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und spätere Reichskanzler Bernhard von Bülow 1897. Weil damals auch noch andere »an die Sonne« wollten, wurde es 1914 sehr dunkel(5). Seit 1992 gehören nach den Verteidigungspolitischen Richtlinien der Bundeswehr »die Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt« - mit dem den Kreis quadratierenden Zusatz - »im Rahmen einer gerechten Weltwirtschaftsordnung« zu den vitalen deutschen Interessen. 5. Die Gefahr eines neuen Weltkrieges wächst Beim Kampf um die verbliebenen Ressourcen der Erde und die Neuverteilung politischer Gewichte nach Ende des Ost-Westkonfliktes, insbesondere auch zwischen USA und Europa, spitzt sich eine Situation zu, die sowohl derer vor 1914 wie auch derer in den 30er Jahren nicht unähnlich ist: »Es ist offensichtlich, die 30er Jahre sind wieder da, und das können wir nicht akzeptieren« (Joschka Fischer, Taz, 13.4.99). »Washington fürchtet eine Kettenreaktion der Gewalt in Nahost« titelte die FR am 10.10.2000 und führte aus: »Der Vergleich, mit dem ein US-Beamter das Ziel des Gipfels beschrieben hat, den Clinton noch in dieser Woche zustande bringen will, läßt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. Es gehe darum, ‘nach etwas zu suchen, was eine Kettenreaktion wie im August 1914 stoppen würde’. Damals glitt Europa in den ersten Weltkrieg«. Das Einzige, was wir aus der Geschichte lernen, ist, daß wir nichts aus der Geschichte lernen - ich hoffe, daß wir diesen Satz widerlegen können und der Rubikon noch nicht überschritten ist! Im Gegensatz zu »Neuanfängen« 1918 und 1945 ist festzuhalten, daß bei einem Ausbleiben eines sehr grundsätzlichen Richtungswechsels in den nächsten ein oder zwei Generationen grundlegende Voraussetzungen insbesondere ökologischer Natur für einen »Neuanfang« nicht mehr gegeben sein werden. 6. Die Globalisierung beruht auf struktureller Gewalt und führt zu Eskalation Schon 1990 verdiente die undemokratische Elite Kuwaits mit westlichen Aktienpaketen (z.B. 25% bei der Höchst AG in Frankfurt) mehr Gewinn als durch den Verkauf durch Erdöl. Ein hoher Erdölpreis gefährdete die wichtigste Einnahmequelle - Geld durch Geldvermehrung. Die Ölscheichs der arabischen Halbinsel verschleuderten bis vor kurzem den oft einzigen Rohstoff und enthielten große Teile der Einnahmen der eigenen Bevölkerung vor, indem sie diese im westlichen Ausland anlegten. Zur Stützung dieser strukturellen Gewalt müssen Waffen importiert werden. Um diese Einkäufe leichter finanzierbar zu machen, wurde z.B. 10 Jahre irakisches Öl vom Markt per Embargo verknappt - und dabei rund eine Million irakische Todesopfer in Kauf genommen. Das christliche Abendland wundert sich angesichts dieser Sachverhalte über die »fanatisierten islamischen Massen«, die zum heiligen Krieg aufrufen. Diese Grobskizze mag viele Lücken haben und interne arabische Konflikte unberücksichtigt lassen - dennoch bleibt die Frage, wie lange eine solche Rahmenpolitik gut gehen kann, bis es zur »Explosion« kommt. 7. Die internationalen Finanzmärkte sind Triebfeder der Beschleunigungskrise »Die Generäle der Wallstreet lieben den Krieg«, brachte Daniel Kadlec in der »Time« die Kurssteigerungen nach dem 2. Golfkrieg auf den Punkt (6). Die Triebfeder der derzeitigen »globalen Beschleunigungskrise« (Peter Kafka) sind m.E. nicht so sehr das Militär und nicht die Politik (wobei beide auch davon profitieren), sondern die aus dem Ruder gelaufenen internationalen Finanzmärkte. Die Eliten schicken heute kaum noch Armeen, sondern Dollar, Euro und Yen zu ihren Eroberungsfeldzügen aus, weltweit derzeit 1,5 Billionen Dollar pro Börsentag. »Das Volumen des Welthandels belief sich 1998 demgegenüber auf insgesamt 6,9 Billionen US-Dollar. Um den weltweiten Handel zu finanzieren, würden also fünf Börsentage ausreichen«(7). Die Börsen der Welt tanzen auf dem Vulkan - ein Platzen der Seifenblasen scheint näherzurücken. Nach Angaben des Human Development Report 1999 der Vereinten Nation (UNDP) ging die Einkommensschere zwischen dem Fünftel der Weltbevölkerung, das in den reichsten Ländern lebt, und dem ärmsten Fünftel im Jahre 1997 auf 74:1 auseinander, während das Verhältnis 1960 noch bei 30:1 lag. »Ein freier Markt und eine nicht ganz so freie Gesellschaft gehen Hand in Hand«, meint der US-Ökonom Edward Luttwak in seiner Beschreibung des »Turbo-Kapitalismus«. Im Umkehrschluß gilt, daß ein etwas weniger freier Markt, wieder zu einer freieren - und auch gerechteren - Gesellschaft führen kann. Wenn die Ursachen der Globalisierung nicht angegangen werden, sind auch deren Auswüchse z.B. in Form des größten Um- und Aufrüstungsprogramms der Bundeswehr seit deren Bestehen sowie neue Krisen und Kriege im Kaukasus oder Nahen und Mittleren Osten nicht zu verhindern. 8. Die internationalen Finanzmärkte sind bei politischem Willen kontrollierbar Vorschläge für eine Kontrolle sind: Was derzeit wohl am meisten fehlt, nennt Peter Kafka »Strukturelle Nichtausbeutungsfähigkeit«. Erst als deren Folge ist m.E. überhaupt an eine »Strukturelle Nichtangriffsfähigkeit« oder Auflösung der NATO zu denken, - zeitlich wohl kaum umgekehrt! Trotzdem fände ich es sinnvoll, die Erreichung beider (Fern-)Ziele gleichzeitig anzustreben und auf beiden Feldern parallel und stärker als bisher vernetzt zu arbeiten. Auch WTO, IWF und Weltbank könnten im Zuge o.g. Strukturmaßnahmen reformiert werden. Vorschläge dazu wurden in Seattle, Davos und Prag gemacht. 9. Aufklärung ist - trotz und gerade wegen der Medienmacht - enorm wichtig Ich stimme Peter Kafka zu: »Konjunkturkrisen, Finanzkrisen, wachsende Arbeitslosigkeit, Drogenprobleme, öffentliche Armut, Flüchtlingsströme, Kriminalität, Terroranschläge, örtliche ökologische Katastrophen und vermutlich auch gesellschaftliches Chaos, Bürgerkrieg und Krieg in weiten Teilen der Erde - diese und andere Symptome werden uns und unseren Medien zunächst eher dazu dienen, die Einsicht in das tiefer liegende, umfassende Wesen der Krise weiter zu verdrängen. … Daran müssen wir zunächst arbeiten: Sehen helfen - das heißt Aufklärung.- Die Prediger am Rande des so schön gepflasterten Weges zur Hölle haben auf die Mehrheit immer lächerlich gewirkt - aber bei der Annäherung an die Klimax der globalen Beschleunigungskrise wächst nun auch die Zahl dieser Prediger sehr rasch! Sie werden hie und da sogar schon von Wirtschaftskreisen zu Vorträgen eingeladen. Wir müssen also noch nicht die Hoffnung verlieren, daß sie der Mehrheit die Augen öffnen, den Nebel vertreiben und sie schließlich auf andere Ideen bringen könnten« (8)! 10. Der Ausstieg aus der Beschleunigungskrise ist an Bedingungen geknüpft Kafka nennt als Bedingung für einen Ausstieg: Vielfalt statt einfältiger Größe, Gemächlichkeit statt rasender Beschleunigung, Selbstorganisation statt zentralistischer Macht. Schon ein Konzern wie Daimler Benz mußte noch unter Edzard Reuter die schmerzliche Erfahrung machen, daß Größe nicht alles ist, ebenso BMW mit Rover. Die geplatzten Fusionen zwischen deutschen Großbanken sowie Londoner und Frankfurter Börse scheinen mir erste Anzeichen, daß vereinzelt ein Umdenken einsetzt oder erzwungen wird. Auch die kleine »Beschleunigungskrise« jeder einzelnen Person gilt es zu hinterfragen: Wer von uns Computerbesitzenden hat noch nicht die wachsende Zahl täglich mehr eingehender E-mails verflucht, deren Informationsgehalt überhaupt nicht mehr sinnvollerweise verarbeitet werden kann? Wieviel Wissen ist genug, um handeln zu können? Weitere zukunftsfähige Leitideen könnten - nach Kafka - sein: Verzicht auf aggressive Techniken, die Raubbau und Ausbeutung der Natur betreiben, Aufhebung des Zinses, Aufhebung des Eigentums an Grund und Boden durch befristete Pachtverträge. Die zuletzt genannten Vorschläge dürften wohl die größten Widerstände hervorrufen. Da sich allerdings m.E. genau an ihnen der Transmissionsriemen der globalen Beschleunigungskrise befindet, macht es keinen Sinn, sie als Tabu einfach auszuklammern. Silberstreifen am Horizont werden derzeit bereits sichtbar: Die Verteuerung des Heizöls hat noch nie in so kurzer Zeit so viele Menschen z.B. nach dem nachwachsenden Rohstoff Holz und anderen erneuerbaren Alternativen fragen lassen. Das neue Energie-Einspeisegesetz führte in kürzester Zeit zu einem Ansturm auf Solarmodule und zum Aufbau neuer Solarfabriken. 11. Die Verbesserung von Randbedingungen hat Vorrang vor Zielen Mit Worten von Kafka möchte ich uns in der Friedensbewegung vor den Gefahren eines neuen Machbarkeitswahns warnen: »Lassen sich vielleicht im Wirrwarr der politisch-wirtschaftlichen Organisation ein paar ‘Knackpunkte’ finden, von denen bei relativ geringen Eingriffen starke Steuerwirkungen auf die künftige Selbstorganisation ausgehen würden? Steuern - wohin? Brauchen wir denn nicht vor allem erst einmal ein Ziel? Nein! Ebendies ist ja der Grundirrtum: Eine Clique von gescheiten Leuten guten Willens könne mit ihren Zielvorstellungen das ‘Wohl der Massen’ organisieren … Haben wir noch immer nicht begriffen, was dabei herauskommt - in Moskau oder womöglch auch in Brüssel? Die Entscheidung darf nicht so sehr zwischen Zielen gesucht werden, als vielmehr zwischen ‘Randbedingungen’, das heißt selbstgesetzten Beschränkungen, die uns von erkannten Fehlern fernhalten. Weg von dem, was wir als falsch erkannt haben! Das ist die altbekannte Strategie gegen den Teufel. Das Bessere wächst dann ‘von allein’ aus der Freiheit und Verantwortung vieler Beteiligter - wenn diese von ‘Sachzwängen’ unabhängiger geworden sind. Bevor wir uns für die notwendigen Selbstbeschränkungen entscheiden, müssen wir also noch einen schärferen Blick auf die Abhängigkeiten werfen. … das sogenannte Energieproblem .. besteht nicht etwa darin, daß die Menschheit nicht genügend Energie zur Verfügung hätte, sondern gerade im Gegenteil: Es ist zu viel! - Wie bei jeder Sucht: Das wirkliche Problem liegt nicht darin, daß einem die Droge ausgeht, sondern darin, daß man einmal auf das Angebot hereingefallen ist.« (9) Bei einem Ausstieg aus der (Öl-)Sucht gemäß Hermann Scheers »Sonnenstrategie« entfällt auch die bisherige »Beschaffungskriminalität«. 12. Mediengewalt und Kosumterror sind gesellschaftliche Grenzen zu setzen Zur Rolle der Medien meint Kafka: »Die Selbstorganisation zur ‘Gleichschaltung’ des politischen Mehrheitswillens kommt heute fast ohne Gewalt und sichtbare Bosheit zum Zuge. In fortgeschrittenen Gesellschaften genügt dem Teufel das Geld - und es ist nicht einmal mehr festlicher Götzendienst mit größeren Opferzeremonien nötig, um es einzusammeln. Die Mehrheit opfert schon durch die Befriedigung der eigenen suchtartigen Bedürfnisse - und obendrein organisiert sie sogar noch auf demokratischem Wege, daß die Großdealer ihren Aufwand für Verdummung und Verführung als ‘Werbungskosten’ von der Steuer absetzen dürfen. So läßt sich doch wenigstens ein Teil des Verbraucherpreises der Drogen auf die Enthaltsameren umlegen« (10)! Das durchschnittliche Kind in den USA sitzt bis zum 18. Lebensjahr 36 000 Stunden vor dem Fernseher und sieht dabei 15.000 Morde (11). Die Situation bei uns in Deutschland dürfte nur wenig besser sein. Was bedeutet dies für die »psychosoziale Hygiene« von Gesellschaften - und deren Gewaltbereitschaft? Es ginge auch anders: »Sichtwechsel - Förderverein für das erste Gewaltfreie Fernsehprogramm in Deutschland e.V.« (Hildburgshauser Str. 48a, 12279 Berlin) heißt eine Initiative, die ich unterstützenswert finde, weil sie interessante Fragen stellt und Anregungen gibt. Wenn ich manchmal gefragt werde, wie es kommt, daß ich relativ gut informiert sei, antworte ich: Weil ich seit mehr als 20 Jahren ohne Fernseher lebe - und viel Zeit für Literatur und Stille zum »Verdauen« habe. 13. Die Innen- und Außenseite bei Individuen und Gesellschaften sind vergleichbar Zwischen der Innenseite eines Menschen und seinen äußeren Taten besteht meist ein deutlich erkennbares Verhältnis. Ähnliches gilt m.E. auch für Gesellschaften. In welchem Verhältnis stehen die Todesurteile in den USA und die überfüllten Gefängnisse zur US-Außenpolitik? In welchem Verhältnis steht die deutsche Kriegsbeteiligung am Jugoslawieneinsatz zur deutschen Innenpolitik? Wieviel innerdeutsches Aggressionspotenzial hat sich in diesem Krieg aufgrund von Projektion nach außen abgeleitet und entladen? In dem Spion-Thriller »Get Smart« fragt Agent 99: »Weißt du Max, manchmal denke ich, wir sind nicht besser als sie sind; die Art, wie wir morden und töten und Leute zerstören. Worauf Smart antwortet: »Warum? Agent 99, Du weißt, daß wir morden, töten und zerstören müssen, um alles was gut ist in der Welt zu bewahren«(12). Zur Überprüfung der eigenen Friedensfähigkeit empfehle ich die Übung, sich seinen größten Feind oder Gegner vorzustellen, sich zu fragen, was es ist, was einem an ihm oder ihr stört - und anschließend zu überprüfen, was die gefundenen Eigenschaften mit einem selbst zu tun haben. Politische Arbeit »im Außen« und persönliche Bewußtseinsarbeit »im Innen« gehören meines Erachtens zusammen. Bei der Bewältigung der derzeitigen Situation halte ich beide Aspekte für grundlegend. 14. Die Überprüfung der christlichen Friedensfähigkeit ist ein Beitrag zum Frieden »Sind Christen kriegsbereiter als Nichtchristen?«, lautete ein Beitrag von Dr. Hans-E. Bosse, Theologe und Soziologe, ehemaliger wissenschaftlicher Assistent bei der Evangelischen Kirche Deutschlands. Darin schrieb er: »Eine Untersuchung des Kanadiers Laulicht führte zu folgenden Ergebnissen: ‘Mitgliedschaft in Kirchen mit stark entwickelter Dogmatik ist deutlich verbunden mit der Billigung größerer militärischer Streitkräfte. Mitglieder solcher Kirchen stehen der Verbreitung von Atomwaffen oft positiv, jedenfalls nicht ablehnend gegenüber. Zu einer Politik der friedlichen Koexistenz verhalten sie sich in der Regel mißtrauisch, manchmal ausgesprochen feindselig. Sowohl für die Elite wie für die allgemeine öffentliche Meinung gilt, daß man Verfechter der Abrüstung zahlreicher unter den Ungläubigen und nur nominellen Kirchengliedern findet als unter treuen Kirchgängern der Kirchen mit reich entwickelter Dogmatik. Es ist auffallend, daß Christen, die eine geringere Bindung an die Kirche (am Kirchenbesuch gemessen) aufweisen, stärker an eine persönliche Verantwortung für den Frieden glauben als jene mit einer starken Bindung«(13). Bosse zitiert aus einer weiteren kanadischen Studie, »daß Religiosität ebenso wie der Nationalismus, Konservatismus und Militarismus eine besondere Affinität zur Gewalt hat. Alle diese vier ideellen Einstellungen lassen ‘eine fast instinktive Bereitschaft’ erkennen, so heißt es in der Studie, ‘Gewalt anzuwenden oder mit Gewalt und Strafe zu drohen. Beides soll dazu dienen, menschliches Verhalten zu kontrollieren und Konfliktsituationen zu lösen’. … Eine ähnliche Gewaltfixierung beobachteten die Autoren auch bei verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen: neurotische Züge, Extravertiertheit, Menschenhaß und strenge Diszipliniertheit als Kindheitserbe lassen ebenfalls jeweils eine Gewalt- und Strafbereitsschaft erkennen. … Beunruhigend ist ferner, daß im Rahmen der kanadischen Untersuchungen das Christentum - die Religion der Liebe und Barmherzigkeit - hier gerade auf der Gegenseite, nämlich auf der Seite der Zwangsfixierung (compulsion) erscheint, während Nichtchristlichkeit zusammen mit Internationalismus, Kenntnis internationaler Angelegenheiten und sozialer Verantwortung unter ihren Leitwerten ‘Mitleid’ (compassion) als Gegenbegriff zu Zwang führen«(14). Sind diese ca. drei Jahrzehnte alten Sätze überholt und damit einfach abzutun? Gibt es möglicherweise nach wie vor eine Beziehung zwischen den genannten Grundaussagen und einigen kirchlichen Äußerungen während der Bombardierung Jugoslawiens 1999? Wo werden diese Themen innerkirchlich behandelt und aufgearbeitet? Welche innerkirchlichen Institutionen, kirchennahen oder kirchenfernen Friedensorganisationen haben den Mut, die Kompetenz und das Fingerspitzengefühl, diese Fragen zu thematisieren? War der »konziliare Prozeß« für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung nur ein vorübergehendes kirchlich-friedenspolitisches Strohfeuer? Führt die Dekade zur Überwindung der Gewalt zu einem neuen »Frühling«? 15. Auch die Friedensbewegung benötigt eine neue Kultur des Umgangs miteinander »Erst allmählich ging den vielen frustrierten Linken auf, daß das Scheitern all der neu-linken Organisationen im Laufe der achtziger Jahre sehr viel zu tun hatte mit der Verdrängung des ‘subjektiven Faktors’. War nicht das menschliche Klima in den meisten der ML-Organisationen von abweisender Kälte? War nicht die Vertagung der ‘Frauenfrage’ ein bequemes Ausweichen der patriarchalen Genossen? Und mußte man nicht mit ansehen, daß selbst in der Partei der Grünen, die mit einem Anspruch und mit dem ernsthaften Versuch begannen, einen anderen, menschlicheren Politikstil zu entwickeln, nach und nach dieselben selbstherrlichen Prestige- und Machtkämpfe zur Hauptsache wurden wie in den ‘Altparteien’«, fragt Gerhard Breidenstein (15). Wird die PDS die gleiche Geschichte wie die Grünen mit zeitlicher Verzögerung durchlaufen? »Wie soll persönliche Bewußtseinsveränderung bei vielen möglich sein, solange alle gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dem entgegenstehen und während inzwischen die elementarsten Bedingungen des Lebens zerstört werden«?, fragt Breidenstein weiter. Ich stimme ihm zu: Persönliche Veränderung und gesellschaftliche Veränderung gehen nicht zeitlich nacheinder! Wieviele friedensbewegte Menschen wären jetzt vielleicht noch aktiv, wenn sie Unterstützung gefunden hätten bei der Integration ihrer Erkenntnisse über bedrohliche Entwicklungen und unfaßbares Unrecht in ihr persönliches Leben und Möglichkeiten, z.B. mit dem »burn-out-syndrom« besser umzugehen? Wieviele Friedensgruppen wären nicht an Richtungsstreitigkeiten zerbrochen, wenn sie etwas z.B. von der Gewaltfreien Kommunikation nach Dr. Marshall Rosenberg gehört und diese praktiziert hätten? Wo würden sie heute stehen, wenn sie Beobachtungen von Bewertungen, Gefühle von Interpretationen und Bitten von Forderungen zu unterscheiden gelernt hätten, wenn tief verankerte menschliche Grundbedürfnisse nach Wertschätzung, Freiheit des Willens und Unabhängigkeit in unseren Friedensgruppen grundlegender berücksichtigt worden wären? Bei meinen vielen Veranstaltungen ist mir aufgefallen, daß diejenigen Gruppen den längsten Atem haben, die sich auch menschlich am besten verstehen und miteinander feiern können. Die Friedensbewegung heute krankt an einem Mißverhältnis: »Den einen, insgesamt ziemlich wenigen, platzt schier der Kopf von all dem Horrorwissen, ohne daß sie es in Veränderungsenergie umsetzen könnten. Andere, wohl die meisten der ansprechbaren Mitbürger, verdrängen dies Wissen alsbald, weil sie gar nicht die Kraft haben, es auszuhalten… Und die bei weitem meisten aller Bundesbürger haben nicht einmal unsere Flugblätter gelesen, unsere Demos allenfalls nur kurz im Fernsehen gesehen und sind nie zu den mühsam vorbereiteten Informationsveranstaltungen gekommen. Ich vermute heute, daß ihre ‘Bequemlichkeit’ auch ein instinktiver Selbstschutz war nach dem Motto ‘Laß mich in Ruhe mit all dem Scheiß; ich kann eh nix dran ändern’«(16). Was ist heute zu tun angesichts der Tatsache, daß der Höhepunkt der Krise wohl erst noch kommen wird? Wir stehen m.E. vor einer Durststrecke, die es auszuhalten gilt, ohne zynisch oder sarkastisch zu werden. Wenn wir bei jedem Schritt sofort ein Ergebnis sehen wollen und zu sehr auf schnelle »Erfolge« schielen, gehen wir dem neoliberalistischen System auf den Leim. Die »Strukturelle Nichtausbeutungsfähigkeit« und die »Strukturelle Nichtangriffsfähigkeit« bzw. Auflösung der NATO sind Langzeitprojekte. Der Verzicht auf Rechthaberei und die Stärkung der eigenen Kritikfähigkeit kann uns dabei glaubwürdiger und einladender für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen. Bei meinen vielen Veranstaltungen ist mir aufgefallen, daß diejenigen Gruppen den längsten Atem haben, die sich auch menschlich am besten verstehen und zusammen feiern können. 16. Die Stärkung widerstandsfähiger Menschen ist ein vielversprechender Ansatz Ein Ansatz, den ich teile, stammt ebenfalls von Breidenstein: »Alle Bürger sind im Blick, wenn es darum geht, die ideologische Vorherrschaft der heute noch Mächtigen zu unterhöhlen. Nichts wäre wirkungsvoller dafür, als wenn viele Menschen auf psychologisch-spirituellem Wege ihre Angst verlieren und ihr Selbstvertrauen gewinnen. Denn wer keine Angst mehr hat oder besser: wer mit seiner Angst vertraut ist, fällt weder auf die Feindbild-Propaganda noch auf die Sicherheitsideologien mehr herein. Wer seinen inneren Wert kennt, ist nicht mehr verführbar. Und vor allem: wer in seinen tieferen Bewußtseinsschichten wieder Anschluß gefunden hat an die Urkraft des Lebens, dem kann keine Krise mehr die Hoffnung zerstören, die wird nicht mehr resignieren, der oder die wird unerschöpfliche Kräfte gewinnen für die langwierige gesellschaftliche Veränderung« (17). Dies schließt für mich Zeiten der Resignation und Erschöpfung nicht aus. Hoffnung ist allerdings für mich etwas anderes als Optimismus. Optimistisch bin ich nicht, was die nähere Zukunft betrifft - aber auch keineswegs hoffnungslos. Je härter die Krise werden wird, desto mehr werden wir uns gegenseitig als Stütze und Solidargemeinschaft brauchen. 17. Nichtregierungsorganisationen überwinden die Individualisierung und sind derzeit Hoffnungsträger Dorothee Sölle sieht uns in einem doppelten Gefängnis: »Eine der spirituellen Schwierigkeiten in unserer Lage ist der innere Zusammenhang von Globalisierung und Individualisierung. Je globaler die Weltwirtschaft sich organisiert, je desinteressierter sie sich allen sozialen oder ökologischen Eingebundenheiten gegenüber gibt, desto mehr benötigt sie als Ansprechpartner das Individuum ohne jede Beziehung, den homo oeconomicus, jenes geschäfts- und genußfähige Einzelwesen, das - von Gott ganz zu schweigen - auch an den Tretminen, die sein Autohersteller produziert, oder am Wasser, das seine Enkelkinder benutzen werden, kein Interesse zeigt. … Die Religion des Konsumismus braucht die älteren und schwächeren Gestalten des Opiums des Volkes nicht mehr. Es gibt überall bessere Opiate zu kaufen. … Dieses Zusammenspiel von Weltherrschaft der Konzerne in der Globalisierung und einer neuartig inszenierten Individualisierung ohne Rest, ohne Bindung an die Geschwistergeschöpfe, erscheint hoffnungslos, ein Weiterrasen auf den apokalyptischen Untergang hin, und wird von vielen Nachdenklichen als unaufhaltsames Fatum angenommen. … Wenn wir nur die ‘Herren dieser Welt’ anstarren und die Masse der unschädlich gemachten Einzelnen, dann sehen wir noch nicht mit den Augen des anderen Blickes. Die Weltangst umfängt uns dann und sperrt uns in das besteingerichtete Gefängnis, das es je gab. … Die Hoffnungsträger im gegenwärtigen Szenario der ‘global players’ auf der einen und der isoliert-amüsierten Individuen auf der anderen Seite sind Gruppen, die auf Freiwilligkeit, Kritikfähigkeit und eigene Initiative setzen. Diese Nichtregierungsorganisationen, zu denen ich auch die lebendigen Teile der christlichen Kirche rechne, sind politisch gesprochen die Trägerinnnen von Widerstand. Spirituell gesprochen verkörpern sie ein anderes Subjekt als das im Gefängnis des Konsumismus eingeschlafene. Was trägt sie? Was hält sie wach? Warum geben sie nicht auf? Ich denke, es sind Elemente von Mystik, die sich nicht auslöschen lassen. .. Das vernetzte und sich verbindende Subjekt, das in den Widerstand hineinwächst, ist nicht zerstörbar«(18). Anmerkungen: (1) D. S. Lutz zitiert aus einem an ihn gerichteten Brief eines Berufsdiplomaten: »Ich möchte noch hinzufügen, dass mir von informierten Kollegen in der Mission nach Beginn der Luftschläge bestätigt wurde, daß einige KVM-Mitglieder die Mission zur Vorbereitung der Luftschläge benutzt hätten. Dies hat mich im nachhinein vor allem deswegen empört, weil die KVM (Kosovo Verifikationsmission der OSZE, Anm.: C.R.) vor allem die albanischen lokalen Mitarbeiter der KVM dadurch auf das höchste gefährdert hat …«, D. S. Lutz, Völkermord, Moral und die Unabwendbarkeit von Kriegen. Das Beispiel Kosovo, in: Shalom, hg. im Auftrag der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dortmund, Ausgabe 1/2000, S. 24. (2) Heinz Loquai, Der Kosovo-Konflikt - Wege in einen vermeidbaren Krieg, Baden-Baden 2000, S. 51. (3) Zitiert aus dem Vorwort von Rolf Winter, Die amerikanische Zumutung. Plädoyers gegen das Land des real existierenden Kapitalismus, München, 1990. (4) Zitiert nach Jürgen Rose, Amerika, das Rom der Moderne? Zur Frage des imperialen Charakters der Außen- und Sicherheitspolitik der USA in der Ära Clinton, hg. von W&F in Zusammenarbeit mit der Informationsstelle Wissenschaft und Frieden, Bonn 1999, S. 4. (5) Vgl. auch den Beitrag von Lorenz Knorr, Kontinuitäten deutscher Außen- und Geopolitik, in: Ralph-M. Luedtke/Peter Strutynski (Hg.) Nach dem Jahrhundert der Kriege. Alternativen der Friedensbewegung, Kassel 2000, S. 61ff. (6) zitiert nach FR, 25.2.98. (7) zitiert nach »Kapital braucht Kontrolle - Die internationalen Finanzmärkte: Funktionsweise - Hintergründe - Alternativen«, hg. von »Kairos Europa« und »Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung« (WEED), Bonn 2000, S.7f. (Kontakt: www.weedbonn.org oder Bertha von Suttner Platz 13, 53111 Bonn). Auf 67 Seiten werden auch für NichtökonomInnen die wichtigsten weltwirtschaftlichen Grundzusammenhänge anschaulich erläutert. (8) Peter Kafka, Gegen den Untergang, Schöpfungsprinzip und Globale Beschleunigungskrise, München/Wien, 1994. S. 173f. (9) Peter Kafka, a.a.O., S. 142ff. (10) Peter Kafka, a.a.O., S. 148. (11) Vgl. Walter Wink, Engaging the Powers. Discernment and Resistance in a World of Domination, Minneapolis 1999, S. 23. (12) Zitiert nach Walter Wink, a.a.O., S. 21. (Übersetzung C.R.). (13) Hans-E. Bosse, Sind Christen kriegsbereiter als Nicht-Christen? Ergebnisse psychologischer und soziologischer Friedensforschung und kirchliche Aufgaben der Erziehung zum Frieden. In: Zukunfts- und Friedensforschung, Gesellschaft zur Förderung von Zukunfts - und Friedensforschung (Hg.), Hannover 1/1969. Eine der tiefgründigsten Studien zur Gewalt und Opferproblematik und deren Bedeutung für die Kirchen ist m.E. immer noch: Rene Girard, Das Ende der Gewalt. Analyse des Menschheitsverhängnisses, Freiburg 1983, der schlußfolgert: »Entweder müssen die Menschen sich ohne Vermittlungen durch Opfer miteinander versöhnen oder sich damit abfinden, daß die Menschheit demnächst ausgelöscht wird. Diese stets schärfere Einsicht in die Kultursysteme und Mechanismen ist nicht umsonst; sie ist nicht ohne Gegenleistung. … Der endgültige, vorbehaltlose Verzicht auf Gewalttätigkeit zwingt sich uns auf als conditio sine qua non des Überlebens der Menschheit und eines jeden einzelnen von uns« (S. 140). (14) Hans-E. Bosse, a.a.O. (15) Gerhard Breitenstein, Hoffen inmitten der Krisen. Von der Krankheit und Heilung unserer Gesellschaft, Frankfurt 1990, S. 239. (16) G. Breidenstein, a.a.O., S. 242. (17) G. Breidenstein, a.a.O., S. 244. (18) Dorothee Sölle, Mystik und Widerstand, Hamburg 1998, S. 241ff. Stand: November 2000. Das Kopieren der Thesen ist erwünscht. http://www.versoehnungsbund.de Dem 1914 gegründeten internationalen Versöhnungsbund gehören weltweit ca. 100 000 Mitglieder an. Der Friedensverband hat Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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