Finanzielle Kosten des Irak-KriegesVon Michael Schmid Es ist natürlich insgesamt bei einem Krieg nicht legitim, das Leid der betroffenen Menschen auszuklammern oder den politischen “Flurschaden” außer Acht zu lassen. Zur Veranschaulichung des Wahnsinns des geplanten Irak-Krieges soll dieser hier aber einmal nur unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet werden. Die Bush-Administration hatte dem Kongress gegenüber einmal die Kosten für einen Irak-Krieg in einer Höhe von 40 Milliarden Dollar beziffert - für einen schnellen und erfolgreichen Krieg. Der inzwischen abgesetzte Lawrence B. Lindsey hatte als Berater des Weißen Hauses im September - um eine mögliche Aufregung im Vorwahlkampf zu glätten - von ihm angenommene Kriegskosten in Höhe von 100 bis 200 Milliarden Dollar als Peanuts herunterzuspielen versucht. Bei diesen Zahlen sind vor allem aber nach dem Krieg entstehende Kosten nicht berücksichtigt. So kommen andere Berechnungen auf Kriegskosten bis zu 1,9 Billiarden US-Dollar - und das alleine für die USA! Mal angenommen, die heutigen UN-Kontrollen zur Überprüfung und Vernichtung von Massenvernichtsungswaffen würden im Irak zu einer dauerhaften Einrichtung. Dann wäre es in der Folge Saddam Hussein ganz sicher nicht mehr möglich, Massenvernichtungswaffen herzustellen oder zu benutzen. UN-Chefinspekteur Hans Blix gibt 80 Millionen Dollar als Kosten für 200 Waffeninspekteure im Jahr an. Gehen wir von einer Aufstockung der Zahl der Waffeninspekteure und von maximal 300 Millionen Dollar im Jahr aus, welches dies die Weltgemeinschaft kosten würde. Kalkulieren wir ebenso “großzügig”, daß Saddam Hussein noch 15 Jahr im Amt bliebe und so lange die UN-Waffeninspektionen fortgesetzt würden, dann kostete dies maximal 4,5 Milliarden Dollar. Gewiss eine beträchtliche Summe. Doch verglichen mit den wahrscheinlichen Kriegskosten von 100 bis 2.000 Milliarden Dollar alleine der USA wären dies geradezu Peanuts! Ginge es George W. Bush also tatsächlich in erster Linie um die Eindämmung einer möglichen Gefahr, die Saddam Hussein für andere Völker darstellen könnte - für das irakische Volk ist der Diktator natürlich äußerst gefährtlich und unerträglich und gehört bekämpft, aber mit zivilen Mitteln! - dann ginge das unendlich viel billiger und gleichzeitig unblutiger als durch Krieg! Krieg ist in jeder Hinsicht die teurere “Lösung”! Zum Vergleich zeigt die nachfolgende Aufstellung die geschätzten Kosten von dringend benötigten Aktionen zur Bewältigung der größten Probleme der Menschheit, was mit diesen Finanzmitteln Sinnvolles gemacht werden könnte: o Bereitstellung sauberer und sicherer Energie 5O Mrd $ (Quelle: World Garne Institut) Alle diese und noch andere Probleme könnten wohl behoben werden, wenn statt einer Kriegspolitik ernsthaft an der Überwindung globaler Menschheitsprobleme gearbeitet würde! Alleine dieser Aspekt zeigt, daß es sinnvoll und unbedingt erforderlich ist, daß wir uns gegen diese Kriegspolitik engagieren. Und dies langfristig. Denn bei Fortsetzung dieses Kriegskurses (“Präventivkrieg” als zukünftige Politikform!) werden sonst die dringenden Menschheitsprobleme auch weiterhin auf eine Lösung warten, und warten, und warten…. Daß sich statt mit 100 Milliarden Dollar Kriegskosten beispielsweise die gesamten bisherigen Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für die Solartechnologie 180 fach finanzieren oder die gesamte Friedensforschung hierzulande für 23 000 Jahre bestreiten ließe - solche und weitere sehr interessante Zahlenvergleiche finden sich bei Norbert’s Bookmarks Quellen zu den Kosten für den Irak-Krieg: Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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