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Drohendes Massensterben der Kinder im Irak

Internationale IPPNW-Untersuchung warnt vor einem Krieg gegen den Irak

Berlin, 31.1.2003: Die heute veröffentlichte Studie einer Internationalen Untersuchungsgruppe belegt einen dermaßen schlechten Gesundheitszustand unter irakischen Kindern, dass im Falle eines Krieges gegen den Irak mit einem Massensterben in dieser Gruppe zu rechnen ist. Das kanadische Experten-Team aus Spezialisten zu Gesundheit, Ernährung, Kinderpsychologie und Katastrophenhilfe kehrte am Dienstag aus dem Irak zurückt. Es untersuchte dort die Auswirkungen eines erneuten Krieges auf die 13 Millionen irakischen Kinder.

Die Ärzte zeigen auf, dass bereits über eine halbe Million Kinder unterernährt sind und der Irak momentan nur ausreichend Lebensmittel für einen Monat und Medizin für drei Monaten auf Lager hat.

“Obwohl der genaue Kriegsverlauf unmöglich abzuschätzen und damit die Zahl der zu erwartenden Toten und Verletzten schwer vorauszusagen ist, könnten die Opfer unter den Kindern Iraks in die Hunderttausende gehen,” sagte der Teamleiter und Arzt Eric Hoskins. Hoskins hat den Irak bereits 25 Mal besucht.

Das Team untersuchte den gesundheitlichen Zustand bei Kindern und ihren Familien in den Städten Bagdad, Kerbala und Basrah. Kinderpsychologen eruierten bei mehr als 300 Kindern deren psychischen und physischen Zustand. Sie erfuhren eine erhebliche Furcht vor einem erneuten Krieg. Bereits Kinder im Alter von vier Jahren konnten eine klare Vorstellung davon vermitteln, wie schlimm ein Krieg werden könnte.

Das Internationale Study Team (IST), Verfasser der Studie “Our Common Responsibility: The Impact of a New War on Iraqi Children”, bestand aus Vertretern der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und der kanadischen Sektion Physicians for Global Responsibility, War Child Canada, Oxfam Canada, World Vison Canada und der Vereinigten Kirche, sowie 15 weiteren Nichtregierungsorganisationen. Das Team erfuhr keine Unterstützung von Seiten der irakischen Regierung. Das IST legte bereits 1991 eine ähnliche Studie über die humanitäre Situation im Irak vor, die bisher ausführlichste Untersuchung über die gesundheitliche Folgen des Golfkrieges.

Die aktuelle Studie wird dem UN Sicherheitsrat und der irakischen Regierung zugestellt. Die IPPNW-Deutschland wird die Studie der deutschen Regierung zur Verfügung stellen.

Zusammenfassung der Studie in englischer Sprache hier .

Mehr Informationen und die komplette Studie in englischer Sprache können Sie bei Xanthe Hall von IPPNW anfordern: 030-69807412 oder 0171-4084209.

Veröffentlicht am

31. Januar 2003

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