“Napalm am Morgen” - Die Düsseldorfer Friedensbewegung legt ein Buch über Vietnam und kritische Kriegsfilme vor
Das Straßenmagazin Fiftyfifty und sechs unterschiedliche Gruppen der Düsseldorfer Friedensbewegung haben ein Filmbuch herausgebracht: “Napalm am Morgen” über den Vietnamkrieg und kritische US-Kriegsfilme. Der Autor Peter Bürger ist Theologe und gehört dem Ökumenischen Friedensnetz an. Die Anregung zum Thema kam ihm bei seiner Beteiligung an einer Filmreihe, die das Metropol-Kino und die Düsseldorfer Friedensgruppen im Mai 2002 anlässlich des Deutschlandsbesuchs von US-Präsident George W. Bush jun. veranstaltet hatten.
Gewöhnlich wird der Friedensbewegung eine “antiamerikanische Sicht” unterstellt. Doch dieses neue Buch versteht sich eher als eine Hommage an das kritische Hollywood und bekundet “ausdrücklich Verbundenheit mit den Menschen in den Vereinigten Staaten”. Die Massenproteste der US-Bevölkerung gegen den Vietnamkrieg der Regierung fanden in der Filmkultur später ja durchaus ihren Niederschlag.
Das Buch enthält zum (“Anti”-)Kriegskino auch historische Hintergründe und aktuelle Bezüge. Es wendet sich gleichermaßen an friedensbewegte Cineasten und Verächter von Kriegsfilmen. Auch für die Filmarbeit in Schulen, Bildungseinrichtungen und Friedensgruppen bietet es eine gründliche Orientierung zu Filmen, die jeder in einer Videothek ausleihen kann. Ohne Bombenhagel und Raketenfeuer können sich die Leser mit den Geschichten und Motiven der behandelten Titel vertraut machen.
Traurige Aktualität erhält der Titel “Napalm am Morgen” durch den in diesen Tagen bemühten Vergleich zwischen dem Irakkrieg und dem endlosen Kampf in Vietnam. In einem Schlusskapitel informiert das Buch auch über eine neue Welle von propagandistischen Kriegsfilmen, die das Pentagon in Zusammenarbeit mit der US-Filmindustrie seit den 90er Jahren auf die Leinwand bringt. Der Autor ist der festen Überzeugung, dass diese Ko-Produktionen, denen er zur Zeit in einer Folgearbeit “Botschafter der Angst” nachgeht, völkerrechtswidrig sind. Der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte verbiete ausdrücklich Kriegspropaganda. Mit der UNO-Charta seien nur Friedensministerien vereinbar, die eine öffentliche Friedenskultur und Friedensfilme staatlich förderten.
Im Internet informiert die Seite
www.napalm-am-morgen.de
. Das neue Buch ist zu bestellen beim Straßenmagazin fiftyfifty, das die Wohnungslosenhilfe unterstützt:
Napalm am Morgen. Vietnam und der kritische Kriegsfilm aus Hollywood.
Format 13 × 21 cm, farbiger Umschlag, cellophaniert, 212 Seiten.
Preis: 15 Euro
Bestelladresse und Verlag:
Straßenmagazin fiftyfifty, Jägerstr.15, 40231 Düsseldorf, Tel. 0211-2294060, E-Mail: fiftyfifty@zakk.de. Der Preis: 15 Euro.