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9/11: 3 Jahre Förderung des Internationalen Terrorismus

Krieg und Terror überwinden!

Von Netzwerk Friedenskooperative - Presseerklärung vom 10.09.2004

Der Erinnerung an die Opfer der Anschläge vom 11.9.2001, der zehntausenden Opfer der folgenden Kriege in Afghanistan und Irak und den weiteren hunderten von Menschen, die seitdem durch weitere Terroranschläge in vielen Ländern der Welt getötet wurden, muss die Einsicht folgen: Der “Krieg gegen den Terrorismus” ist gescheitert.

Alle aktuellen Konfliktherde und regionalen Kriege von Afghanistan über Irak, Tschetschenien und Israel/Palästina zeigen, dass die Spirale von militärischer Gewalt und Terror keine Sicherheit und keinen Frieden bringt. Gewalt erzeugt Gewalt. Die Anti-Terror- Krieger müssen einsehen, dass sie gar nicht so viele Feinde töten können, wie sie sich durch ihre Kriege und gewalttätigen Besatzungsregime schaffen. Die militärischen Hardliner, insbesondere die Regierungen Bush, Blair, Putin und Sharon, die gegen das Völkerrecht offen das Recht auf Präventionsschläge in anderen Ländern für sich in Anspruch nehmen, müssen - auch aus Eigeninteresse - von ihren Freunden, insbesondere der Bundesregierung und der Europäische Union, zu einem Paradigmenwechsel im Kampf gegen den Terrorismus gedrängt werden.

Eine Politik, die Terrorismus wirksam bekämpfen und eindämmen will, muss ihm den sozialen, politischen und ideologischen Nährboden entziehen, in dem er gedeiht. Insbesondere Europa kann durch eine gerechte Nord-Süd-Politik und faire Kooperation und Entwicklungs- Zusammenarbeit mit den Ländern der arabisch-islamischen Welt voraus gehen, Brücken bauen, Feindbilder abbauen und globale Gerechtigkeit fördern. Islamistische Terrorgruppen nach dem Weltbild von Al Kaida können isoliert werden, wenn “der Westen” außen- und innenpolitisch anders agiert.

Ein hoffnungsvolles Beispiel ist das gemeinsame Aufbegehren von Menschen aller Konfessionen - gerade auch von Moslems in Frankreich - gegen die Entführung der beiden französischen Journalisten im Irak, dem sich maßgebliche moslemische Geistliche im Irak und aller Welt angeschlossen haben. Im Verbund mit den traditionellen diplomatischen “Drähten” der französischen Regierung kann solch gemeinsames Engagement für die beiden Geiseln zur Befreiung führen (offenbar verzögert und konterkariert durch die jüngsten Bombenangriffe der US-Armme auf Falludscha). Es ist aber eben auch ein Beispiel für die Überwindung der durch den “Antiterrorkrieg” verhärteten Fronten zwischen “westlicher” und “islamischer” Welt und verweist auf Wege und Chancen, Terror “im Namen des Islam” anders als durch Krieg zu überwinden.

Zehntausende Menschen in der Bundesrepublik hatten bereits wenige Tage nach dem 11. September 2001 mit dem vom Netzwerk Friedenskooperative initiierten Appell “Die Gewaltspirale durchbrechen” vor der kriegerischen Reaktion gewarnt und den Bau politischer, wirtschaftlicher und kultureller Brücken zur islamischen und arabischen Welt angemahnt. Drei Jahre, einige Kriege und viele Terroranschläge danach sollte dieser Appell für die Politik verständlicher geworden sein.

Manfred Stenner - Geschäftsführer des Netzwerk Friedenskooperative

Quelle: Netzwerk Friedenskooperative vom 10.09.2004.

Veröffentlicht am

10. September 2004

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