“Gewaltfrei gegen Krieg”Die sich international ausbreitende Kultur der Gewalt wurde auf einer Tagung vom 15.-17.10.2004 heftig kritisiert, zu welcher der deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes , der Bund für Soziale Verteidigung und der Friedenskreis Halle nach Magdeburg eingeladen hatten. Die Tagung versammelte ca. 50 Teilnehmende aus ganz Deutschland und Österreich unter dem Motto “Pazifismus heute - Gewaltfreiheit angesichts von Krisen und Kriegen”. Der französische Philosoph Prof. Jean-Marie Muller machte in seinem Eröffnungsvortrag deutlich, dass Gewaltfreiheit eine aktive Kraft gegen Unrecht und Gewalt darstelle und alles andere als ein Verharren in Hilflosigkeit bedeute. Welchen Herausforderungen sich diese Kraft heute stellen muss, wurde in fünf weiteren Referaten deutlich: So kritisierte Christine Schweitzer, Research und Planning Director bei der “International Nonviolent Peaceforce”, einer im Aufbau befindlichen gewaltfreien Interventionsgruppe, dass heute immer mehr Kriege als “Humanitäre Intervention” gerechtfertigt würden. Dabei ständen den Diskussionen im Vorfeld eines Krieges wie z.B. gegen Serbien meist keine Erfolgsüberprüfungen nach den Militärinterventionen gegenüber. Sie würden jedoch langfristig keine Befriedung der Konflikte erreichen, weder im Kosovo noch in Afghanistan, und offensichtlich erst recht nicht im Irak. Colin Archer, der Generalsekretär des Internationalen Friedensbüros in Genf, kritisierte die Tendenz der UNO, sich trotz ihres Auftrages zum Frieden immer stärker dem Druck zum Einsatz militärischer Mittel zu beugen. Er mahnte eine echte Reformation der UNO an, die nicht in der Ausweitung der Mitglieder und Kompetenzen des Sicherheitsrates liegen könne.
Es wurde dankbar anerkannt, dass die Bundesregierung erste kleine Schritte zum Aufbau von Fähigkeiten zur Zivilen Konfliktbearbeitung unternimmt: So seien in den letzten Jahren weit über hundert Fachkräfte für den Zivilen Friedensdienst ausgebildet worden. Ein Aktionsplan für “Zivile Krisenprävention, Konfliktbeilegung und Friedenskonsolidierung” der Bundesregierung wurde begrüßt. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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