Filmtipp: “Das G3 im Visier. Auf den Spuren einer deutschen Waffe”In der Reihe ‘Auslandsreporter’ sendet SÜDWEST 3 Fernsehen am Mittwoch, den 8. Dezember 2004, um 21.45 Uhr eine 30-minütige Dokumentation über die Massenvernichtungswaffe G3 und deren Opfer. Der Filmemacher Peter Ohlendorf begleitet den Autor Jürgen Grässlin bei seinen Recherchen zum Buchprojekt “Versteck dich, wenn sie schießen” , das den Opfern deutscher Rüstungsexporte Stimme und Gesicht gibt. Jürgen Grässlin schreibt in seinem Hinweis auf den Film: “Ausgangspunkt ist eine Demonstration vor dem Werkstor der Oberndorfer Waffenfirma Heckler & Koch. Mit dem von Heckler & Koch entwickelten Schnellfeuergewehr G3 sind bisher mehr als 1,5 Millionen Menschen getötet worden. Die Spuren des G3 führen uns nach Türkisch-Kurdistan und Somaliland, wo diese so genannten ‘Kleinwaffen’ massiv zum Einsatz gekommen sind. Gewehre sind Massenvernichtungswaffen, durch die zwei Drittel aller Kriegsopfer sterben. Im Südosten der Türkei besichtigen wir kriegszerstörte Dörfer und suchen Familien auf, die vor dem Einsatz des G3-Gewehrs der türkischen Armee in die Millionenstadt Diyarbakir geflohen sind. Bis heute leben viele von ihnen unter menschenunwürdigen Umständen und unter der Repression türkischer Sicherheitskräfte. Auch in Somaliland sind mehr als ein Jahrzehnt nach Kriegsende die Folgen unübersehbar. Ich begleite die Somalifrau Samiira zu dem Platz, an dem ihre Mutter mit einem Gewehr hingerichtet worden ist. Die meisten Opfer der Erschießungen liegen bis heute in Massengräbern. Beim Somaliländischen Roten Kreuz lerne ich Abdirahman kennen, der sein Bein durch G3-Beschuss verloren hat. In Somaliland, dem nunmehr friedlichsten Land Afrikas, sind bis heute vielzählige Menschen verstümmelt oder schwer traumatisiert. Gewehre, wie das G3, scheinen fern und sind doch ganz nah: In Oberndorf wird inzwischen das Nachfolgegewehr G36 produziert und eine völlig neue Gewehrgeneration (OICW) entwickelt, während unsere Kinder und Jugendlichen als Egoshooter in Kriegscomputerspielen bereits das Töten und Morden mit eben diesen High-Tech-Waffen üben. Der Film will auf die dramatischen Folgen des Exportes und der Lizenzvergaben (Nachbaurechte) von Gewehren aufmerksam machen und vor einer Wiederholung der G3-Geschichte mit der neuen HK-Gewehrgeneration warnen. SÜDWEST 3 gebührt Dank, da sich der Fernsehsender dem bislang weitgehend vernachlässigten Thema ‘Kleinwaffen’ zuwendet. Wichtig sind positive Rückmeldungen an den Redaktionsleiter ‘Auslandsreporter’ Richard Klug (richard.klug@swr.de) und den SWR-Chefredakteur Michael Zeiß (michael.zeiss@swr.de).” Wenn Sie mehr über das Deutsche Aktionsnetz Kleinwaffen Stoppen (DAKS) wissen wollen, wenden Sie sich an ribfr@breisnet-online.de. Weitere Infos erhalten Sie unter www.rib-ev.de/daks . BUCHTIPP: Jürgen Grässlin: “Versteck dich, wenn sie schießen. Die wahre Geschichte von Samiira, Hayrettin und einem deutschen Gewehr” , Droemer-Verlag München 2003. Jürgen Grässlin ist Autor zahlreicher Bücher über die Rüstungs- und Automobilindustrie. Seine Biografien über Jürgen E. Schrempp und Ferdinand Piëch wurden Bestseller. Grässlin ist Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), der Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler (KADC) und des Deutschen Aktionsnetz Kleinwaffen Stoppen (DAKS) sowie Vorstandsmitglied des RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.). KONTAKT: j.graesslin@gmx.de, Tel. 0761-76 78 208, Mob. 0170-611 37 59 Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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