Großer Erfolg für “Stromrebellen”Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) erhalten millionenschwere RückerstattungDer Prozess, den die EWS am 2.11.1998 gegen die Kraftübertragungswerke Rheinfelden, heute Energiedienst AG, angestrengt haben, wurde am 13. Juli 2005 mit einem großen Erfolg für die EWS beendet. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um die richtige Bewertungsgrundlage und die Höhe des gerechtfertigten Kaufpreises für das Schönauer Stromnetz wurde durch ein gerichtlich bestelltes Obergutachten festgestellt, dass der Wert des Schönauer Stromnetzes lediglich 3,5 Mio DM beträgt. Die EWS hatten aber 1997, als sie das Schönauer Stromnetz übernahmen, einen Preis von 5.837.410 DM, bzw. 2.984.620,34 ? bezahlt. Nun erhalten Sie von Energiedienst von dem bezahlten Stromnetzpreis 1.195.098,76 ? plus Zinsen zurück. Ursprünglich forderten die Kraftübertragungswerke Rheinfelden (KWR) sogar 8,7 Mio DM als Kaufpreis für das Schönauer Stromnetz, und beinahe hätte diese überzogene Kaufpreisforderung des regionalen Energieversorgers das Projekt “Netzkauf Schönau” zum Scheitern gebracht. Der Gutachter der Schönauer Bürger hatte auf der Basis der im Stromkonzessionsvertrag mit der Stadt Schönau festgelegten Bewertungsgrundlage (Sachzeitwert zum Wiederbeschaffungswert) einen Preis von 3,9 Mio DM errechnet, weniger als die Hälfte der damaligen Kaufpreisforderung von KWR. 4 Mio DM konnten die EWS durch Beteiligungen von Schönauern und Bürgern aus ganz Deutschland aufbringen, für den überhöhten Teil der Forderung konnten die Schönauer keine weiteren Beteiligungen einfordern, weil das Projekt dadurch unwirtschaftlich geworden wäre. So setzen die EWS für die ungerechtfertigt hohe Forderung auf Spenden, die mit tatkräftiger Mithilfe der GLS Gemeinschaftsbank (Bochum) und der von ihr gegründeten Stiftung Neue Energie gesammelt wurden. Die Spendenkampagne “Ich bin ein Störfall” brachte in kurzer Zeit Spendengelder in Höhe von mehr als 2 Mio DM ein. Unter dem Druck der Öffentlichkeit reduzierten die KWR zudem ihren Kaufpreis um knapp 3 Mio DM auf 5.8 Mio DM. 1997 zahlen die Elektrizitätswerke Schönau den Netzkaufpreis in der verlangten Höhe, allerdings unter dem Vorbehalt einer gerichtlichen Überprüfung. Das gerichtlich bestellte Obergutachten bleibt nun mit seinem Wert von 3.5 Mio DM für das Schönauer Stromnetz sogar noch 400.000 DM unter dem Wert, den der EWS Gutachter 1994 errechnet hatte. Hätten die Bürger sich in den neunziger Jahren durch die hohen Forderungen von KWR einschüchtern lassen, so wäre der wahre Wert für das Schönauer Stromnetz niemals ermittelt worden. Dank der Spendenkampagne und der Unterstützung des Schönauer Netzkaufprojektes durch Bürger aus ganz Deutschland und sogar dem benachbarten Ausland, konnten die Elektrizitätswerke Schönau 1997 das Schönauer Stromnetz übernehmen. Sie betreiben es seither konsequent ökologisch und sind seit 1999 auch bundesweiter Ökostromanbieter, der den ökologisch erzeugten Strom für seine Kunden nur bei solchen Produzenten einkauft, die keine Kapitalbeteiligungen von Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen haben. Die Elektrizitätswerke Schönau haben bundesweit ca. 30.000 Stromkunden und haben bisher mehr als 750 neue ökologische Stromerzeugungsanlagen gefördert. Der Großteil des Geldes, das die Elektrizitätswerke Schönau nun von Energiedienst erstattet bekommen, fließt zurück in die Stiftung Neue Energie und steht dort wieder zur Realisierung ihrer Stiftungszwecke zur Verfügung. Quelle: Elektrizitätswerke Schönau - Presseerklärung vom 15.07.2005. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Ursula Sladek Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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