Menschenrechte für Migranten ohne PapiereErklärung der IPPNW In Deutschland leben nach Schätzungen 500.000 bis 1 Million Migranten ohne legalen Aufenthaltsstatus (sogenannte “Illegale”). Sie sind vor Krieg, Armut, Hunger oder Verfolgung geflohen. Die weltweiten Ursachen für Flucht und Migration müssen vordringlich politisch bekämpft werden. Davon unabhängig sind aber den hier lebenden Migranten - auch wenn sie keine Aufenthaltserlaubnis besitzen - die Menschenrechte zu gewähren. Dazu gehört u.a. das Recht auf elementare Gesundheitsversorgung, auf Schutz vor Ausbeutung sowie auf Schulbesuch ihrer Kinder. Die Gesundheitsversorgung findet derzeit in einer rechtlichen und politischen Grauzone statt, die weder für die Migranten noch für die Ärzte akzeptabel ist. Folgende Maßnahmen sind dabei vordringlich:
Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung verpflichten sich CDU/CSU und SPD, in den nächsten Monaten ein zweites Änderungsgesetz zum Aufenthaltsgesetz, das der Umsetzung von elf EU-Richtlinien im Ausländer- und Asylbereich dient, vorzulegen. Gleichfalls sollen die Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zum Aufenthaltsgesetz und zum Freizügigkeitsgesetz/EU schnellstmöglich ausgearbeitet werden. Ferner besteht ein Prüfauftrag für den Bereich “Illegalität”. Die IPPNW fordert Parlament und Regierung eindringlich auf, den Sachverstand, die praktischen Erfahrungen und Lösungsvorschläge der Organisationen und Verbände, die sich seit langem für Menschenrechte und humanitäre Verbesserungen der Migranten ohne legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland einsetzen, bei den neuen Gesetzen und Verwaltungsvorschriften entsprechend zu berücksichtigen und einzuarbeiten. Quelle: IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung) vom 10.12.2005. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|