Iran-Konflikt: Eskalationsdynamik befürchtet - Dossier propagiert Alternativen
Iran-Konflikt: Friedensorganisationen befürchten EskalationsdynamikEine Eigendynamik zur weiteren Eskalation des Iran-Konflikts befürchtet die "Kooperation für den Frieden", einer der Dachverbände der deutschen Friedensbewegung, nach der Erklärung des UN-Sicherheitsrates und dem Berliner Außenminister-Treffen der Veto-Mächte und Deutschlands. Die "Kooperation für den Frieden", der unter anderem die deutsche Sektion von Pax Christi, die IPPNW und der Aachener Friedenspreis e.V. angehören, befürchtet, dass die UN-Erklärung, die dem Iran Rechte aus dem Atomwaffensperrvertrag abspricht, zu einer Verhärtung beiträgt, indem der Iran weiter in die Isolation getrieben wird. Die "Kooperation für den Frieden" weist in diesem Zusammenhang auch auf die Gefahr hin, dass die US-Regierung die jetzige Erklärung des UN-Sicherheitsrates als Rechtfertigung für eventuelle Militärschläge in Anspruch nehmen könnte. Einen Ausweg und Chancen für eine friedliche Beilegung des Konflikts sehen die in der "Kooperation für den Frieden" zusammengeschlossenen Friedensorganisationen in der Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen Irans. Mit einem Nichtangriffs-Versprechen und ernsthaften Bemühungen für eine Atomwaffenfreie Zone in der Gesamtregion, die auch das Atomwaffenpotential Israels nicht außer Acht lässt, könnten substantielle Garantien für den Atomwaffenverzicht Irans erreicht werden.
Die SprecherInnen der Kooperation für den Frieden: Susanne Grabenhorst, Matthias Jochheim, Renate Wanie
Dossier zum Iran-Konflikt vorgelegt: Alternative Strategie für eine friedliche Lösung des Iran-KonfliktsAuf Deeskalation und Maßnahmen der Vertrauensbildung setzt die Lösungsstrategie, die die "Kooperation für den Frieden", einer der Dachverbände der deutschen Friedensbewegung, in seinem Dossier zum Iran-Konflikt vorlegt. In der unter Federführung von Prof. Dr. Andreas Buro entwickelten Studie wird die "Sicherheitsfrage" für den Iran als ein zentrales Element des Konflikts dargestellt. Ferner wird auf das Interesse der US-Regierung verwiesen, das im Iran bestehende politische System zu stürzen. Kern der alternativen Lösungsstrategie der "Kooperation für den Frieden" ist der Vorschlag eines Moratoriums. Dieses solle genutzt werden, um durch den UN-Generalsekretär und einen Rat weiser, nicht mehr im Amt befindlicher Persönlichkeiten Vorschläge zur Deeskalation auszuarbeiten. Als weitere Schritte sollen Angebote zur Kooperation in verschiedenen Feldern folgen und eine dauerhafte "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen und Mittleren Osten" eingerichtet werden, um die ganze Region einzubeziehen, verbunden mit vielen weiteren Schritten zur Deeskalation und Vertrauensbildung. Als Übergangslösung soll eine mehrjährige Anreicherung im Ausland erfolgen und parallel dazu Verhandlungen mit der IAEO und den westlichen Staaten zur Klärung offener Fragen mit dem Ziel der Normalisierung der Beziehungen durch Zusammenarbeit an Projekten gemeinsamen Interesses. Das "Dossier I: Der Iran-Konflikt" wird im Rahmen des von der "Kooperation für den Frieden" betriebenen Monitoring-Projekts "Zivile Konfliktbearbeitung, Gewalt- und Kriegsprävention" herausgegeben. Das Dossier findet sich im Wortlaut hier als Artikel "Alternative Strategie für eine friedliche Lösung des Iran-Konflikts" . Die Druckfassung hat eine Erstauflage von 10.000 Exemplaren. Die "Kooperation für den Frieden" wird im Rahmen des "Monitoring-Projektes" (Gründungserklärung im Internet unter
www.koop-frieden.de/monitoring.pdf
) in Zusammenarbeit mit Personen aus Friedensforschung und -bewegung künftig weitere Strategien der zivilen Konfliktbearbeitung und der Gewalt- und Kriegsprävention zu aktuellen Konflikten erarbeiten. Sie tritt damit Behauptungen entgegen, es gäbe keine Alternativen zum militärischen Konfliktaustrag. Weitere Auskünfte: Prof. Dr. Andreas Buro, Tel. 06086-3087, e-mail: andreas.buro@gmx.de
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