“Keinen Atomstrom in den Tank!”Energiegipfel treibt Atomdiskussion anDer Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, einer Renaissance der Atomenergie auf dem morgigen Energiegipfel eine klare Absage zu erteilen. Nicht nur aus den Reihen der CDU kämen immer unverhohlenere Forderungen, die Laufzeiten der Atommeiler zu verlängern und sogar den Neubau von Reaktoren in Deutschland zu prüfen. Auch in den Vorstandskreisen der deutschen Autoindustrie halte man die Option für unerlässlich, mit Hilfe der Atomkraft Wasserstoff für den Einsatz in Brennstoffzellenfahrzeugen zu erzeugen. Hermann-Josef Vogt, stellvertretender VCD-Bundesvorsitzender: "Was wie ein schlechter Aprilscherz klingt, meinen hochrangige Vertreter der deutschen Autoindustrie wie VDA-Chef Gottschalk durchaus ernst. Sie wollen die Risiken der Atomkraft in Kauf nehmen, um auch in Zukunft regelrechte Energiefresser auf die Straße setzen zu können. Aber die Mehrheit der Menschen in Deutschland will keine gefährliche Atomkraft. Außerdem ist die Entsorgungsfrage für den über Jahrtausende strahlenden Atommüll ungeklärt und das kriegerische Potential dieser Technologie enorm. Deshalb sagen wir: Keinen Atomstrom in den Tank!" Nach Ansicht des VCD ist der gute Ansatz der Brennstoffzelle nur dann zukunftsfähig, wenn der dafür notwendige Wasserstoff mittels erneuerbarer Energiequellen erzeugt wird. Da regenerative Energie in den kommenden Jahrzehnten aber ein kostbares Gut bleibe, müsse im Verkehr genauso wie in allen anderen Bereichen Energiesparen und eine höhere Energieeffizienz oberstes Gebot sein. Der VCD verlangt daher von der Regierung klare Vorgaben für weniger Energieverbrauch. Im Verkehrsbereich bedeute das ein Maßnahmenbündel aus CO2-orientierter Kfz-Steuer, einem verbindlichen CO2-Grenzwert für Pkw sowie der Weiterentwicklung der Ökosteuer. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "In den letzten zehn Jahren ist der Kraftstoffverbrauch im Realverkehr über alle Pkw und Kombi gerechnet in Deutschland nur um etwa einen Liter gesunken. Im Durchschnitt verbraucht ein Auto heute immer noch knapp acht Liter Sprit auf 100 Kilometer. Wir müssen daher den Durchschnittsverbrauch von Neuwagen in wenigen Jahren auf deutlich unter fünf Liter senken, um den Treibhausgasausstoß wirksam zu bremsen und künftige Preisanstiege für Benzin und Diesel abzufedern. Deshalb brauchen Autohersteller wie Verbraucher klare Sparleitlinien von der Politik."
Quelle: Verkehrsclub Deutschland - Presseerklärung vom 02.04.2006
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