Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Strafverfahren gegen US-Verweigerer hat in Schweinfurt begonnen

Agustín Aguayo droht Haft von sieben Jahren / Internationale Solidaritätskampagne

Am 12.12.2006 wurde das Verfahren gegen den US-Kriegsdienstverweigerer Agustín Aguayo in der US-Kaserne in Schweinfurt eröffnet. Dort wird von einem US-Militärgericht zunächst der Strafvorwurf gegen den 34-jährigen geprüft.

Agustín Aguayo ist seit Anfang Oktober im US-Militärgefängnis in Mannheim inhaftiert, weil er sich weigerte, sich zwangsweise zum erneuten Einsatz in den Irak bringen zu lassen und sich genötigt sah, für einige Wochen die Armee unerlaubt zu verlassen. Ihm droht eine Strafe von bis zu sieben Jahren wegen “Desertion zur Vermeidung eines gefährlichen Einsatzes” und “Verpassen der Verlegung der Einheit”. Aguayos Anwalt, Peter Goldberger, sagte, dass alle Handlungen von Aguayo aus seiner ernsthaften Überzeugung als Kriegsdienstverweigerer rühren, die zu Unrecht und ohne Begründung von der Armee abgelehnt wurden. (Ausführlicher Bericht siehe >> “In Mannheim inhaftiertem US-Kriegsdienstverweigerer droht Anklage von sieben Jahren” ).

Agustín Aguayo versucht seit fast drei Jahren vergeblich, als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Trotz positiver Stellungnahmen seiner direkten Vorgesetzten lehnte das Militär seinen Antrag ohne Begründung ab. Über die Klage von Aguayo hatte das US-Berufungsgericht für den Bezirk Columbia zuletzt am 21. November 2006 verhandelt, aber vorläufig keine Entscheidung getroffen. Damit hatte das Gericht den Weg für das Militär freigemacht, strafrechtlich gegen Agustín Aguayo vorzugehen.

Internationale Solidaritätskampagne zur Freilassung von Agustín Aguayo

Weit mehr als 1.000 Personen haben seit Anfang Dezember den in einer US-Kaserne in Mannheim inhaftierten US-Verweigerer Agustín Aguayo unterstützt. Über eine von Connection e.V., das Military Counseling Network (MCN) und American Voices Abroad (AVA) Military Project gestartete online-Aktion versendet Connection e.V. täglich mehrere Dutzend Postkarten und Briefe an den US-Verweigerer. Die Aktion wird unter anderem unterstützt vom Friedenspfarramt der EKHN, der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen, verschiedenen Gruppen der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und dem Netzwerk Friedenskooperative.

In den Postkarten und Briefen sprechen die UnterstützerInnen Agustín Aguayo Respekt für seine konsequente Haltung und seine jahrelange Auseinandersetzung für die Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung aus. Sie fordern zudem seine sofortige Freilassung sowie seine Entlassung aus der Armee. Agustín Aguayo schreibt dazu: “Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht Post erhalte, die mich sehr bewegt. Es gibt so viele, die mich unterstützen. Das ist wunderbar.”

Quelle: Connection e.V.   - Pressemitteilung vom 1.12.2006. Gez. gez. Rudi Friedrich, Connection e.V., Michael Sharp, Military Counseling Network, Elsa Rassbach, American Voices Abroad (AVA) Military Project

Weitere Informationen unter >> www.Connection-eV.de   oder >> www.AguayoDefense.org

Unterstützen Sie den US-Kriegsdienstverweigerer Agustín Aguayo:

  • durch Spenden auf das Sonderkonto 7085704 von Connection e.V., Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 37020500 oder über die Webseite http://www.AguayoDefense.org. Die noch anhängigen Verfahren in den USA und Deutschland werden voraussichtlich mehrere Tausend Euro kosten, die die Familie Aguayo nicht selbst aufbringen können.
  • durch Ihre Teilnahme an der online-Postkartenaktion über http://www.Connection-eV.de/postanagustin/

Veröffentlicht am

13. Dezember 2006

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von