Keine Vorbereitung eines Angriffskrieges gegen den Iran!pax christi fordert Deeskalation und DirektverhandlungenErklärung des Präsidiums der deutschen Sektion von pax christi Im Januar 2007 haben sich die Hinweise verdichtet, dass die US-Regierung sehr konkrete kriegerische Angriffe auf den Iran plant. Die Neokonservativen um Präsident George W. Bush versuchen offenbar dessen restliche Amtszeit zu nutzen, den Konflikt um das iranische Atomprogramm weiter zu eskalieren und den wachsenden iranischen Einfluss im Nahen Osten zu brechen. Diese Machtpolitik der USA kommt den Interessen der israelischen Regierung entgegen, die ihrerseits den Iran und Syrien als Bedrohung betrachtet und gegen sie rüstet. Der neue US-Verteidigungsminister Robert Gates verteidigte bei seinem Antrittsbesuch in der Brüsseler NATO-Zentrale die Stationierung von “Patriot”-Abwehrraketen in der Golfregion und die Entsendung eines zweiten Flugzeugträgers mit “der Bedeutung dieser Region für die USA”. Da diese Waffensysteme nicht für den Bodenkrieg im Irak geeignet sind, muss davon ausgegangen werden, dass sie Vorbereitungen für eine Kriegsführung gegen den Iran bzw. Syrien sind. Gleichzeitig drohte Präsident Bush in seiner Rede für eine neue Irak-Strategie damit, “Angriffe aus dem Iran und Syrien gegen US-Truppen zu unterbinden” und “Waffenlieferungen aus diesen Ländern zu stoppen”. Seriöse wissenschaftliche und journalistische US-Beobachter und Kenner der Regierungspläne verweisen darauf, dass die US-Administration unter George W. Bush für den Fall eines Angriffs auf iranische Atomanlagen weit mehr als begrenzte Militärschläge plant, ja sogar einen neuen Krieg riskiert, um eine Vormachtstellung des Iran im Nahen Osten zu verhindern. Die Strategie des iranischen Präsidenten seinerseits im Kampf um die Einfluss-Sphäre Golfregion ist innerhalb der Führung des Landes umstritten. Es gibt durchaus Signale, aus der Eskalationsspirale heraus- und in Verhandlungen einzutreten - im Interesse einer größeren eigenen Sicherheit angesichts der Präsenz von US-Truppen in Afghanistan, im Irak und in der übrigen Region. Entgegen den Ratschlägen der Baker-Hamilton-Kommission setzt die US-Regierung statt auf Gespräche auf verstärkte Konfrontation; sie bereitet trotz aller Dementis gegenwärtig das Szenario für eine regionale Eskalation und Kriegsführung gegen den Iran vor. Offenbar scheut die Mehrheit der oppositionellen Demokraten im US-Kongress eine zu starke Konfrontation mit der US-Regierung, um nicht für deren offensichtliches Scheitern im Irak verantwortlich gemacht zu werden. Aber sie erhebt deutlich ihre Stimme gegen eine weitere Truppen-Verstärkung im Irak und für eine Wende.
Quelle: pax christi - Pressemitteilung vom 03.02.2007. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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