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Was hat die Bundeswehr am Hindukusch verloren?

Von Albert Fuchs Albert Fuchs hatte ursprünglich zu den Bonner Jubelfeiern zum 50jährigen Bestehen der Bundeswehr ein paar “ungewaschene und ungereimte” Zeilen geschrieben. Diese hat er jetzt anlässlich des jüngsten Karlsruher Spruchs in Sachen “Verteidigung Deutschlands am Hindukusch” der Lebenshaus-Website zur Veröffentlichung zugesandt und angemerkt: “Die aktuelle Entwicklung hat mich einige bissige Sätze hinzufügen lassen. Sie scheinen mir jetzt eine ‘richtig runde Sache’. Freilich bleibt alles sehr holzschnittartig. Und vor allem bewege ich mich nicht mehr bloß am Rand eines u.U. problematischen Zynismus. … Als ziemlich ‘zorniger Alter’ stehe ich allerdings zu diesem Reim, den man sich auf das obwaltende Militärmachtspiel machen kann - aus meiner Sicht: machen muss -, und sicher hat ‘konfrontative Aufklärung’ ihren eigenen Wert.”


Was hat die Bundeswehr am Hindukusch verloren?

Was für eine Frage!
Darf es denn eine ehrliche Antwort sein?
Ungewaschen und ungereimt, kurz und bündig?

Nun, wir sind die Guten.
Wir wissen auch, wo es ‘lang geht’.
Und Opa war kein Nazi - nur williger Vollstrecker.
Hat eigentlich Europa im Voraus im Kaukasus verteidigt.

Wir brauchen unsere Wehrmacht - Pardon: unsere Bundeswehr.
Damit sie den Bösen - am Hindukusch, im Libanon und
überall auf der Welt - die Waffen wieder abnimmt,
die man ihnen gewinnprächtig verkauft hat.

Dieses Recycling nützt Generälen, Konzernen und Lobbyisten.
Und wenn man solche dicken Rösser ordentlich füttert,
fallen auch für uns Spatzen die Pferdeäpfel reichlich ab.
Wie erst, wenn “der Bund” - in aller Welt und zu jeder Zeit -
den Zugang zu Märkten und Rohstoffen zu den eigenen Bedingungen besorgt!

Überhaupt: Welchen Sinn und Zweck hätte unsere Bundeswehr,
wenn es keine Feinde mehr zu bekämpfen, keine Terroristen zu jagen gäbe?
Die dürfen ihr daher auch niemals ausgehen.
Recht muss zudem unbedingt bleiben, was den Waffen nützt.
Kollateralschäden sind die Späne beim Hobeln,
Bumerangeffekte im Preis einkalkuliert.

Falls es aber mal richtig schief läuft:
Erhebend und selig machend kann doch nur sein,
für Freiheit und Sicherheit und unsere Interessen zu sterben -
endlich wieder deutschtreu, wie es der politischen Klasse gefällt.
In der Hauptstadt gibt’s ehrendes Gedenken.

Ja also und Amen, Halleluja!


Prof. Dr. Albert Fuchs, Meckenheim, ist aktiv bei Pax Christi und im Forum Friedenspsychologie - Bewusst-Sein für den Frieden.

Fußnoten

Veröffentlicht am

12. Juli 2007

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