Hiroshimatag-Aktionen für atomwaffenfreie ZukunftFriedenskooperative: Aufrüstung am Golf treibt Iran zur Atombombe
Von Manfred Stenner Mit 60 Mahnwachen, Kundgebungen und Diskussionsveranstaltungen fordern Friedensgruppen zum 62. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima die Ächtung der Atomwaffen und das Ende der sogenannten “nuklearen Teilhabe” der Bundeswehr. Am Freitag hat die Weltkonferenz gegen A- und H-Bomben in Hiroshima begonnen. Die deutschen Friedensinitiativen unterstützen die weltweite Bewegung der Bürgermeister für den Frieden (“Mayors for Peace”). Am Wochenende finden in der Bundesrepublik zahlreiche Mahnwachen, Demonstrationen, Konzerte, Kundgebungen und Lichteraktionen statt, u.a. in Berlin, Cochem, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Hannover, Heilbronn, Kiel, Krefeld, Lüdenscheid, Ramstein und Ulm. Der dritte “Pacemakers”-Radmarathon für eine Welt ohne Atomwaffen führt am Samstag über 340 km von Heilbronn nach Ludwigsburg und bildet den Auftakt zur längerfristigen Kampagne “unsere zukunft atomwaffenfrei” (www.atomwaffenfrei.de). 40 Organisationen wollen erreichen, dass Deutschland bei der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages im Jahr 2010 vor den Vereinten Nationen verkündet: “Deutschland ist atomwaffenfrei: Wir haben die nukleare Teilhabe beendet, als Schritt zu einer atomwaffenfreien Welt.” In Köln wird am Sonntag das Mahnmal “Atomwaffen abschaffen” im Hiroshima-Park enthüllt. Auch die traditionellen monatlichen Protestaktionen gegen die militärische Nutzung der Colbitz- Letzlinger und der Kyritz-Ruppiner Heide (Bombodrom) setzen den Schwerpunkt auf die Ächtung der Atomwaffen. Am Jahrestag am Montag werden die Aktionen u.a. in Berlin, Bonn, Bremen, am letzten Atomwaffenstandort in der Bundesrepublik Büchel, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Fürth, Hannover, Heilbronn, Karlsruhe, Kiel, Köln, Mannheim, München, Nürnberg, Nottuln, Oberhausen, Oldenburg und Wuppertal fortgeführt. Auch in den Niederlanden, Belgien. Großbritannien und Österreich finden Aktionen zum Gedenken an die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki statt. Das Bonner Netzwerk Friedenskooperative äußert sich besorgt über die geplante massive Aufrüstung der Golfregion durch die USA. Damit würden alle Bemühungen um eine umfassende Friedenslösung und die Beilegung des Atomstreits mit Iran torpediert, die dortige Mullah- Regierung geradezu in die Rückversicherung durch die Beschaffung “der Bombe” getrieben. Dass andere Maßnahmen gegen Atombombenbesitz möglich sind, zeige das nordkoreanische Beispiel des Verzichts durch wirtschaftlichen und politischen Interessenausgleich. Um die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern halten Friedensorganisationen und Friedensforschung die Erfüllung der Verpflichtungen der Atommächte auf nukleare Abrüstung gemäß des Atomwaffensperrvertrags für unverzichtbar. Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen stellt in seiner Erklärung zum Hiroshimatag dagegen zutreffend fest: “Mittlerweile ist in der internationalen Politik eher das Gegenteil festzustellen: Atomwaffen werden “modernisiert”, mit ihrer Entwicklung und ihrem Einsatz wird gedroht, ihr Besitz wird zur Prestige- und angeblichen Sicherheitsfrage für immer mehr Staaten, während keinerlei Abrüstungswillen bei den Atomwaffenstaaten festzustellen ist.” Manfred Stenner ist Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative
Quelle: Netzwerk Friedenskooperative - Pressemitteilung vom 03.08.2007
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