12. Fastentag von Dom Luiz Cappio: Internationale Solidarität ist wichtig!Seit 27.11.2007 fastet Dom Luiz Cappio, Bischof der Diözese Barra (Bahia) aus Protest gegen die Umleitung des São Francisco. Organisationen und Personen aus dem In- und Ausland unterstützen den Bischof mit Briefen, Demonstrationen und solidarischem Fasten. Am heutigen Samstag bekam Bischof Cappio Besuch von der bekannten brasilianischen Schauspielerin Letícia Sabatella, die sich zusammen mit zahlreichen weiteren brasilianischen Künstlern in der Menschenrechtsorganisation Humanos Direitos (MhuD) engagiert. Ein Höhepunkt der bisherigen Solidaritätsveranstaltungen wird die morgige Wallfahrt (Sonntag, den 09.12.07) in Sobradinho sein. Zu dieser großen ökumenischen Feier am Ufer des riesigen Stausees mit dem Thema "Damit alle Leben haben" werden 10.000 Menschen aus ganz Brasilien erwartet. Das österreichische Fernsehen wird, ebenfalls am Sonntag 09.12.07, um 12.30 Uhr in der Sendung ORIENTIERUNG, ORF2 einen Beitrag mit dem Titel "Bahia - ein Bischof im Hungerstreik" senden.Der Beitrag wird am Dienstag, 11.12.2007, um 12.25 Uhr in ORF 2 und am Donnerstag,13.12.2007, um 13.45 Uhr in 3sat wiederholt. Er kann auch als Video-Clip heruntergeladen werden Ein Bischof im Hungerstreik - Protest gegen Umweltzerstörung . Da es in der nächsten Woche möglicherweise zu Anhörungen von Vertretern der katholischen Bischofskonferenz (CNBB) bei Regierungsbehörden in Brasília kommt, möchten wir noch einmal dazu aufrufen, die Online-Petition zu unterschreiben. Mehr dazu Außerdem ist es wichtig, Solidaritätsbekundungen per Fax und per E-Mail an die Verantwortlichen in Brasília zu schicken. Dies ist eine sehr wirksame Form des Protestes. Die Reaktionen aus dem Ausland sind erfahrungsgemäß immer besonders beeindruckend. Bitte schicken Sie/schickt sowohl ein Fax als auch eine E-Mail mit nachfolgender Solidaritätsbekundung in portugiesisch (siehe unten) an die Adressen, die unten aufgelistet sind, und als Blindkopie (Bcc:) an die Adresse von Dom Luiz apoio.dom.cappio@gmail.com (bitte im Betreff einen Hinweis mit Ortsangabe, woher die E-Mail kommt). Bitte lassen Sie sich/lasst euch von zurückkommenden E-Mails aufgrund von vollen Mailboxen nicht verunsichern. Die in der Mailbox apoio.dom.cappio@gmail.com gesammelten Kopien werden ausgedruckt und direkt in Brasília bei den verantwortlichen Stellen eingereicht. Bitte leiten Sie diese Kampagne an ihre Kontaktlisten weiter!! Solidaritätsbekundung in deutschAn den Herrn Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva
Mit großem Interesse verfolge ich die Pläne der brasilianischen Regierung für den Rio São Francisco, sowohl das Projekt der Flussableitung als auch das Programm der Revitalisierung. Hochachtungsvoll wenden wir uns an Sie, um unserer Besorgnis über die vorhersehbaren sozialen Folgen und Umweltauswirkungen des Flussableitungsprojktes Ausdruck zu verleihen. Mir ist die geschichtliche, kulturelle, soziale, wirtschaftliche und ökologische Bedeutung des "Flusses der nationalen Integration" bekannt. Außerdem bin ich über die Problematik dieses Flusses informiert, vor allem über die Abholzung der Flussufer, Versandung, die Kontaminierung durch Abwässer und Spritzmittel, die Staudämme und die ungebremste Expansion des Agrobusiness in der Cerrado-Region und in der Caatinga-Dornbuschsavanne. Der derzeitige Zustand des Wasserstandes im Sobradinho Stausee von nur 14% seiner Wasserkapazität ist ein deutliches Zeichen für diese Degradierung. Aufgrund des bereits stark degradierten Zustandes des Rio São Francisco ist jeder weitere Nutzungsdruck beängstigend, denn in vielen Aspekten ist die derzeitige Situation bereits sehr konfliktreich. Seit dem 27 November 2007 hat Dom Luiz Cappio, Bischof der Diözese von Barra (Bahia), sein Fasten und Beten wieder aufgenommen, als Zeichen des Protestes gegen das autoritäre Vorgehen mit dem die Regierung bei der Durchsetzung des Projektes der Flussableitung ohne jede demokratische Auseinandersetzung über die Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens. In seinem Brief an den Präsidenten, erinnert Dom Luiz daran, dass sich Lula nicht an seine Abmachungen vom Oktober 2005 gehalten hat. Damals unterbrach Dom Luiz sein elftägiges Fasten, nachdem der Präsident Lula versprochen hatte, das Projekt der Ableitung des Rio São Francisco auszusetzen und einen umfassenden Dialogprozess zwischen der Regierung und der brasilianischen Zivilgesellschaft zu beginnen Mit der Flussableitung des Rio São Francisco wird man es nicht erreichen, 12 Millionen Menschen mit Wasser zu versorgen, wie die Propaganda vorgibt. Im Gegenteil, das Projekt ist darauf ausgerichtet, um die Produktion von Tropenfrüchten, Ethanol, Stahl und Garnelenzucht zu fördern, vor allem für den internationalen Weltmarkt. Davon werden nur wenige Firmen profitieren. In der semi-ariden Region gibt es eine große Vielfalt an Wasserressourcen für den Trinkwasserbedarf und die nachhaltige Nutzung. Um der Bevölkerung des semiariden Gebietes zu helfen, gibt es bessere und billigere Alternativen, wie zum Beispiel die 530 Maßnahmen, die im Atlas des Nordostens von der Nationalen Wasserbehörde (ANA) vorgeschlagen werden. Diese würden 1.300 Gemeinden mit Trinkwasser versorgen, zu der Hälfte der Kosten der Flussableitung (R$ 3,6 Mrd. statt dos R$ 6,6 Mrd.). Für die ländlichen Regionen gibt es Alternativen durch Regenwassernutzung in Kombination mit angepassten Nutzungsformen, entwickelt vom Netzwerk der Nichtregierungsorganisationen der semiariden Region (ASA). Unter diesen Umständen muss das geplante Projekt der Ableitung genau hinterfragt und mit Besonnenheit analysiert werden. Vor allem, da es sich um ein Projekt mit zahlreichen Unrechtmäßigkeiten handelt, gegen die rechtlich Einspruch erhoben wird und die noch auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes warten. Deshalb bitten die unterzeichnenden Personen und Organisationen, dass die derzeit vom brasilianischen Militär durchgeführten Bauarbeiten der Flussableitung eingestellt werden. Ich bitte inständig darum, dass der Hilferuf der Bewohner des São Francisco Tals, die das Fasten und Beten von Bischof Cappio begleiten, gehört wird. Mit besten Grüßen
Solidaritätsbekundung in portugiesisch
Saudações cordiais,
Bitte schicken Sie sowohl ein Fax als auch eine E-Mail mit der Solidaritätsbekundung in portugiesisch an nachfolgende Adressen (Brief in der portugiesischen Form in eine Mail kopieren, Name und Ortsangabe des Absenders einfügen und dann bei "An" die ersten drei Adressen einfügen, die übrigen Adressen bei "Cc" und die des Bischofs bei "Bcc"):
MINISTRO DE INTEGRAÇÃO GEDDEL VIEIRA LIMA MINISTRA DO MEIO AMBIENTE MARINA SILVA EMBAIXADA DO BRASIL NA ÁUSTRIA EMBAIXADA DO BRASIL NA ALEMANHA GABINETE MINISTRA ELLEN GRACIE (Presidente) GABINETE MINISTRO GILMAR MENDES (Vice-Presidente) GABINETE MINISTRO CELSO DE MELLO GABINETE MINISTRO MARCO AURÉLIO GABINETE MINISTRO CEZAR PELUSO GABINETE MINISTRO CARLOS BRITTO GABINETE MINISTRO JOAQUIM BARBOSA GABINETE MINISTRO EROS GRAU GABINETE MINISTRO RICARDO LEWANDOWSKI GABINETE MINISTRA CÁRMEN LÚCIA GABINETE MINISTRO MENEZES DIREITO Siehe ebenfalls:
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