PRO ASYL: Kein gutes Jahr für den Flüchtlingsschutz in EuropaJahresrückblick 2007
Das Jahr 2007 war erneut ein Jahr, in dem viele Flüchtlinge nicht den Schutz erhalten haben, den sie brauchen. Deutschland und die EU nehmen immer weniger Asylsuchende auf und versuchen, sich der Flüchtlinge zu entledigen. Dieses Fazit zieht im Rückblick die bundesweite Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL. Tausende von Menschen sind im Jahr 2007 an den maritimen Außengrenzen der EU gestorben, viele von ihnen ertrunken beim Versuch, die Kanarischen Inseln, Italien und insbesondere die griechischen Inseln zu erreichen. Ein Bericht von PRO ASYL hat belegt, wie Flüchtlinge, die in Griechenland Schutz suchen, Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen werden. Wem es gelingt, das Territorium eines EU-Staates zu erreichen, der kann noch lange nicht mit einer fairen Prüfung seines Asylgesuches rechnen. Konfrontiert mit der seit langem größten Flüchtlingskrise vor den Toren Europas, dem Exodus von über zwei Millionen Menschen aus dem Irak, zeigen die EU-Staaten keinen ernsthaften Willen, ihren Beitrag zur Aufnahme wenigstens eines Teils der Schutzbedürftigen zu leisten. Die größer gewordene EU mit ihren fast 500 Millionen Einwohnern hat mit der Erweiterung des Schengenraumes mehr Freizügigkeit im Innern geschaffen und gleichzeitig ihre Festungsmauern weiter nach außen verlegt und erhöht. Nur wenigen Schutzsuchenden gelingt es, nach Deutschland zu gelangen und im Asylverfahren anerkannt zu werden. Bei einer extrem niedrigen Zahl von Neuantragstellern führen schon wenige Anerkennungen zu einem nennenswerten Anstieg der Schutzquote. So kann Deutschland weiterhin behaupten, hierzulande würden Flüchtlinge geschützt.
Quelle: PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V. - Pressemitteilung vom 28.12.2007. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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