Die Rückkehr der Militärdiktatur in Riacho Grande, Minizip CasanovaSeit einiger Zeit erlebt die Region des Flussbeckens des São Francisco Ereignisse, die an die Zeit der Militärdiktatur erinnern, nicht nur wegen der Großprojekte (wie z.B. Ableitung des Flusses und Staudämme, etc), sondern wegen der Methoden die angewendet werden. Am 6.3.2008 erschien eine Gruppe von ca. 100 Polizeibeamten der Militärpolizei, Zivilpolizei, Bundespolizei und einer Spezialgruppe, die ausgebildet ist für die Zerstörung des Haschischanbaus in der Caatinga, im Dorf Riacho Grande im Landkreis Casa Nova-Bahia und zerstörten die Häuser der kleinbäuerlichen Familien, die Stallungen der Tiere, Zäune, usw. Auf dieser Landfläche (annähernd 40.000 ha) war in den 80er Jahren ein sehr großes Projekt des Großunternehmens Camaragibe geplant, bei dem Maniok zur Alkoholherstellung produziert werden sollte. Allerdings ging das Projekt damals pleite, auch weil der Widerstand der Landgemeinde sehr groß war. Die finanzierenden Bank (Banco do Brasil) scheint die Hypothek dieser Fläche an Dritte weitergegeben zu haben (zu einem Spottpreis). Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass seit über 20 Jahren vor allem junge kleinbäuerliche Familien auf dieser Fläche leben und ihre Lebensgrundlage aus den Gemeinschaftsweideflächen beziehen. Diese Familien halten auf den Flächen ca. 15.000 Tiere und 3.000 Bienenvölker, wobei sie Bankkredite (Banco do Brasil) von ca. 72.000 Reais aufgenommen hatten. Die Polizeibeamten kamen um 5:00 Uhr morgens und nahmen den kleinbäuerlichen Familien alle Ausweispapiere und Schlüssel von allen Fahrzeugen ab, sie nahmen den Kleinbauer Herrn Raimundo Campos Braga fest und zerstörten alle Zäune, Häuser, die landwirtschaftliche Produktion…. sie zerstörten! Allen anderen Leuten die sich solidarisch zeigten und am Ort erschienen wurde der Zugang verhindert. Erst nach langen Verhandlungen mit dem Rechtsanwalt wurde es um 11:00 Uhr morgens einer kleiner Gruppe (Vertreter von Kirche, CPT, Gewerkschaft, …) erlaubt, die Fläche zu betreten um sich um die kleinbäuerlichen Familien zu kümmern, die mit ansehen mussten wie alles zerstört wurde. Dabei ist wichtig, dass es laut richterlichen Bescheides kein Mandat der Reintegrierung des Landes vorsah, sonder nur einen richterlichen Bescheid eines neuen Besitzverhältnisses auf die Personen Alberto Martins Matos (Direktor der SAAE in Juazeiro) und Carlos Nizam Lima Silva. Selbst wenn sie sich auf legale Weise diese Landflächen angeeignet hatten, haben sie keinen Anspruch darauf, denn die Familien die dort seit über 20 Jahren leben haben mittlerweile durch Gewohnheitsrecht den Anspruch auf diese Landfläche erhalten. Die brutale Gewalt der Polizei, die in diesen Tagen in allen Regionen Brasiliens gegen kleinbäuerliche Familien angewendet wird, zeigt, dass Brasilien nicht vorangekommen ist im Umgang mit der traditionellen Bevölkerung. Beweist auch, dass die richterliche Macht auf der Seite des großen Kapitals steht und sich gegen die arme Bevölkerung stellt. Die Gruppen, die diesen Aufruf unterzeichnen, protestieren gegen die Aktion der Polizeibeamten und rufen auf zur Solidarität und zu einem gemeinsamen Kampf, damit die kleinbäuerlichen Familien auf den Flächen weiterhin leben und ihren Lebensunterhalt gewährleisten können, mit ihrer Bienenzucht, Tierhaltung, etc. und in Frieden leben können. Der Kampf der letzten 30 Jahre darf nicht aufhören.
Außerdem erschien an dem Tag der Polizeiaktion Herr Alberto Martins Matos, Direktor der SAAE in Juazeiro, mit dem Dienstwagen des SAAE (munizipales Unternehmen für Wasser und Kanalsystem in Juazeiro zuständig). Die Agrovale ist einer der größten Landbesitzer für bewässerte Landwirtschaft im mittlerenTeil des Rio São Francisco Tales! (HPV). Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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