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Ostermärsche propagieren Alternativen zu Krieg und Militär

Vorschläge für Zivile Konfliktbearbeitung im Nahen und Mittleren Osten / Klimapolitik ist Friedenspolitik / Auch die aktuelle Lage in Tibet wird aufgegriffen

Manfred Stenner

Das Netzwerk Friedenskooperative hat nochmals zur Teilnahme an den Ostermärschen der Friedensbewegung aufgerufen. Die meisten der rund 80 Veranstaltungen in vielen Orten Deutschlands finden am Samstag statt. Trotz der unbilligen Witterung erwartet das Netzwerk keine geringere Beteiligung als in den letzten Jahren.

In den Veranstaltungen der Friedensbewegung werde auch die aktuelle Lage in Tibet aufgegriffen. Z.B. in Münster und Trier finden dazu zusätzliche Mahnwachen am Samstag statt. Die Friedensgruppen fordern ein Ende der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen und erinnern an das chinesische Versprechen zur Verbesserung der Menschenrechte vom April 2001 anlässlich des Zuschlags für die Sommerspiele.

Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner erklärt die große Verbundenheit pazifistisch denkender Menschen mit dem Dalai Lama: “Seine einzige Waffe ist das Wort. Wir streiten dafür, dass dies die allgemeine Regel wird und alle an Krisen und Konflikten Beteiligten ihre Interessen nicht mit Waffengewalt durchsetzen sondern zum gemeinsamen Nutzen mit zivilen Mitteln einen Ausgleich finden”.

Die Friedenskooperative unterstützt einen internationalen online-Appell an die chinesische Regierung, die zum Dialog mit dem Dalai Lama auffordert:

Zivile Konfliktbearbeitung statt Gewalt und Krieg fordern die Ostermärsche auch für den Nahen und Mittleren Osten. Das andauernde Desaster des Irakkriegs, die parallel verlaufende Entwicklung in Afghanistan und die endlose Spirale der Gewalt im Konflikt Israel/Palästina haben nach Ansicht der Friedenskooperative wiederum gezeigt, dass der Weg von Militär, Intervention und Krieg mit hunderttausenden Opfern nur in Sackgassen ohne Lösung führt.

Zu den Ostermärschen wird eine erneute Petition an die Abgeordneten des Bundestages gestartet, die zur Nicht-Verlängerung des Bundeswehrmandats im nächsten Herbst auffordert. Die Friedensgruppen wollen eine Exit-Strategie und die Umschichtung der Einsatzkosten von mehr als 500 Millionen Euro jährlich auf zivile Aufbauprojekte in enger Abstimmung mit der örtlichen Bevölkerung.

In der Friedensbewegung wird neben dem generellen Nein zu Krieg und militärischen Interventionen intensiv über alternative Vorschläge für zivile Konfliktbearbeitung nachgedacht. Konferenzen zu Irak, Afghanistan und Israel/Palästina werden veranstaltet, Dossiers mit Lösungsvorschlägen auch zum Atomkonflikt mit Iran oder dem türkisch- kurdischen Konflikt ausgearbeitet. Angestrebt wird u.a. eine “Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen und Mittleren Osten” nach dem Vorbild der ehemaligen KSZE. Dort müssten gerade auch die bisher von westlicher Politik ausgegrenzten Konfliktparteien und Staaten der Region wie Hamas, Hisbollah, Syrien und Iran beteiligt sein. “Manchmal” - so Manfred Stenner - “lassen sich miteinander verschränkte Konflikte besser im Ganzen lösen als mit dem Herumdilletieren an Einzelteilen”.

Voraussetzung für die die Verhinderung künftiger Kriege ist für die Friedensgruppen eine radikale Umsteuerung der Energie- und Rohstoffwirtschaft hin zu erneuerbaren Energien und Einspartechniken. Nur so kann nach ihrer Ansicht das Risiko weiterer Kriege z.B. um Öl und Gas verringert werden. Hier treffen sich die Friedensinitiativen mit der Umwelt- und der globalisierungskritischen Bewegung: “Klimapolitik ist Friedenspolitik!”

Die Ostermärsche haben seit 50 Jahren auch immer die Ächtung der Atomwaffen gefordert. Der inzwischen letzte Atomwaffenbunker im Fliegerhorst Büchel(Eifel) soll geschlossen und die “atomare Teilhabe” der Bundeswehr endlich beendet werden. Eine seit Jahren arbeitende Kampagne von Friedensorganisationen will eine atomwaffenfreie Welt bis 2020 erreichen.

Manfred Stenner ist Geschäftsführer des Netzwerk Friedenskooperative

Quelle: Netzwerk Friedenskooperative   - Pressemitteilung vom 21.03.2008

Hinweis zu weiteren Informationen im Web:

Von der Kooperation für den Frieden herausgegebene Dossiers:


Veröffentlicht am

21. März 2008

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