Unterstützung gesucht: Ökologische Umgestaltung von Lebenshaus-Gebäude
Angesichts des zunehmenden Klimawandels und vor dem Hintergrund knapper werdender Ölvorräte haben wir die weitere ökologische Umgestaltung des vereinseigenen Lebenshauses in Gammertingen vorgenommen. In diesem Gebäude wird vor allem unser Angebot des Mitlebens von Menschen in Krisen- und Übergangssituation in einer Hausgemeinschaft umgesetzt (siehe dazu:
"Mitleben im Lebenshaus"
).
In einem 1949 erbauten Haus sind die Potentiale zur Einsparung von Energie enorm. Im Sommer 2008 wurden die Außenwände gedämmt, eine neue Pelletheizung eingebaut, eine weitere Solaranlage mit 12 qm² Kollektorfläche mit einem 1000 Liter-Speicher installiert. Die neuen Sonnenkollektoren wurden mit einem Neigungswinkel von 60 Grad im Garten unmittelbar vor der rechten Vorderfront des Gebäudes aufgestellt. Denn auf dem Dach hat es einerseits nicht mehr genügend Platz für die entsprechende Kollektorfläche. Andererseits befände sich dort auch kein so steiler Neigungswinkel, der für eine gute Nutzung der tiefstehenden Wintersonne wichtig ist, schließlich wollen wir ja gerade in der kalten Jahreszeit mit Solarwärme heizen. Zur optimalen Nutzung der Sommersonne für die Warmwassererwärmung befindet sich seit zwei Jahren eine Sonnenkollektoranlage mit einem wesentlich flacheren Neigungswinkel auf dem Gebäudedach.
Wir freuen uns außerordentlich, dass wir nun im Lebenshaus ganz weg vom Heizöl gekommen sind und in Zukunft Heizwärme und Warmwasser ausschließlich über erneuerbare Energien aufbereiten können. Mit dem Gebäude aus dem Jahre 1949 haben wir einen Neubau-Standard nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) erreicht. Das klimaschädliche CO2 können wir dadurch von über 15 Tonnen im Jahr auf unter drei Tonnen verringern. Dass die Maßnahmen längerfristig einen Nutzen für Umwelt, Frieden, Gerechtigkeit und Wirtschaft haben, davon können wir ausgehen (siehe unten: "Positive Wirkungen des Gebäudesanierungsprojekts").
Wer macht mit? Spenden und Darlehen zur Finanzierung des Wechsels von Öl auf Holz und zur Senkung des Kohlendioxidausstoßes
Die Gesamtkosten für die oben aufgeführten Maßnahmen sowie einige weitere wichtige Sanierungsarbeiten betragen rund 110.000 €. Das ist sehr viel Geld für unseren kleinen gemeinnützigen Verein.
Bisher können 27.000 € durch spezielle Spenden abgedeckt werden (herzlichen Dank Allen, die dazu beigetragen haben!!!). Weitere 60.000 € können durch einen zinsgünstigen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einer Laufzeit von 20 Jahren finanziert werden. Dazu erhoffen wir uns verschiedene Zuschüsse in Höhe von ca. 13.000 €. Somit wären aus jetziger Sicht noch rund 10.000 € offen.
In den vergangenen 15 Jahren seit Bestehen unseres Vereins haben wir viel Solidarität erfahren (siehe zu unserem Finanzierungsmodell:
"Ein Traum auf dem Weg zur Verwirklichung"
). Auf eine solche hoffen wir jetzt auch wieder.
Kurzfristig würde es uns sehr helfen, wenn wir zumindest einen Teil dieses Betrags insbesondere durch weitere Spenden zusammenbekommen würden. Längerfristig sind Spenden und Darlehen ebenfalls sehr wichtig, weil dann der KfW-Kredit und private Direktkredite zu tilgen sind.
Deshalb suchen wir weitere Menschen, die bereit sind, sich an der Umsetzung dieses Projektes zu beteiligen. Dies kann geschehen durch:
- Spendengelder (z.B. durch Beteiligung an der Aktion "Energiesparbausteine". Mit der im Schaubild unten gezeigten Summe von 29.000 € kann ein beträchtlicher Teil der Maßnahmen zur Wärmedämmung finanziert werden. Sollten darüber hinaus noch mehr Spenden für diesen Zweck eingehen, würde auch das sehr helfen, weil ja die gesamten Sanierungskosten fast viermal so teuer sind. Selbstverständlich sind ebenfalls Spenden willkommen, deren Betrag nicht im Schaubild vorgezeichnet ist und die kleiner sind. Alle Spenden können steuerlich geltend gemacht werden). Spendenkonto: Lebenshaus Schwäbische Alb e.V., Konto-Nummer 802 333 4800, GLS Gemeinschaftsbank eG, BLZ 430 609 67).
- Zinslose Direktkredite (Beträge ab 500 € aufwärts sind sehr willkommen. Solche privaten Kredite werden insbesondere benötigt, um bestehende Kredite ablösen zu können. Wer das Geld gibt, bestimmt natürlich auch Höhe, Laufzeit, Kündigungsfrist, Tilgung und etwaige Verzinsung des Direktkredits. Die Bedingungen werden dann in einem Kreditvertrag geregelt). Kontaktanschrift: Lebenshaus Schwäbische Alb e.V., Bubenhofenstr. 3, 72501 Gammertingen, Tel. 07574-2862, E-Mail:
info@lebenshaus-alb.de
).
Ausführliche Informationen über
Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. finden sich hier
Über uns
.
Aktion "Energiesparbausteine"
Positive Wirkungen des Gebäudesanierungsprojekt
Verringerung des Heizwärmebedarfs
Weltweit verbrennen wir heute an einem Tag in Motoren, Industrieanlagen und Wohnungen soviel Kohle, Gas und Öl, wie die Natur in 500.000 Tagen angesammelt hat. Diese Energieressourcen stehen nicht unbegrenzt und konfliktfrei zur Verfügung. Der effiziente Umgang mit Energie ist daher eine wichtige Aufgabe. Die größten Energieeinsparpotenziale liegen in Deutschland bei bestehenden Gebäuden, die etwa dreimal soviel Energie zur Beheizung brauchen wie Neubauten. Durch die Wärmedämmung an unserem Gebäude wird der Heizwärmebedarf um mindestens 40 Prozent gesenkt. Eine Weichenstellung für eine energieeffiziente Zukunft.
Verringerung des Treibhauseffekts
Kohlendioxid ist zum großen Teil mitverantwortlich für den Treibhauseffekt. Bei der Verbrennung von Brennstoffen wird Kohlendioxid freigesetzt, egal ob es sich um Öl, Gas, Kohle oder Holz handelt. Wir werden deutlich weniger CO2 produzieren, weil wir weniger Wärme erzeugen müssen. Einen weiteren Teil der Wärme gewinnen wir durch die Nutzung der Sonne. Den anderen über eine Holzpelletheizung, die den Vorteil hat, dass das dabei verbrannte Holz genauso viel Kohlendioxid bei der Verbrennung abgibt, wie es als Baum aufgenommen hat, sie also CO2-neutral ist. Insgesamt werden wir durch die verschiedenen Maßnahmen rund 14 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Gleichzeitig werden wir mit dem Jahre 1949 erbauten Gebäude einen Neubau-Standard nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) erreichen.
Regionale Arbeitsplätze
Indem wir regionale Betriebe mit der Ausführung der Sanierungsmaßnahmen beauftragt haben, leisten wir durch die jetzige Investition kurzfristig einen Beitrag für regionale Wertschöpfung und zur Beschäftigung. Indem für die Pelletheizung heimisches Holz verwertet, aufbereitet und transportiert wird, schafft dies ebenfalls logischerweise Arbeitsplätze vor Ort - im Gegensatz zu weiteren Ölbohrungen im Iran oder Alaska. Somit werden soziale Strukturen im Inland gestärkt.
Sicherheit bei der Versorgung
Erneuerbare Energien können die Energieversorgung aus der Importabhängigkeit befreien und stehen über das Abbrennen der fossilen Energien hinaus praktisch unendlich lange zur Verfügung. Hierzulande werden derzeit nur ca. 60% des jährlichen Zuwachses an Holz genutzt. Es sind also noch große Reserven für diesen nachwachsenden Brennstoff vorhanden. Zudem stellt uns die Sonne unendlich viel Energie zur Verfügung. Mit den jetzigen Maßnahmen im Gebäude machen wir uns zumindest in Bezug auf die Heizwärme unabhängig von den Ölquellen und Gas in fernen Landen und müssen aus heutiger Sicht nicht befürchten, dass uns der Energiehahn zugedreht werden kann.
Preisvorteil
Die Preise von Öl und Gas werden weiter rasant steigen, da die Ressourcen der Erde knapper werden. So hat sich der Ölpreis seit 1996 mehr als versechsfacht. Allein in diesem Jahr ist das Fass Öl in Dollar gerechnet um 40 Prozent teurer geworden. In den kommenden rund 15 Jahren werden sich die fossilen Rohstoffpreise mindestens verdoppeln, wenn nicht gar verdreifachen bis vervierfachen. Im Gegensatz dazu ist Holz nicht von dieser Preisentwicklung abhängig. Bereits jetzt liegt der Preis bei Pellets sehr deutlich unter dem von Gas und Heizöl.
Friedenspolitischer Nutzen
Die Reserven an Erdöl, Erdgas und Uran reichen nur noch für wenige Jahrzehnte. Und die Konkurrenz um die verfügbare Ölförderung und das Erdgas wächst rasch. Zur Absicherung der Energieeinfuhren setzen die Industriestaaten auch militärische Mittel ein. Insgesamt steigt also die Gefahr von Konflikten und Kriegen weiter. Indem wir uns also mit unseren Maßnahmen unabhängig von diesen fossilen Rohstoffen aus anderen Ländern machen, muss nicht in unserem Namen Krieg geführt werden. Ein wichtiger friedenspolitischen Beitrag. Zudem belasten wir nicht die Armen dieser Welt, die in erster Linie von den Folgen der Klimakatastrophe betroffen sind.
Bewusstseinsbildung für Energiewende
In unserer Öffentlichkeitsarbeit machen wir am Beispiel des Lebenshaus-Gebäudes deutlich, was es heißt, wenn wir aus ökologischen, friedenspolitischen und sozialen Gründen für einen Ausstieg aus der Atomenergie-Nutzung und für den Umstieg auf 100 Prozent Erneuerbare Energien eintreten. Wir informieren unsere Mitmenschen über die Hintergründe und Zusammenhänge des Energieproblems sowie die Vorteile der erneuerbaren Energien. Wir zeigen: angesichts schlimmer Zustände in dieser Welt müssen und dürfen wir nicht beim Jammern und Klagen stehen bleiben, sondern heute sind konkrete Schritte hin auf das Ziel einer „neuen Welt“ möglich und müssen gegangen werden! Wir sind überzeugt, dass unser Projekt Menschen zum Nachdenken und zur Nachahmung anregt.