Sambische und deutsche Milchbauern fordern faire Handelspolitik der EUZum Welternährungstag fordern die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM), die Menschenrechtsorganisation FIAN und die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch eine Neuausrichtung in der Landwirtschafts- und Handelspolitik. Die EU darf afrikanische Länder nicht zur Marktöffnung zwingen. Bei der anstehenden Reform der Milchmarktordnung muss sich das Bundeslandwirtschaftsministerium dafür einsetzen, dass Bauern in Europa und in Afrika faire Preise erhalten, die ein Leben in Würde ermöglichen. Deshalb muss die Milchproduktion an dem Bedarf ausgerichtet werden und die Exportsubventionen sind dauerhaft abzuschaffen. "Trotz Hungerkrise fordert die EU von afrikanischen Ländern eine radikale Öffnung ihrer Märkte und plant zugleich eine Ausweitung ihrer eigenen Milchproduktion und -exporte. Damit gefährdet sie die Einkommen und das Recht auf Nahrung von Milchbauern in Sambia, Uganda und anderen afrikanischen Ländern", kritisiert Armin Paasch, Handelsexperte von FIAN Deutschland. In den vergangenen Wochen haben Verbände wie etwa der Deutsche Raiffeisenverband sogar die Wiedereinführung von Exportsubventionen gefordert. "Die Bundesregierung und das Bundeslandwirtschaftsministerium müssen Exportsubventionen eine klare Absage erteilen und Kleinbauern in Afrika eine faire Chance geben", fordert Kerstin Lanje, Handelsexpertin von Germanwatch. Auch deutsche Milchbauern haben sich deutlich gegen den Export von billig erzeugten Milchprodukten ausgesprochen. "Es ist an der Zeit, dass wir uns in der EU endlich an marktwirtschaftlichen Grundsätzen halten und nur soviel produzieren, wie verkauft werden kann", sagt Romuald Schaber, Vorsitzender des BDM. "Damit wäre nicht nur den afrikanischen, sondern auch den deutschen Milchbauern gedient, weil sie ihre Milch zu kostendeckenden Preisen verkaufen könnten." Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vorsitzender der AbL fügte hinzu: "Das Exportdumping mit billigen und subventionierten Milchprodukten aus der EU muss gänzlich abgebaut und darf nicht wieder aufgenommen werden, damit sich eine bäuerliche Erzeugung in Entwicklungsländern lohnt." Dass kleinbäuerliche Milchproduktion einen Ausweg aus Hunger und Armut bieten kann, zeigt die Magoye Milchkooperative in Sambia, die unter anderem durch die deutsche Entwicklungshilfe unterstützt wurde. "Sollte die EU uns zur Marktöffnung zwingen und ihre Exporte steigern, ist unsere erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre und unsere Ernährung akut bedroht", warnte John Mwemba, Vize-Vorsitzender der Kooperative. Quelle: FIAN Deutschland e.V. - Pressemitteilung vom 14.10.2008. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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