Eröffnung der FriedensDekade 2008 fällt mit Gedenktag an “Reichskristallnacht” zusammenViele Kirchengemeinden und Friedensgruppen verbinden den Auftakt der diesjährigen FriedensDekade mit dem Gedenken an den Beginn der Judenverfolgung vor 70 Jahren"Wenn wir heute Gewalt gegen Minderheiten und Wehrlose sehen, dürfen wir nicht wegschauen, sondern müssen hinsehen und auch mal Einiges riskieren, um für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen." Mit diesem Appell an die Zivilcourage eines jeden Einzelnen ruft der durch die Popgruppe "Die Prinzen" bekannte Sänger Sebastian Krumbiegel, seit zwei Jahren Schirmherr der Ökumenischen FriedensDekade, wenige Tage vor Beginn der vielfältigen Veranstaltungen dazu auf, sich mit Mahnwachen, Friedensgebeten und Aktionstagen an der diesjährigen FriedensDekade zu beteiligen. Zum 29sten Mal wird diese ökumenische Initiative vom 9.-19. November in ganz Deutschland begangen. Unter dem Motto "Frieden riskieren" werden auch in diesem Jahr in über 4.000 Veranstaltungen und Gottesdiensten im ganzen Bundesgebiet Menschen zusammen kommen, um auf die Verantwortung von Politik und Gesellschaft für Frieden und Gerechtigkeit aufmerksam zu machen. In diesem Jahr fällt die Eröffnung der FriedensDekade am 9. November mit dem Gedenken an den Jahrestag der "Reichskristallnacht" zusammen, an der vor 70 Jahren die systematische Verfolgung und Vernichtung von Juden in Deutschland ihren Anfang nahm. Der Jahrestag erinnere auch daran, so die Vertreter der Ökumenischen FriedensDekade, dass damals nur wenige Menschen Widerstand gegen den Naziterror geleistet hätten. Umso wichtiger sei es, wenigstens heute für die Schwachen in der Gesellschaft - für Flüchtlinge, Obdachlose, rassistisch Verfolgte, etc. - einzutreten und "Frieden zu riskieren". "Mit dem diesjährigen Motto ‘Frieden riskieren’ wollen wir zum Nachdenken darüber anregen, dass ein stetiges Setzen auf militärische bzw. gewalttätige Lösungen von Konflikten nicht wirklich Frieden bringen kann und dass es Mut und Engagement erfordert, gegen Gewaltsituationen und Ungerechtigkeiten gewaltfrei Widerstand zu leisten", sagt Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), die neben der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zu den Trägerorganisationen der Ökumenischen FriedensDekade gehört. Auch in diesem Jahr vermelden die Organisatoren eine rege Beteiligung, insbesondere im Süden und im Osten Deutschlands. "Mehr als 2.000 Mal wurde bis heute das von uns erstellte Arbeitsmaterial abgerufen. Auch der zusätzlich angebotene Gottesdienstentwurf der Pax Christi Gruppe Stuttgart zum Gedenken an die "Reichskristallnacht" stößt dabei auf großes Interesse", freut sich Gildemeister über die zahlreichen Bestellungen. Die Ökumenische FriedensDekade findet seit Anfang der 80er Jahre im November jeden Jahres an den 10 Tagen vor Buß- und Bettag statt. Sie bietet für Kirchengemeinden und Gruppen eine Gelegenheit, aktuelle Themen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu bedenken und zur Diskussion zu stellen. Quelle: www.friedensdekade.de - Pressemitteilung vom 05.11.2008. Hinweise:
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