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Legende vom billigen Atomstrom widerlegt

Stromtarife für Privathaushalte steigen mit Atomstromanteil - Empirische Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) entlarvt die Behauptung Atomstrom dämpfe die Strompreise als Propaganda - DUH-Bundesgeschäftsführer Baake: "Jetzt zu Ökostrom wechseln!"

Deutsche Haushalte müssen statistisch umso mehr für ihren Strom bezahlen, je größer der Atomstromanteil im Strommix ihres Versorgers ist. Das ist das überraschende Ergebnis eines repräsentativen Preisvergleichs von über hundert Stromtarifen im ganzen Bundesgebiet. Dabei gilt der Anstieg des Strompreises mit dem Atomstromanteil gleichermaßen für Jahresstromverbräuche der Haushalte von 1.000, 3.000 oder 5.000 Kilowattstunden (kWh). "Unser Preisvergleich widerlegt die von den Atomkraftwerksbetreibern und ihren Lautsprechern in der Politik ständig wiederholte Behauptung, Atomstrom sei für die Kunden billiger, als Propagandalüge", sagte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH), Rainer Baake.

Gleichzeitig bestätigt die Untersuchung, dass Ökostrom in Deutschland keineswegs mehr systematisch teurer ist als Atom- oder klimaschädlicher Kohlestrom. Bei einem Verbrauch von 1.000 kWh pro Jahr (entspricht etwa dem Verbrauch von Single-Haushalten) steigt der Preis mit dem Anteil erneuerbarer Energien aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse leicht an, bei Verbräuchen von 3.000 oder 5.000 kWh (kleinere und größere Familienhaushalte) sinkt er jedoch. Mit dem Anteil an fossilen Energieträgern im Strommix sinkt der Preis in allen drei Verbrauchsklassen noch leicht. Dies könne sich jedoch wegen der in den nächsten Jahren tendenziell wachsenden Kosten für die CO2-Verschmutzungsrechte schnell ändern, erklärte Baake.

"Mit unseren Ergebnissen entfällt für Haushalte und Gewerbetreibende auch das letzte Motiv, nicht zu einem konzernunabhängigen Ökostromer zu wechseln", erklärte Baake und erinnerte daran, dass sich die Preise von Ökostrom in den letzten Jahren der forcierten Markteinführung günstiger entwickelt haben als die der fossilen und atomaren Konkurrenz. Baake rief die Bürgerinnen und Bürger auf, ihre monatliche Stromrechnung "nicht länger an diejenigen zu überweisen, die ihre alternden und immer störanfälligeren Atomkraftwerke in Krümmel, Brunsbüttel, Biblis oder Neckarwestheim bis zum Sankt Nimmerleinstag weiter betreiben wollen".

Derzeit bieten mit den Elektrizitätswerken Schönau EWS, Lichtblick, Greenpeace energy und Naturstrom AG vier konzernunabhängige Stromunternehmen bundesweit Ökostrom an. Der Wechsel des Versorgers kostet Verbraucherinnen und Verbraucher nur wenige Minuten. Formulare können bei den Versorgern selbst oder im Internet beim Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen" ( www.atomausstieg-selber-machen.de ) der großen Umweltorganisationen angefordert werden. Dort finden sich auch weitere Informationen über die konzernunabhängigern Versorger und ein Preisvergleich.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe - Pressemitteilung vom 19.07.2009.

 

Zum Download: Tabellen und Grafiken zur Strompreisuntersuchung:

 

Veröffentlicht am

27. Juli 2009

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