“Selbst bei Laufzeitverlängerungen wird es in den nächsten Jahren keine wesentlichen Zusatzgewinne geben”Atomkraftgegner machen auf entscheidenden Denkfehler aufmerksam
"Wer Milliarden für alle möglichen Zwecke aus zusätzlichen Betriebsjahren der Atomkraftwerke verspricht oder sogar schon verplant, macht bewusst oder unbewusst einen Denkfehler. Denn Zusatzgewinne fallen ja frühestens dann an, wenn die bisher im Atomgesetz garantierte Laufzeit für die jeweiligen Reaktoren abgelaufen ist. In den nächsten zwei Jahren betrifft das realistisch betrachtet nur die zwei Atommeiler Biblis A und Neckarwestheim 1. Es müssten also gerade die ältesten und störanfälligsten AKW weiterbetrieben werden, um überhaupt einen Effekt zu erzielen. Und selbst in diesen beiden Fällen, so haben es die Betreiber bereits angekündigt, wird eine Laufzeitverlängerung zuerst Kosten verursachen statt Gewinne abzuwerfen. Denn die Kraftwerke müssten aufwändig nachgerüstet werden. Beide sind sicherheitstechnisch nicht auf dem neuesten Stand. Unterm Strich bleibt dann nichts mehr übrig. Die Wundertüte der angeblichen Wohltaten aus Laufzeitverlängerungen ist bis auf weiteres faktisch leer. Wesentliche Zusatzgewinne auf Seiten der Stromkonzerne würde es frühestens Mitte des nächstens Jahrzehnts geben. Alle derzeit diskutierten Maßnahmen, ob Senkung der Strompreise oder Forschung für Erneuerbare, könnten erst in ferner Zukunft angegangen werden - wenn man den Versprechungen der Atomlobby in dieser Hinsicht überhaupt glauben mag. Alle, die gerade schon dabei sind, das Fell des Bären zu verteilen, werden sich wundern, wie mickrig das Tierchen ist, falls sie es jemals wirklich vor die Flinte bekommen. Die Debatte der letzten Tage über die Zusatzgewinne ist ein Bluff im Poker um langfristige Interessen der Atomlobby. Das eigentliche Thema sind die Gefahren der Atomenergie. Die werden nämlich schon ab dem ersten Tag einer Laufzeitverlängerung weiter wirksam sein. Deshalb fordern wir die künftige Bundesregierung auf, den Atomausstieg umzusetzen." Quelle: .ausgestrahlt - Pressemitteilung vom 02.10.2009.
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