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Katastrophenhilfe auf Kredit: IWF schickt Haiti zurück in die Abhängigkeit

erlassjahr.de: Chance auf schuldenfreien Neuanfang für ausgeplündertes Haiti wurde vertan

In der vergangenen Nacht hat der Vorstand des Internationalen Währungsfonds 102 Mio US-$ Katastrophenhilfe für Haiti bewilligt. Es handelt sich dabei um einen zinsfreien Kredit mit 5,5 Freijahren.

Der Vorstand hat mit seiner Kreditvergabe demonstrativ das Versprechen des IWF-Direktors Strauss-Kahn ignoriert. Dieser hatte am 20. Januar erklärt, der IWF werde sowohl diesen neuen Kredit als auch seine bestehenden Forderungen von 165 Mio US-$ in einen Zuschuss umwandeln, um Haiti nicht mit neuen Schulden zu belasten.Siehe erlassjahr.de begrüßt Schuldenerlass des IWF für Haiti .

Jürgen Kaiser, Koordinator von erlassjahr.de, erklärte dazu: "Haiti war vor dem Erdbeben u.a. durch seine Auslandsverschuldung ein extrem abhängiges Land. Offenbar will die Mehrheit im IWF, darunter Deutschland, diesen Zustand schnellstmöglich wieder herstellen. Die Chance auf einen schuldenfreien Neuanfang für das ausgeplünderte Haiti wurde damit vertan."

Haitis schwache Hoffnung sind nun einzelne IWF-Mitgliedsländer wie Belgien und Norwegen, die im Vorfeld der gestrigen Entscheidung ihre Unterstützung für den Vorschlag von Direktor Strauss-Kahn signalisiert hatten. erlassjahr.de und Entschuldungsbewegungen auf der ganzen Welt werden in den nächsten Monaten darauf hin arbeiten, dass Strauss-Kahns Vorschlag doch noch umgesetzt wird, bevor 2011 wieder Schuldendienst fällig wird.

Quelle:  erlassjahr.de - Pressemitteilung vom 28.01.2010.

"erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung" ist ein breites gesellschaftliches Bündnis, welches aus 750 deutschen Mitträgerorganisationen besteht, zu denen auch Lebenshaus Schwäbische Alb gehört. erlassjahr.de setzt sich für gerechte Finanzbeziehungen zwischen den Ländern des Nordens und des Südens, einen weitreichenden Schuldenerlass für Hochverschuldete Entwicklungsländer, die Streichung illegitimer Schulden (Odious debts) sowie die Einführung eines fairen und transparenten Schiedsverfahrens ("internationales Insolvenzverfahren"), anstelle des bis dato durch den Gläubiger bestimmten Verfahrens, ein.

Fußnoten

Veröffentlicht am

28. Januar 2010

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