Tagung Bad Boll: “Zum Dialog gibt es keine Alternative”Stellungnahme des Geschäftsführenden Vorstandes von pax christi zu Angriffen auf die Tagung "Partner für den Frieden. Mit Hamas und Fatah reden" vom 11.-13. Juni 2010 in der Evangelischen Akademie Bad Boll
Die deutsche Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi führt in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Bad Boll vom 11. bis 13. Juni 2010 die Tagung "Partner für den Frieden. Mit Hamas und Fatah reden" durch. Diese Tagung steht in einer langen Tradition gemeinsamer Veranstaltungen mit der Akademie Bad Boll zum Nahostkonflikt und dessen gewaltfreier Überwindung. In der Vergangenheit sind diese Veranstaltungen immer wieder von bestimmten Gruppen als vermeintlich einseitig kritisiert worden, ohne dass diese Kritik eine größere Resonanz in der Öffentlichkeit gefunden hatte. Jetzt sorgt gerade die Einladung des Gesundheitsministers der Regierung des Gazastreifens, des Hamas-Mitgliedes Basem Naim, für massive Kritik, die bis in die israelische Öffentlichkeit hinein Widerhall findet. So zuletzt ein Artikel in der Jerusalem Post vom 28. April 2010. Deshalb erklären wir: Die deutsche Sektion der pax christi-Bewegung, die ihre Wurzel im Versöhnungshandeln französischer Christinnen und Christen zum Ende des Zweiten Weltkriegs hat, pflegt seit Jahrzehnten enge Beziehungen zu Menschen in Israel und Palästina. Im Bewusstsein um die besondere Verantwortung, die wir als Deutsche gegenüber der Geschichte des Holocaust und den Überlebenden der deutschen Konzentrationslager haben, tritt pax christi ein für das Existenzrecht Israels in den Grenzen von 1967 und einen souveränen palästinensischen Staat. Aus dieser Verbundenheit mit den Menschen im Nahen Osten suchen wir gemeinsam mit Partnern der israelischen Friedensbewegung und palästinensischen Menschenrechtsorganisationen nach gewaltfreien Wegen zur Überwindung des Konflikts. Hierzu gehört an vorderster Stelle der Dialog. Er stellt die einzige Alternative zur Überwindung der Gewalt in der Region dar. In diesem Geist sind in den vergangen Jahren immer wieder Einladungen an Vertreter der israelischen Regierung wie des palästinensischen Volkes ergangen. Es ist deshalb nur folgerichtig, wenn auch Vertreter unterschiedlicher Parteien des palästinensischen Volkes zum Dialog eingeladen werden. Mit der Tagung "Partner für den Frieden. Mit Hamas und Fatah reden." leistet pax christi einen Beitrag, die Positionen von Fatah und Hamas und ihre Vorstellungen zu einer Konfliktregelung zu diskutieren. Die Evangelische Akademie Bad Boll mit ihrer jahrzehntelangen Dialogarbeit ist dafür ein sehr guter Ort. Dialog sucht nach Wegen der Verständigung, Dialogverweigerung schürt Vorurteile und trägt letztendlich zur weiteren Verschärfung der Situation im Nahen Osten bei. Wir danken der Akademie und den Politikern verschiedener Parteien, dass sie diesen Dialog suchen und fördern und sich nicht durch die Angriffe auf die Tagung, die letztlich nur die eigene politische Perspektivlosigkeit zum Ausdruck bringen, einschüchtern lassen. Quelle: pax christi - Mitteilung vom 28.04.2010. Weblinks:
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